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„Zieh den Bauch ein“: Herzogin Meghan über Sexismus im Showbiz

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Foto: "Meghan Markle visits to ActionAid South Africa 01" von eNCA - YouTube unter CC-BY-3.0

Bevor sie Prinz Harry heiratete, arbeitete Herzogin Meghan lange als Schauspielerin. In ihrem Podcast berichtete sie über ihre Anfänge in der Game-Show „Deal Or No Deal“ – und wie sehr sie und andere Frauen dort auf ihr Äußeres reduziert wurden.

Bevor sie Mitglied der britischen Königsfamilie wurde, war die heutige Duchess of Sussex, Herzogin Meghan, als Schauspielerin bekannt. Ihren großen Durchbruch hatte sie mit der Serie „Suits“. Davor war Meghan Markle – so ihr gebürtiger Name – unter anderem in der US-Version von „Deal Or No Deal“ aufgetreten, als „Aktenkoffermädchen“. Nun berichtet die 41-Jährige von Sexismus, den sie im Showbiz erlebt habe.

Die Show „Deal Or No Deal“ funktioniert meist nach folgendem Prinzip: Ein:e Kandidat:in hat mehrere Koffer zur Auswahl und sucht einen aus, in dem sich ein Geldbetrag unbekannter Höhe befindet. Diesen Koffer kann er oder sie behalten oder an die „Bank“ verkaufen, welche im Laufe des Spiels immer wieder Angebote (sogennante „Deals“) unterbreitet.

Die „Aktenkoffer-Mädchen“, zu denen auch Herzogin Meghan 2006 kurzzeitig gehörte, halten auf der Bühne die Koffer – pro Koffer gibt es eine Frau. Meghan erklärt in einer neuen Folge ihres Podcasts „Archetypes“, dass sie vor kurzem beim Zappen wieder auf die Game-Show gestoßen sei – das habe Erinnerungen geweckt.

„Es ging ausschließlich um Schönheit“

So berichtet die Herzogin, dass die Koffermädchen sich vor der in einer Reihe aufstellen mussten, um mit falschen Wimpern und Extensions versehen zu werden – auch die BHs wurden ausgepolstert. „Wir bekamen sogar jede Woche Gutscheine für Bräunungssprays, denn es gab eine sehr genaue Vorstellung davon, wie wir aussehen sollten“, erinnert sich die Herzogin. „Es ging ausschließlich um Schönheit – und nicht unbedingt um Köpfchen.“

Die Herzogin erklärt trotzdem, sie sei damals dankbar gewesen, einen Job zu haben, um ihre Rechnungen zu bezahlen. Trotzdem musste sie während ihrer Tätigkeit als sogenanntes Aktenkoffer-Mädchen oft an ihre Zeit als Praktikantin in der US-Botschaft in Buenos Aires zurückdenken. Dort sei sie “für ihr Hirn geschätzt” worden. “Hier wurde ich für etwas eher Gegenteiliges geschätzt“, erzählt die 41-Jährige.

Markle, zieh den Bauch ein!

Ein Detail werde sie nie vergessen: Kurz vor die Frauen mit den Koffern auf die Bühne gingen, habe eine der Showleiterinnen der heutigen Herzogin, die damals noch ihren Mädchennamen trug, zugerufen: „Markle, zieh den Bauch ein!“ „Sie konnte damals meinen Nachnamen nicht richtig aussprechen“, erinnert sich Herzogin Megan, „aber ich wusste, mit wem sie sprach“.

Sie habe die Show verlassen, weil ihr die Arbeit ein schlechtes Gefühl gab. Die Herzogin habe sich „nicht schlau“ gefühlt. Dabei sei sie auf der Bühne von schlauen Frauen umgeben gewesen. Doch nach der Show sei sie mit einem flauen Gefühl im Magen nach Hause gegangen, „weil ich wusste, dass ich so viel mehr war als das, auf das ich auf der Bühne objektiviert wurde.“

Die Show läuft nicht nur im US-amerikanischen Fernsehen, sondern wurde in 38 Ländern gesendet, darunter auch Deutschland.

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