Öko-Test hat Haarspülungen getestet: Viele enthalten Silikone, die auf den Haaren nur schöner Schein sind und zudem schlecht für die Umwelt: Silikone sind flüssige Kunststoffverbindugen – also Mikroplastik im weiteren Sinne. Doch Öko-Test kritisiert noch weitere bedenkliche Stoffe.
Öko-Test hat 30 Haarspülungen auf umstrittene Inhaltsstoffe getestet. Dazu zählen kritische Duftstoffe und Polyethylenglykol (PEG), die schädlich für Umwelt und Gesundheit sein können. Außerdem im Fokus: Synthetische Polymere, zu denen auch Silikone zählen. Bekannt sind diese Kunststoffverbindungen unter dem Begriff „wasserlösliches Mikroplastik“. Öko-Test bezeichnet sie zwar nicht als solches, weil es sich nicht um feste Partikel handelt (mehr dazu hier: Was ist Mikroplastik? – Eine Definition).
Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und BUND dagegen sprechen auch bei wasserlöslichen Kunststoffen von Mikroplastik und wir von Utopia schließen uns dem an. Denn das Problem an Kunststoffen wie Silikonen in Conditionern ist: Sie sind biologisch nicht oder nur schwer abbaubar und gelangen über das Abwasser in die Umwelt – und so letztlich in unsere Nahrung. In mehr als der Hälfte (!) der getesteten Haarspülungen hat Öko-Test flüssiges Mikroplastik gefunden und die Produkte daher abgewertet. Denn wer will sich schon Plastik in die Haare schmieren?
Öko-Test Haarspülungen – Alle Testergebnisse als PDF**
Haarspülungen im Test: Acht Produkte besonders empfehlenswert
Wer eine sehr gute Haarspülung sucht, sollte im Geschäft nach Naturkosmetikprodukten Ausschau halten. Alle Conditioner aus zertifizierter Naturkosmetik haben „sehr gut“ abgeschnitten. Öko-Test hat unter anderem Produkte von alverde, i+m und lavera geprüft:
- alverde Repair Spülung Bio-Avocado Bio-Sheabutter
- lavera Repair & Pflege Spülung Bio-Rose & Erbsenprotein
- i+m Hair Care Repair Haarspülung Hanf
Doch auch bei Naturkosmetik lohnt ein Blick auf die Inhaltsstoffe: Denn auch hier befinden sich immer wieder unnötige Duftstoffe in der Spülung. Dazu zählen Geraniol und Citronellol, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Beide Stoffe sind deklarierungspflichtig und zum Beispiel auf der Verpackung von lavera und alverde angegeben. Bei i+m sind die Stoffe dagegen nicht enthalten.
Auch fünf konventionelle Haarspülungen haben die Bestnote „sehr gut“ erhalten. Darunter günstige Eigenmarken von Edeka und dm (Balea). Dennoch empfehlen wir Naturkosmetikprodukte – bei diesen kannst du dir sicher sein, dass nur natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Öko-Test: Haarspülungen mit umstrittenen Duftstoffen
Neben Geraniol und Citronellol hat Öko-Test in einigen Produkten Duftstoffe entdeckt, die Verbraucherschützer noch deutlich kritischer bewerten:
- Künstliche Moschusdüfte stecken gleich in fünf Conditionern. Zum Beispiel im John Frieda Frizz Ease Wunder-Reparatur Conditioner sowie in der Pantene Pro-V Repair & Care Pflegespülung.
- Der künstliche Moschusduft reichert sich im Fettgewebe an und steht im Verdacht, die Leber zu schädigen. Enthalten ist er auch in der Elvital Total Repair 5 Reparatur-Spülung.
Öko-Test kritisiert auch die Spülung der Lidl-Hausmarke: In der Cien Pro Vitamin Spülung Repair & Care steckt der Duftstoff Lilial. Tierversuche haben gezeigt, dass dieser Stoff die Fortpflanzung beeinträchtigen kann, schreibt Öko-Test.
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Kritische Konservierungsstoffe im Conditioner
Konservierungsmittel sollen die Haarspülung vor Keimen schützen. Während Naturkosmetik-Hersteller auf Alkohole, ätherische Öle oder Säuren setzen, verwenden einige Hersteller konventioneller Produkte halogenorganische Verbindungen. Einige sind als starke Allergene bekannt und daher in bestimmten Kosmetikprodukten verboten oder stark reglementiert. Dazu zählen Chlormethylisothiazolinon und Chlorhexidindigluconat. Die Stoffe stecken in mehreren Spülungen, die bei Öko-Test durchgefallen sind.
Statt bei jeder Haarwäsche eine Spülung ins Haar zu geben, rät Öko-Test dazu, die Haare ab und zu mit einer sauren Rinse zu spülen. Das macht die Haare geschmeidiger – und lässt weniger Rückstände im Haar.
Alle Details findest du in der Ausgabe 02/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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