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Erschreckende Ergebnisse: Fleisch von Aldi, Lidl, Edeka und Co. im Check

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Bild von Karamo auf Pixabay / CC0 Public Domain

Wie werden die Tiere für Supermarkt-Fleisch gehalten? Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wollte das herausfinden und hat deshalb bei neun Supermarktketten nachgefragt. Die Antworten der Supermärkte waren erschütternd – aber wenig überraschend.

Egal ob Hackfleisch, Gulasch oder Hähnchenbrust: Fleisch- und Wurstprodukte sollte man besser nicht im Supermarkt kaufen – das zeigt die Untersuchung von Greenpeace deutlich. Die Organisation hatte Ende 2019 unter anderem Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Penny und Real zu ihren Fleischprodukten befragt. Es ging dabei um die Haltungsbedingungen, sowohl bei verpacktem als auch unverpacktem Fleisch.

Das Fazit von Greenpeace:

„Rund 88 Prozent des Frischfleischs der Supermarkt-Eigenmarken stammt von Tieren, die qualvoll und häufig tierschutzwidrig gehalten wurden.“

Die meisten Fleischprodukte seien nur mit „Haltungsform 1“ beziehungsweise „Haltungsform 2“ gekennzeichnet.

Greenpeace: tierschutzwidrige Haltung

Die Haltungsform-Kennzeichnung hat unterschiedliche Abstufungen: Stufe 1 entspricht dem gesetzlichen Mindeststandard, noch schlechter ist verboten. Die Tiere haben extrem wenig Platz. Um sich zu beschäftigen bekommen beispielsweise Schweine nur eine „bewegliche Kette kombiniert mit z.B. Holzstück“.

Die zweite Stufe ist nur geringfügig besser – die Tiere haben geringfügig mehr Bewegungsmöglichkeit im Stall und „organisches“ Beschäftigungsmaterial. Greenpeace stuft Haltungsform 1 und 2 als „tierschutzwidrig“ ein. In den untersuchten Supermärkten und Discountern ist Fleisch der beiden niedrigsten Stufen am weitesten verbreitet.

Lidl will die Haltungsform 1 verbannen

Bio-Fleisch: richtig kaufen
Hinter billigem Fleisch steckt Tierleid. (Foto: © petunyia - Fotolia.com)

Greenpeace forderte von den Märkten, das Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung nicht mehr zu verkaufen. Lidl kündigte an, Fleisch der Haltungsform 1 aus dem Sortiment zu nehmen – Schwein bis zum Jahr 2022, Rind bis 2025.

Rewe, Aldi und Penny wollen die Haltungsform ebenfalls verbannen, haben aber noch nicht festgelegt, wann. Bei Edeka und Netto soll es Greenpeace zufolge weiterhin Fleisch aus der schlechtesten Haltungsstufe geben.

Aldi, Lidl, Edeka und Co.: Die Nachfrage nach billigem Fleisch ist hoch

Mit der Haltungsform-Kennzeichnung wollten die Supermärkte ihren Kund:innen eigentlich die Möglichkeit geben, sich für besseres Fleisch zu entscheiden, für das die Tiere weniger leiden mussten. Das wird allerdings schwierig, wenn ein Großteil aller Eigenmarken-Fleischprodukte aus problematischer Tierhaltung stammen.

Es liegt es aber auch an der Nachfrage: Erst wenn mehr Menschen bereit sind, ihr Geld für hochwertigere Fleischprodukte auszugeben, schafft das Anreize für die Supermärkte und Discounter, diese Waren anzubieten. Solange unter den Konsument:innen Billig-Mentalität herrscht und es keine strengeren Tierschutzgesetze gibt, werden also weiterhin Tiere für Fleisch gequält.

Mehr dazu: Tierqual für Fleisch und Milch – was kann ich tun?

Wer bessere Tierhaltung unterstützen will, kauft Fleisch, das ein Siegel der Bio-Anbauverbände BiolandNaturland oder Demeter trägt. Sie haben strengere Vorgaben, was Haltung, Futter und Aufzucht angeht. Und bei Fleisch und anderen Lebensmitteln tierischen Ursprungs gilt den Tieren, der Umwelt und dem Klima zuliebe generell: Weniger ist mehr.

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