In der letzten Sendung von „Die Höhle der Löwen“ hatte der Reste-Supermarkt „Sirplus“ einen Auftritt, der allerdings eskalierte. Die Juroren machten den beiden Gründern schwere Vorwürfe. Jetzt haben sich die Sirplus-Unternehmer zu dem Vorfall geäußert – und gute Nachrichten geteilt.
„Obergierige Kapitalisten“, „moralisierendes Schöngerede“ und „Heuchelei“ – vor allem Juror Georg Kofler kritisierte die Präsentation von Sirplus bei „Die Höhle der Löwen“ scharf. Der Grund: Die beiden Gründer wollten für ihren Reste-Supermarkt eine hohe Investition und erklärten, ihr Unternehmen sei elf Millionen Euro wert. Die Löwen sahen darin einen Gegensatz zu der sozialen Ausrichtung von Sirplus –und bezeichneten die Gründer unter anderem als gierig und unehrlich.
Jetzt haben die beiden Gründer Raphael Fellmer und Martin Schott ein Video auf Facebook veröffentlicht, in dem sie ihre Sicht der Dinge erklären. „Es war eine krasse Sendung, aber wir sind sehr glücklich, dass es so ausgegangen ist, wie es ist.“
Höhle der Löwen: Zugeschnitten und dramatisiert
„Auch wenn da viel rumgeschnitten wurde. Und Sachen, die wir gesagt haben, gar nicht aufgetaucht sind. Natürlich ein bisschen dramatisiert wurde“, fügte der Fellmer hinzu. Die Höhle der Löwen ist keine Live-Sendung, sondern wird im Vorhinein aufgezeichnet.
Zwar sind die Gründer mit ihrem Vorhaben gescheitert, mit ihrem Auftritt bei der Höhle der Löwen sind sie trotzdem zufrieden: „Wir haben unsere Mission – nämlich Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel zu schaffen – vor einem Millionenpublikum kundgetan. Und die Leute achtsamer gemacht.“
Hier das Video der Sirplus-Gründer bei Facebook:
Investoren, die Gutes tun wollen: Das sind die Pläne von Sirplus
„Wir sind im Endeffekt auch ganz froh, dass jetzt keiner von den Löwen bei uns an Board ist“, sagte Martin Schott. Die beiden Gründer haben sich entschieden, lieber mit „Impact-Investoren“ zusammen zu arbeiten – also Unternehmer, die mit ihren Investitionen etwas Gutes für die Gesellschaft oder Umwelt bewirken wollen.
Fellmer und Schott haben bereits drei solcher Investoren gefunden, die Sirplus nun gemeinsam mit mehr als einer halben Million Euro unterstützen wollen. (Wie hoch genau die Summe ist, verraten die beiden nicht). Mit dabei ist ein Unternehmer, der bereits in Ecosia investiert, ein Mitglied der Otto-Familie (Otto-Versandhaus) und der Gründer von „juvi“, einer Firma, die Erneuerbare-Energien-Projekte entwickelt.
Mit Unterstützung der neuen Investoren will Sirplus den Online-Shop ausbauen, sodass bald Menschen deutschlandweit gerettete Lebensmittel bestellen können. Außerdem plant das Unternehmen, ab kommendem Jahr seine Sirplus-Eigenmarke in die Supermärkte zu bringen. Alle Produkte der Eigenmarke sind ebenfalls nur gerettete Lebensmittel.
Wir müssen etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun
Nach eigenen Angaben hat Sirplus es geschafft, in den letzten zwei Jahren mehrere Millionen Kilogramm Lebensmittel zu retten. Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft: Fast ein Drittel aller produzierten Lebensmittel landen hierzulande im Müll. Die Nahrungsmittel werden aufwendig produziert – für nichts. Gut, dass es Projekte wie Foodsharing oder Sirplus gibt. Aber auch jeder Einzelne kann etwas tun, um seine persönliche Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Inspirationen dazu: Lebensmittelverschwendung: 10 Tipps für weniger Essen im Müll
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