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Danone stellt Milchfabrik auf Haferdrinks um

danone alpro
Foto: Denise Schmucker / Utopia

Die Nachfrage nach pflanzlichen Ersatzprodukten steigt. Das gilt besonders für Milchalternativen. Danone reagiert darauf und will nun eine Fabrik auf die Produktion von Hafermilch umstellen.

Das Lebensmittelunternehmen Danone stellt unter der Marke Alpro bereits seit langer Zeit pflanzliche Alternativen für Milchprodukte her. Damit reagierte es auf das Bedürfnis von Konsument:innen nach gesünderen und umweltverträglicheren Optionen. Dieses ist in den letzten Jahren noch einmal angestiegen. Jetzt wandelt Danone eine seiner bisher größten Milchfabriken im Süden Frankreichs in eine Fabrik für Hafermilch um.

Neue Hafermilch-Fabrik ab 2023

Im Herbst 2022 will Danone mit der Umstellung beginnen. Im ersten Halbjahr 2023 sollte sie abgeschlossen sein. Die Gründe dafür sind zunächst einmal ökonomischer Natur: So hat sich der Markt für pflanzliche Produkte in Frankreich in den letzten sieben Jahren verdreifacht. Bis 2025 erwartet Danone, dass er noch einmal um etwa die Hälfte wächst.

Gründe dafür sind vermutlich ein wachsendes Interesse für gesunde Ernährung, aber auch ein größeres Bewusstsein für die Klimakrise. Schließlich haben pflanzliche Produkte in der Regel eine deutlich bessere Öko-Bilanz als tierische Lebensmittel. So können wir auch durch unser individuelles Konsumverhalten dazu beitragen, emissionsärmere Branchen zu fördern. Mehr dazu erfährst du hier: Diese 6 Lebensmittel sind am schlimmsten fürs Klima.

Auch Alpro-Fabriken in Spanien und Großbritannien hat Danone in letzter Zeit erweitert und dabei große finanzielle Summen investiert. Laut eigenen Angaben zählt es zur Mission des Konzerns, Menschen mithilfe von schmackhaften veganen Alternativen zu animieren, mehr pflanzliche Produkte in den Speiseplan zu integrieren.

Fazit: Mehr Hafermilch, aber besser bio

Hafermilch hat zwar eine bessere Ökobilanz als Kuhmilch, problematisch bleibt Danone als Unternehmen trotzdem.
Hafermilch hat zwar eine bessere Ökobilanz als Kuhmilch, problematisch bleibt Danone als Unternehmen trotzdem.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Die Produktion von Hafermilch ist deutlich klimafreundlicher als die Herstellung von Kuhmilch. Deshalb ist die Umstellung von Danone zunächst einmal begrüßenswert, gerade weil es sich um einen der größten Lebensmittelproduzenten handelt.

Deshalb muss man Danone auch kritisch sehen. Das Unternehmen gehört zu den neun Konzernen, die fast alles kontrollieren, was wir essen. Neben Alpro zählen zum Beispiel die Marken Activia, Actimel, Fruchtzwerge, Evian, Volvic oder Milupa zu Danone. Durch ihre Marktmacht können die großen Lebensmittelkonzerne bei Produzent:innen und Lieferant:innen niedrige Preise und ungerechte Konditionen durchsetzen.

Auch aus anderen Gründen stand Danone bereits in der Kritik: In Frankreich versiegte ein Fluss, Danone hatte dort in hohen Mengen Mineralwasser für die Marke Volvic gefördert. Laut einem SZ-Artikel aus dem Jahr 2020 will Danone zudem auch den Markt in Westafrika erschließen. Menschenrechtler:innen zufolge gefährde dies das Einkommen von lokalen Kleinbäuer:innen.

Auch unabhängig vom Konzern Danone gibt es bessere Alternativen zur Alpro-Hafermilch. Bei Untersuchungen von Öko-Test erhielt die Hafermilch von Alpro nur die Note „befriedigend“ aufgrund ihres hohen Phosphat-Gehalts. Die Version ohne Zucker war immerhin „gut“. Mehr dazu erfährst du hier: Hafermilch bei Öko-Test: Nur bei wenigen etwas zu bemängeln

Besser wäre es, auf Bio-Produkte zurückzugreifen. Diese enthielten laut Öko-Test weniger schädliche Zusatzstoffe und kommen ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden aus. Übrigens: Provamel ist die Bio-Marke von Alpro. Die Bio-Hafermilch schnitt bei Öko-Test „sehr gut“ ab. Dies taten auch zahlreiche andere Bio-Produkte, darunter auch solche von weniger großen Unternehmen.

Um Verpackungsmüll zu sparen, kannst du Hafermilch zudem auch selbst herstellen. Hier stellen wir dir ein einfaches Rezept vor: Hafermilch-Rezept: Aus Haferflocken, Wasser und Salz selber machen

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