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Plastikmüll – die 5 schlimmsten Folgen

© Bente Stachowske / Greenpeace

Plastikmüll ist ein Problem mit vielen Gesichtern. Doch was sind eigentlich die schlimmsten Folgen? Hier einige Beispiele für die Schattenseite unseres Kunststoff-Wahns.

Plastikmüll verdirbt inzwischen so manchem Urlauber die Ferien: Vom Wind bewegte Plastikfetzen verunzieren die idyllische Landschaft, und Säume von angespülten Plastikflaschen beleidigen das Auge.

Das ist schlimm, doch noch viel schlimmer sind die eigentlichen Probleme, die für uns Konsumenten kaum sichtbar sind. Denn Plastikmüll liegt nicht einfach passiv in der Natur herum, er schädigt aktiv die Umwelt, die Tiere und am Ende auch uns Menschen.

Beim Verbrennen entstehen giftige Dämpfe

Nur ein Bruchteil des Plastikmülls wird in geeigneten Anlagen verbrannt, also bei ausreichend hohen Temperaturen und mit Filterung der Abgase. Auf offenen Mülldeponien, die vor sich hin kokeln, werden unter anderem das Klimagas Kohlendioxid freigesetzt, dazu Kohlenmonoxid, Ruß und hochgiftige Substanzen wie Benzol, PAK und PCDD/Dibenzofuran – auch bekannt als Dioxin.

Selbst wenn man also die ebenfalls umweltschädigende Produktion von Kunststoff einmal außer Acht läßt, sorgt Plastikmüll spätestens bei der „Entsorgung“ für Umweltgifte, die unserer Gesundheit schaden.

Meeresbewohner erwürgen sich mit Plastikmüll

Größere Teile von Plastikmüll werden vor allem Meeresbewohnern zum Verhängnis. Wenn Jungtiere sich nicht mehr von der Sixpack-Halterung oder dem Plastikreifen befreien können, werden sie beim Heranwachsen förmlich stranguliert.

Infografik: Plastikmüll im Meer (deutsche Version)
Infografik: Plastikmüll im Meer (© Custom Made)

Delphine, Seeschildkröten und Robben verwickeln sich bis zur Bewegungslosigkeit in alte Fischernetze, auch „Geisternetze“ genannt. Auch Vögeln ergeht es so, wenn sie die zähen Kunststoff-Fasern zum Nestbau verwenden.

Mehr dazu in der Infografik Wie Plastikmüll unsere Meere zerstört. Wichtig sind daher Aktionstage wie der #WorldOceansDay und Petitionen wie die aktuelle von Expéditions Med gegen Plastikmüll.

Plastikmüll läßt Tiere verhungern

Plastikmüll, den Seevögel als vermeintliche Nahrung zu sich nehmen, wird im Magen nicht abgebaut. Die Teile verklumpen und können nicht mehr ausgeschieden werden. Die Folge: Das Tier verhungert elendig – und das mit vollem Magen. Schuld ist oft verstecktes Mikroplastik aus Alltagsprodukten wie Duschgel.

Dieses Problem gibt es keineswegs nur beim Plastik im Meer: Kamele verenden auf die gleiche Weise, weil sie die allgegenwärtigen Plastiktüten fressen, die der Sturm bis in die entlegensten Regionen trägt.

Tiere vergiften sich, weil sie Kunststoffe fressen

Sonne, Wind und Wellen zerlegen den Plastikmüll allmählich in immer kleinere Teilchen. Dabei werden Phtalate, Flammschutzmittel und anderes mehr freigesetzt. Gleichzeitig binden die Partikel im Wasser gelöste Insektizide wie DDT oder krebserregende PCB. Schließlich landet der Cocktail in Korallen, Muscheln oder Krill, die ihr Futter aus dem Wasser filtern.

Oft befinden sie sich am Beginn einer Nahrungskette, an dessen Ende wir den Fisch kaufen – nicht selten in Plastik verpackt.

Diese Bildergalerie zeigt dir, wie schlimm Plastikmüll im Meer wirklich ist

Der Mensch vergiftet sich mit Plastik

Zynisch betrachtet liegt eine gewisse Gerechtigkeit darin, dass der Plastikmüll am Ende auf unseren Tellern landet. Immer weiter angereichert, findet er sich nicht nur in Speisefischen oder Muscheln: Auch in Trinkwasser, Milch und Honig wurde bereits Mikroplastik nachgewiesen.

Manche der Schadstoffe sind als krebserregend bekannt; andere greifen in den Hormonhaushalt ein und reduzieren unsere Vermehrungsfähigkeit. So vergiften wir uns am Ende mit dem Plastikmüll selbst – wenn wir nicht bald handeln und uns anders verhalten.

Plastikmüll: es geht auch anders!

Wenn du aufmerksam einkaufst, kannst du ein deutlich plastikfreieres Leben führen. Die Utopia-Redaktion hat dazu eine Menge Ideen für dich:

Kauf ganz ohne Plastik ein

In der Bildergalerie So schön kann plastikfrei sein zeigen wir dir, dass plastikfrei alles andere als hässlich sein muss und dass es ganz erstaunliche Dinge auch ohne Plastik gibt. Tütle und Paperjohn sind zwei Beispiele für das Ende der Plastiktüte.

Besuche Läden ohne Plastikmüll

Utopia hat für dich eine Liste mit plastikfreien Läden in Deutschland, Österreich, Schweiz zusammengestellt. Hier findest du in regionalen Ladengeschäften zahlreiche Produkte ohne Kunststoffe und lernst neue Ideen kennen.

Im Beitrag Plastikfrei einkaufen: die besten Onlineshops im Vergleich zeigen wir dir, wo du im Web die besten Seiten mit plastikfreien Produkten findest.

Folge Vorbildern im Kampf gegen Plastik

Wir können anders mit Plastik leben – das zeigen uns viele Vorbilder.

Vermeide verstecktes Mikroplastik

Mikroplastik steckt inzwischen in vielen Kosmetik-Produkten: Wir streichen sie uns auf die Haut, waschen sie in den Abfluss und am Ende landet der Kunststoff im Wasser. Diese Bildergalerie zeigt dir typische Produkte, in denen sich Mikroplastik versteckt – und nennt dir bessere Alternative. 

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