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Nasendusche: Anwendung und Wirkung bei Erkältung, Heuschnupfen und Corona

Nasendusche
Foto: Daniela Staber Utopia.de

Eine Nasendusche kann die Symptome von Erkältungen oder Heuschnupfen lindern. Wir zeigen dir, was du für eine Nasendusche benötigst und wie du sie richtig anwendest.

Unter Nasendusche versteht man die Reinigung der Nase und der Schleimhäute durch eine Kochsalzlösung. Die Vorstellung, die eigene Nase mit Wasser zu durchspülen, mag zunächst unangenehm sein. Die Nase zu spülen hat jedoch in vielen Kulturen eine lange Tradition. So ist die Nasendusche ein fester Bestandteil yogischer Reinigungsrituale (“Neti Kriya“) sowie Teil der ayurvedischen Gesundheitslehre.

Nasendusche: Wirkung und medizinischer Nutzen

Eine Nasendusche kann bei Erkältung Erleichterung verschaffen.
Eine Nasendusche kann bei Erkältung Erleichterung verschaffen. (Foto: CC0 / Pixabay / renateko)

Eine Nasendusche befreit die Nase von:

  • Sekret
  • Staub
  • Pollen 
  • Krankheitserregern

Die richtige Anwendung einer Nasendusche kann sowohl Erkältungen vorbeugen, als auch bei anderen gesundheitlichen Problemen helfen. Dazu gehören unter anderem:

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Nasenspülungen Beschwerden von Schnupfen generell lindern können und keine schweren Nebenwirkungen auftreten. Es gibt jedoch Einschränkungen bei den Studien in Bezug auf Teilnehmerzahl und Vergleichbarkeit, so die Stiftung Gesundheitswissen. 

Auch im Zusammenhang mit Corona kann eine Nasenspülung sinnvoll sein. Zwar schützt sie nicht vor einer Infektion, aber kann das Nasensekret verflüssigen. So können die Flimmerhärchen das Sekret zusammen mit den Krankheitserregern besser abtransportieren. So könnte die Virenlast sinken. Über die Wirksamkeit berichten mehrere Studien.

Tipp: Wenn dich bei einer Erkältung auch noch Ohrenschmerzen plagen, hilft eine Zwiebel als Hausmittel. Du kannst daraus Zwiebelsäckchen machen und sie auf das Ohr legen, um den Schmerz zu stillen.

Wann eine Nasendusche tabu ist

Nasenduschen sollte man höchstens eine Woche lang durchführen, sonst kann die Nasenschleimhaut geschädigt werden, warnt die Stiftung Gesundheitswissen.

Sollten die Nasennebenhöhlen entzündet sein, sollte man ebenfalls verzichten. Hat sich nämlich Eiter gebildet, kann die Kochsalzlösung gegebenenfalls nicht richtig abfließen.

Bei starkem Nasenbluten sowie Verletzungen von Nasennebenhöhlenwänden oder Nasendach solltest du keine Nasendusche durchführen. Wenn die Schleimhäute bei Schnupfen stark angeschwollen sind, hilft eine Nasendusche nicht wirklich – denn dann kann die Spülflüssigkeit nicht gut ablaufen.

Was du für die Nasendusche benötigst

Für eine Nasendusche benötigst du ein geeignetes Gefäß.
Für eine Nasendusche benötigst du ein geeignetes Gefäß. (Foto: Daniela Staber Utopia.de)

Eine Nasendusche durchzuführen ist ganz einfach: Du brauchst lediglich ein geeignetes Gefäß – alternativ kannst du auch deine Hände verwenden. Achte in diesem Fall jedoch darauf, sie vorher gründlich zu waschen, um Keime zu vermeiden. Zusätzlich benötigst du nur Wasser und Salz.

Das richtige Gefäß:

  • Ursprünglich waren die Behälter für die Nasendusche aus Metall, Keramik oder Glas. Heute sind die meisten Modelle aus durchsichtigem Kunststoff, damit Verschmutzungen leichter sichtbar sind. Ein klassisches Nasenspülkännchen aus Keramik bekommst du zum Beispiel bei Avocadostore, Aponeo oder Amazon
  • Neben traditionellen Nasenduschen gibt es auch Modelle, bei denen die Flüssigkeit mithilfe von Druck in die Nase gepumpt wird. Du bekommst sie zum Beispiel in deiner lokalen Apotheke oder online bei Shop Apotheke, Doc Morris oder Amazon
  • Damit sich in deiner Nasendusche keine Keime festsetzen und vermehren, solltest du sie regelmäßig gemäß den Herstellerangaben reinigen. Wichtig ist auch, das Gerät anschließend vollständig trocknen zu lassen – denn Restfeuchtigkeit bietet einen idealen Nährboden für Keime, wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) empfiehlt. 

Die passende Salzlösung

Für eine Nasendusche benötigst du eine isotonische Salzlösung.

  • Diese entspricht etwa dem körpereigenen Salzgehalt und ist daher mit unserer Tränenflüssigkeit zu vergleichen. Bei zu viel Salz entsteht ein brennendes Gefühl in der Nase und die Nasendusche trocknet die Schleimhäute langfristig aus. Zu wenig Salz hingegen reizt die Schleimhäute ebenfalls, da der osmotische Unterschied zu groß ist.
  • Etliche Hersteller vertreiben vorportioniertes Salz, damit das Verhältnis stimmt. Um langfristig Müll zu vermeiden, kannst du aber auch deine eigene Kochsalzlösung herstellen. Dafür benötigst du etwa 4,5 Gramm Salz auf einen halben Liter Wasser.
  • Idealerweise verwendest du reines Salz ohne Zusatzstoffe wie Jod, Fluorid, Trenn- oder Rieselhilfen. In Deutschland kannst du problemlos Leitungswasser für die Nasendusche verwenden. Nur frisch operierte Patient:innen sollten das Wasser vorher abkochen und anschließend abkühlen lassen.
  • Stelle die Salzlösung immer frisch her, um spätere Keimbelastung zu vermeiden.
  • Alternativ kannst du dir auch eine fertige Kochsalzlösung aus der Apotheke kaufen.

Nasendusche selbst machen

Mit etwas Übung ist eine Nasendusche ganz einfach.
Mit etwas Übung ist eine Nasendusche ganz einfach. (Foto: Daniela Staber Utopia.de)

Die ersten Male kann es sich befremdlich anfühlen, deine Nase mithilfe einer Nasendusche zu reinigen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung klappt es bestimmt. Pro Nasendusche benötigst du etwa 300 bis 500 Milliliter Salzlösung.

  1. Erwärme die Salzlösung auf Körpertemperatur und achte darauf, dass das Salz vollständig aufgelöst ist. Am besten überprüfst du die Temperatur auf deinem Handgelenk. Wichtig: Auf keinen Fall darf die Flüssigkeit zu heiß sein, da du sonst Verbrennungen riskierst!
  2. Fülle die Hälfte der Flüssigkeit in dein Gefäß – alternativ kannst du die Flüssigkeit auch in deine hohle Hand geben.
  3. Halte deinen Kopf über ein Waschbecken und neige den Kopf schräg nach hinten.
  4. Je nach Modell pumpst du das gesamte Wasser in die Nase oder lässt es langsam hineinlaufen.
  5. Währenddessen atmest du durch den Mund, um zu verhindern, dass die Flüssigkeit deinen Rachen herab läuft.
  6. Warte, bis die Salzlösung vollständig wieder aus dem anderen Nasenloch geronnen ist.
  7. Atme durch die Nase aus, damit verbleibendes Wasser leichter abrinnen kann. Wechsle anschließend die Seite.

Bei stark angeschwollener Nasenschleimhaut, ist es empfehlenswert, vorher ein abschwellendes Nasenspray zu verwenden.

Nasendusche: Weitere Tipps und Hinweise

Ein paar Tropfen ätherisches Salbeiöl in der Nasendusche können bei Erkältung zusätzlich helfen.
Ein paar Tropfen ätherisches Salbeiöl in der Nasendusche können bei Erkältung zusätzlich helfen. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Um die Anwendung der Nasendusche zu optimieren und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sind hier noch weitere Tipps:

  • In der yogischen Tradition beispielsweise wird die Nasendusche morgens vor der Meditation, Pranayama oder der körperlichen Yoga-Praxis angewandt.
  • Bei Erkältungen kannst du der Salzlösung zusätzlich ein paar Tropfen ätherisches Salbeiöl beimengen.
  • Damit die Nasendusche auch tatsächlich reinigt, ist es wichtig, das Gefäß sauber zu halten. Spüle es nach jeder Anwendung mit lauwarmen Wasser ab und wasche es regelmäßig mit Essigwasser oder in der Spülmaschine.

Mit Material der dpa.

Überarbeitet von Pascal Thiele

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