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8 Fehler bei Erkältung, die du vermeiden solltest

Fehler bei Erkältung: Zu viel Nasenspray und kräftiges Schneuzen
Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay - Flockine, Mojpe

Die Nase läuft, der Hals kratzt und der Kopf schmerzt: Eine Erkältung erwischt in der kalten Jahreszeit fast jede:n. Es gibt viele Hausmittel, die helfen, sie schnell wieder loszuwerden – aber auch einige Dinge, die das Gegenteil bewirken. Wird deine Erkältung besser und dann wieder schlechter, solltest du folgende Fehler vermeiden. 

Um eine Erkältung kommt man im Winter fast nicht herum – entsprechend viele Hausmittel und Tipps gibt es dagegen: Eine heiße Zitrone trinken, die Erkältung im Bett ausschwitzen oder gleich zu Antibiotika greifen. Doch was hilft, wenn eine Erkältung nicht weg geht und was nicht? Um die Krankheit schnell wieder loszuwerden, solltest du folgende acht Fehler bei einer Erkältung unbedingt vermeiden.

Wichtig: Hält die Erkältung länger an, solltest du dir ärztlichen Rat suchen. Eine einfache Erkältung ist zwar relativ harmlos, wer leichtsinnig ist oder sie nicht richtig behandelt, riskiert jedoch, den ganzen Herbst oder Winter mit einer Schnupfnase zu verbringen oder die Krankheit zu verschleppen.

1. Nasenspray falsch verwenden

Deine Erkältung geht nicht weg? Nasenspray verschafft dir bei einer verstopften Nase schnelle Linderung – dennoch solltest du vorsichtig sein und das Spray nicht allzu oft und lange anwenden. Haben sich deine Schleimhäute erst an die Wirkstoffe gewöhnt, kann es passieren, dass die Nasenschleimhäute übermäßig anschwellen, sobald du das Nasenspray weglässt.

Wer dann weiter Nasenspray benutzt, riskiert einen chronischen Schnupfen. Die gereizten Nasenschleimhäute können austrocknen und ihre Abwehrfunktion nicht mehr erfüllen – was wiederum den Weg frei für Keime macht. Nasensprays solltest du deshalb allerhöchstens eine Woche lang verwenden. Noch besser: Natürliches selbst gemachtes Nasenspray verwenden, um Erkältungen schnell wieder loszuwerden.

2. Fehler bei Erkältungen: Kräftig schnäuzen und Nasenschleim hochziehen

Eine laufende Nase ist unangenehm, ständiges Schniefen und Nase hochziehen auch. Irgendwie muss man den Nasenschleim aber loswerden. Heftig zu schnäuzen ist allerdings nicht hilfreich, denn das kann dazu führen, dass Schleim in die Nasenebenhöhlen gelangt. Im schlimmsten Fall verursachen die so verbreiteten Keime eine Nasenebenhöhlenentzündung.

Den Nasenschleim stattdessen hochzuziehen und über den Rachen runterzuschlucken, passiert zwar immer wieder, weil das Sekret auch natürlich in den Rachen abfließt, doch bewusstes Schlucken ist nicht optimal. Denn: Das infektiöse Sekret kann so womöglich eine Rachen- oder Halsentzündung auslösen. Besser: Das Nasensekret abtupfen oder die Nase mit wenig Druck putzen.

3. Im Bett bleiben, um die Erkältung schnell loszuwerden

Nachhaltig schlafen: Matratze, Bettdecke, Kissen, Bettwäsche
Ist zwar verlockend, während einer Erkältung sollte man aber nicht die ganze Zeit im Bett verbringen.  (Foto: © Saimen. / photocase.com)

Wer erkältet ist, fühlt sich häufig schlapp und müde – und verkriecht sich deshalb am liebsten im Bett. Das hilft dem Körper bei einer einfachen Erkältung aber nur bedingt.

Besser ist es, sich warm einzupacken und zwischendurch eine Runde spazieren zu gehen. Das ist gut für den Kreislauf und die gereizten Nasenschleimhäute. Wichtig ist aber: Bei Fieber gilt das nicht – hier ist Bettruhe nötig und angemessen.

4. Fehler bei Erkältung: Niesen unterdrücken

Niesen ist laut, unappetitlich – und uns in der Öffentlichkeit deshalb unangenehm. Dabei sind wir aber nicht zum Spaß mit dem Niesreflex ausgestattet. Er sorgt dafür, die Nase von Fremdkörpern wie Staub, Viren und Bakterien zu befreien. Wer das Niesen unterdrückt, richtet den Druck, der die Fremdkörper eigentlich aus dem Körper rausschleudern soll, nach innen.

So kann im Ohr ein Überdruck entstehen, der unangenehm ist. Worauf man beim Niesen dennoch achten sollte: nicht in die Handflächen niesen, sondern in die Armbeuge. So verschont man seine Mitmenschen vor herumfliegenden Viren und Bakterien oder einem kontaminierten Handschlag. Gerade während der Erkältungssaison ist dies wichtig.

5. Erkältung ausschwitzen? Auspowern beim Sport nicht zu früh

Wird deine Erkältung besser und dann wieder schlechter, kann das daran liegen, dass du zu früher wieder anstrengenden Sport getrieben hast. Denn wer erkältet ist, sollte zwar dick eingepackt spazieren gehen, aber nicht exzessiv Sport treiben.

Vor allem kräftezehrender Ausdauersport belastet den Körper bei einer Virusinfektion zusätzlich: Bei einer Erkältung arbeitet das Immunsystem härter als sonst, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Die Anstrengung beim Sport ist ein weiterer Stressfaktor. Braucht unser Immunsystem seine Reserven dafür auf, kann es weniger gegen die Krankheitserreger tun. Ähnliches gilt für bakterielle Infektionen.

Anmerkung: Bei der Frage, b Sport gänzlich bei einer Infektion gemieden werden soll, gehen die Meinungen auch unter Ärzt:innen auseinander. Verlässliche evidenzbasierte Forschung zum Thema gibt es aktuell nicht ausreichend. Wer sicher gehen möchte, kann auf die Einschätzung einiger Expert:innen hören. Diese lautet: Bei einem grippalen Infekt kann Sport dazu führen, dass die Erreger das Herz angreifen und eine Herzmuskelentzündung verursachen ­– und diese kann mitunter sogar lebensgefährlich sein.

Wichtig: Sport bei Fieber ist ein absolutes Tabu. Hier ist in jedem Fall Ruhe geboten.

Natriummangel kann entstehen, wenn du nach dem Sport zu viel Flüssigkeit zu dir nimmst.
Sport bei einer Erkältung ist nicht empfehlenswert.  (Foto: CC0/pixabay/ID 5239640)

Bei einer leichten Erkältung kannst du wieder Sport treiben, sobald die Symptome abklingen. Nach fiebrigen Infekten sollte man mindestens eine Woche pausieren. Höre auf deinen Körper, steige langsam wieder ein und treibe nur so viel Sport, wie dir gut tut. Lies auch: Sport bei Erkältung – das solltest du wissen

Besonders vorsichtig sollten Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder einem Immundefizit sein. Hier sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden, wann der Einstieg in den Sport ratsam ist – und in welchem Umfang. Auch sonst empfehlen wir die Rücksprache mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.

6. Erkältung mit Antibiotika behandeln

Antibiotika wirken nur gegen bakterielle Infektionen, Erkältungen sind aber in den allermeisten Fällen Virusinfektionen. Hier bringen sie nichts, sondern schaden sogar: Denn je häufiger Antibiotika eingesetzt werden, desto größer ist das Risiko, dass Bakterien gegen die Medikamente resistent werden. Besser sind natürliche Antibiotika in Form von Heilpflanzen.

7. Fehler: Erkältung ausschwitzen

Wenn du eine Erkältung schnell loswerden willst, setze dich in eine heiße Badewanne, packe dich danach warm ein und lege dich mit einer Wärmflasche ins Bett. Keine gute Idee hingegen ist es, die Erkältung in der Sauna ausschwitzen zu wollen.

Die heiße Luft belastet den ohnehin schon schwachen Kreislauf zusätzlich. Ein Saunabesuch begünstigt außerdem, dass sich Keime besser vermehren. Wer erkältet ist, sollte die Sauna also lieber meiden. Sind die Erkältungssymptome abgeklungen, kannst du wieder in die Sauna.

Auch interessant: Macht Frieren krank oder härtet man sich damit ab?

8. Fehler bei Erkältung: Arbeiten gehen

Eine Erkältung fesselt einen meist nicht gleich ans Bett. Dennoch ist es sinnvoll, die ersten zwei bis drei Tage einer Infektion zuhause zu bleiben – in dieser Zeit ist die Ansteckungsgefahr bei einer Erkältung am größten.

Klingen die Symptome ab, kann man wieder arbeiten gehen. Es empfiehlt sich allerdings, noch etwas Abstand zu Kolleg:innen, Freund:innen und Familienmitgliedern zu halten, bis alle Beschwerden vorbei sind.

Bedenke auch, dass du dich mit einer Erkältung schonen solltest. Arbeitest du zum Beispiel trotz Husten und Schnupfen im Homeoffice, kann das deinen Körper überfordern und dazu führen, dass die Erkältung nicht so schnell weg geht.

Übrigens: Heiße Zitrone trinken …

… verschlimmert deine Erkältung nicht, denn Zitronen enthalten viel Vitamin C und ihr regelmäßiger Verzehr kann das Immunsystem stärken und die Dauer der Erkältung verkürzen. Eine heiße Zitrone wird deshalb gern als bewährtes Hausmittel gelobt – dabei ist die Wirkung als Hausmittel eher der Flüssigkeitszufuhr (viel Trinken!) zuzuschreiben. Außerdem solltest du beachten, dass Vitamin C hitzeempfindlich ist. Es geht in heißem Wasser verloren. Statt also Zitronensaft mit kochendem Wasser zu mischen, solltest du lauwarmes Wasser verwenden. Optimal ist eine Temperatur von 40 Grad Celsius.

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