Die veganen Burger von Beyond Meat haben in den USA bereits einen echten Hype ausgelöst. Ende Mai hat der Discounter Lidl den Burger ins Sortiment aufgenommen. Jetzt zieht Netto mit einer Verkaufsaktion nach.
Bisher waren die Erbsenprotein-Burger von Beyond Meat in Deutschland nur im Großhandel und vereinzelt in Restaurants erhältlich. Als der Beyond-Burger als Aktionsprodukt in die Filialen von Lidl kam, war die Begeisterung entsprechend groß.
Nun hat der Marken-Discounter Netto angekündigt, den Burger von Beyond Meat im Aktionszeitraum 4. bis 6. Juli anzubieten – zum Preis von 4,99 Euro für zwei Patties. Laut der Pressemitteilung des Unternehmens ist Netto der erste Discounter, der den Hype-Burger national im SB-Frischebereich anbietet. Er wird damit also bundesweit in 4.260 Filialen erhältlich sein. Man wolle so dem „Wunsch der Verbraucher nach pflanzlichen Fleisch-Alternativen nachkommen und (den) Kunden aktuelle Food-Trends anbieten.“
Beyond-Meat-Burger bekommt neue Rezeptur
Künftig soll der vegane Burger übrigens noch „fleischiger“ schmecken als bisher – Beyond Meat hat überraschend die Rezeptur der Patties verändert:
- Mithilfe von Kakaobutter und Kokosöl soll der Burger eine „Marmorierung“ erhalten, die vergleichbar mit der Textur von Rindfleisch-Patties sein soll. Beim Braten schmelze die Marmorierung und machte den Pattie zart.
- In der neuen Rezeptur stecken nun auch Reisprotein und Mungbohnen-Protein. Die ursprünglichen Patties enthielten lediglich Erbsenprotein.
- Außerdem hat das Unternehmen erneut an Geschmack und Aroma gearbeitet, damit der Burger neutraler und stärker nach Rindfleisch schmeckt.
- Der Beyond-Burger enthält weiterhin kein Gluten oder Soja.
Beyond Meat: Der Hype-Burger aus den USA
In den USA sind die Beyond-Meat-Produkte aktuell ein bedeutender Food-Trend – und was in den USA trendet, kommt meist früher oder später auch in Europa an.
Die Süddeutsche Zeitung nennt den Burger den „momentan wohl gehyptesten Burger der Welt“. Das liegt sicher auch daran, dass der Veggie-Burger dem fleischhaltigen Original sehr nahe kommt – auch bevor Beyond Meat die Rezeptur verändert hat. Der Markt an vegetarischen und veganen Fleischalternativen ist weltweit inzwischen riesig – doch offenbar schafft Beyond Meat es besser als andere Firmen, Fleisch-Burger-Patties zu imitieren. Damit spricht das Unternehmen Millionen Menschen an, die den Geschmack von Fleisch eigentlich mögen, aber aus ethischen, gesundheitlichen oder sonstigen Gründen darauf verzichten wollen.
Den Hype befördert hat – neben einem spektakulär erfolgreichen Börsen-Start – sicher auch die Nachricht, dass mächtige Investoren und Prominente wie Bill Gates, Leonardo DiCaprio und Snoop Dogg Fans von Beyond Meat sind. Das lässt darauf schließen, dass das Potenzial der Firma gewaltig ist – und der Fleischersatz-Trend anhält.
Was genau ist der Beyond-Meat-Burger?
Die Burger-Patties von Beyond Meat basieren auf Erbsenprotein und sind damit im Gegensatz zu vielen anderen Fleischalternativen frei von Soja oder Gluten. Zudem sind sie laut Unternehmen frei von GMOs (Gentechnisch veränderten Organismen).
Das Erbsenprotein soll in seiner Textur an die Muskelfasern in Fleisch erinnern. Rote Bete sorgt außerdem für eine rosa Färbung, so dass die Burger wie „echte“ Fleischfrikadellen schmecken und aussehen.
Die Hauptzutaten des (alten) Beyond-Meat-Burgers sind Wasser, Erbsenprotein, Rapsöl und Kokosöl.
Neben Rote-Bete-Saft als Farbstoff enthält der Burger laut Firmenwebsite unter anderem Sonnenblumenöl, Cellulose, Kartoffelstärke, den Zuckerersatzstoff Maltodextrin und einige Zusatzstoffe wie Ascorbinsäure (E 300), Essigsäure (E 260), Bernsteinsäure (E 363) und den Farbstoff Annatto (E 160b).
Fleischalternative beim Discounter: „ein erster Schritt zu weniger Fleischkonsum“
Erhältlich war der Beyond-Meat-Burger bei Lidl für 4,99 Euro je Zweierpack , allerdings war er in vielen Filialen schnell ausverkauft. Ab 15. Juni sollte der Burger wieder zeitweise bei Lidl zu kaufen sein – und nun gibt es ihn immerhin für drei Tage auch bei Netto.
„Die veganen Patties können ein erster Schritt zu weniger Fleischkonsum sein. Wichtig ist, vegane Fleischprodukte kontinuierlich weiter zu entwickeln und für möglichst viele Verbraucher den alternativen Fleischverzehr einfach und attraktiv zu gestalten“, sagt Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland.
Die Tierschutzorganisation Peta schreibt: „Fleischalternativen wie der Beyond Meat Burger haben das Potenzial, unsere Gesellschaft von Grund auf zu verändern.“ Schließlich gebe es keinen Grund mehr, Tiere zu töten, wenn „die gelegentliche Fleischeslust durch Pflanzenburger gestillt werden kann.“
Allerdings: In Deutschland vertrieben werden die Produkte von Beyond Meat von der PHW Group – der Firmengruppe, zu der auch der Geflügelproduzent Wiesenhof gehört und die (bisher) ihr Geld vor allem mit der Fleischproduktion verdient.
Utopia meint: Dass der Beyond-Meat-Burger einen solchen Hype ausgelöst hat und nun auch im Discounter verkauft wird, zeigt, dass das Interesse an Fleischalternativen immer größer wird – und das ist eine gute Nachricht für Tiere, Umwelt und Klima. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, dass Lidl und Netto als Discounterketten eine durchaus fragwürdige Preispolitik betreiben – und viel Geld mit billigem Fleisch verdienen.
Übrigens: Wer den Beyond-Meat-Burger ausprobieren möchte, findet hier ein Rezept als Inspiration.
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