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Bürgermeister will Obdachlose ins Warme schicken – ohne Rückfahrschein

Obdachlose in Alaska sind von der extremen Kälte im Winter besonders betroffen.
Foto: Unsplash / Jon Tyson

Obdachlose in Alaska sind von der extremen Kälte im Winter besonders betroffen. Anstatt Unterkünfte zu organisieren, hat der Bürgermeister von Anchorage jedoch ein anderes Vorhaben. Das stößt auf Kritik.

Obdachlose im US-Bundesstaat Alaska sind vor allem durch die extremen Winter dort geplagt. Anchorages Bürgermeister Dave Bronson nun einen Plan vorgelegt, wie er das Problem angehen möchte: Für Menschen, die auf der Straße leben, sollen Bus- oder Flugtickets in einen wärmeren Teil Alaskas oder gar in einen anderen Bundesstaat finanziert werden. Von einem „One-Way-Ticket“, also Reiseticket ohne Rückfahrt, ist die Rede. Unter anderem NBC Connecticut berichtet.

Rund 40 Prozent der Bevölkerung in Alaska ist in Anchorage ansässig. Gleichzeitig leben laut Angaben der Verwaltung rund 65 Prozent aller Obdachlosen in der Stadt.

Rund 750 Menschen haben im Winter keine Unterkunft

Für diese Menschen gibt es jedoch nicht genügend Einrichrichtungen, um sie im Winter vor der Kälte zu schützen: Allein im vergangenen Jahr starben acht Menschen an der Kälte, heißt es in dem Bericht.

Um diese Menschen  unterzubringen, wurde in der Vergangenheit ein Hockeystadion genutzt, das aufgrund der Corona-Pandemie leerstand. Seit dieses wieder für Spiele und Konzerte in Betrieb ist, mangele es umso mehr an Unterbringungsmöglichkeiten, wie NBC schreibt.

Nach offiziellen Angaben könnten aktuell rund 750 Menschen nicht mit einer warmen Unterkunft versorgt werden.

Großer Teil der Obdachlosen sind Ureinwohner:innen

Kritik an diesem Vorhaben äußerte unter anderem der Stadtrat. So merkte Christopher Constant gegenüber der Tageszeitung Anchorage Daily News an, dass ein großer Teil der Obdachlosen zu den Ureinwohner:innen Alsakas gehörten. Sie könnten nicht einfach an einen anderen Ort geschickt werden, da die dies ihr Platz sei.

Auf Vorwürde, das Problem an andere Städte oder US-Bundesstaaten weiterzuschieben, reagiert Bürgermeister und Republikaner Bronson mit einem Verweis auf die übrige Bevölkerung: „Die Steuerzahler, für die ich verantwortlich bin, können nicht dauerhaft die Rechnung allein begleichen“, so Bronson. Es sei an der Zeit, ein staatweites Problem mit einer staatweiten Lösung anzugehen.

Auch andere US-amerikanische Städte finanzieren Tickets

Einen Finanzierungsplan für dieses Vorhaben legt Bronson nicht vor. Die Verantwortung dafür liege bei der Verantwortlichen für Obdachlose der Stadt Anchorage und sei laut Bronson nicht schwierig zu verwalten.

Das Vorhaben stellt kein neues Phänomen in den USA dar: Auch San Francisco, Seattle und Portland sollen Obdachlosen bereits Bus- oder Flugtickets angeboten haben.

Verwendete Quelle: NBC Connecticut

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