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Mediatheken-Tipp: Doku über den erbitterten Kampf ums Trinkwasser

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Fotos: Screenshots Instagram Arte und Arte-Mediathek

Wasser in Flaschen abfüllen und verkaufen: Es lässt sich kaum leichter Geld machen. Weil das Geschäft mit Trinkwasser so lukrativ ist, sind Konzerne wie Nestlé oder Coca-Cola ständig auf der Suche nach neuen Quellen. Eine Arte-Doku zeigt, was für Probleme das in Zypern mit sich bringt.

300 Sonnentage im Jahr, wenig Regen: Zypern ist nicht gerade als wasserreiches Gebiet bekannt. Im Gegenteil – dem Fernsehsender Arte zufolge leidet die Insel schon seit Jahren chronisch unter Wassermangel und Trockenheit. Trotzdem pumpen Großkonzerne auch dort Wasser ab. 2011 hat Coca-Cola eine wichtige Quelle in den Bergen übernommen.

Die Arte-Doku „Wassermangel auf Zypern – Trinkwasser im Ausverkauf“ beleuchtet, was das für die Bevölkerung auf Zypern bedeutet. Bei der Doku geht es vor allem darum, wie lokale Wasserunternehmen unter der Macht der Großkonzerne leiden.

Restaurants und Supermärkte bevorzugen internationale Wassermarken

Das Team von Arte hat die Familie Perikleous begleitet, die selbst eine Wasserquelle besitzt und Flaschenwasser verkauft. Die Quelle liegt in einem vererbten Grundstück – der Familienvater hatte sie zufällig entdeckt. Das Besondere: Es braucht keine aufwendigen Bohrungen oder Pumpen, um an das Wasser zu gelangen. Es fließt geradezu heraus – theoretisch ließen sich 60.000 Liter täglich entnehmen.

Obwohl eine solche Quelle eine wahre Goldgrube ist, kämpft das Familienunternehmen ums Überleben. Gegen die zahlreichen Wassermarken der internationalen Unternehmen kommt das lokale Wasser nicht an. Einige der Probleme:

  • Die Kunden der Familie sind nur Privatpersonen oder kleine Cafés. Großabnehmer wie Restaurants und Supermärkte kaufen ihr Wasser nicht – sie bieten nur noch internationale Wassermarken an.
  • Um überhaupt noch Wasser zu verkaufen, muss die Marke des Familienunternehmens billiger sein als die internationalen Anbieter. Das bedeutet: Einsparungen, Überstunden und extremer Druck.
  • Die Großkonzerne versuchen, die Quelle der Familie abzukaufen. Die Familie wehrt sich bislang dagegen – obwohl die Konzerne viel Geld bieten. „Die wollen nicht, dass ich auf dem Wassermarkt überlebe“

Kein Wasser von Nestlé, Coca-Cola, usw. kaufen

Noch mehr Energie, Abfall und Ressourcen als mit Mehrwegflaschen sparst du mit Leistungswasser.
Lieber Leitungswasser trinken. (Foto: CC0 / Pixabay / com77380)

Die Arte-Doku zeigt am Beispiel der Familie Perikleous, wie die Macht der Großkonzerne lokale Strukturen schwächen oder ganz zerstören kann. Es ist ein sich selbst verstärkender Prozess: Eigentlich müsste das Unternehmen florieren – tatsächlich ist es aber verschuldet, alle Familienmitglieder arbeiten weit mehr als acht Stunden täglich und kämpfen um das finanzielle Überleben. Für die Familie wäre es deutlich einfacher, die Quelle teuer zu verkaufen. Dann würde die Macht dieser Unternehmen weiter wachsen.

Als Einzelner kann man einige Dinge tun, um diese Prozesse nicht zu unterstützen:

  • Kein Flaschenwasser kaufen. In Deutschland ist Leitungswasser bedenkenlos trinkbar. Leitungswasser stattdessen in Mehrweg-Trinkflaschen abfüllen – dabei entsteht auch weniger Verpackungsmüll.
  • Wem Leitungswasser zu langweilig ist: Wassersprudler nutzen
  • Wenn es im Urlaub gar nicht anders geht: Kein Wasser von Coca-Cola, Nestlé und anderen Konzernen kaufen, sondern lokale Wassermarken bevorzugen.

Die Arte-Dokumentation „Wassermangel auf Zypern – Trinkwasser im Ausverkauf“ dauert 33 Minuten und ist in der Arte-Mediathek noch bis 16.12.2019 verfügbar.

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Das Geschäft mit dem Trinkwasser. (Foto: Screenshot Arte (Instagram))

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