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Energiekrise: Vermieter erlaubt Warmwasser nur noch zu bestimmten Zeiten

Duschen und Hände waschen mit warmem Wasser nur noch zu ausgewählten Zeiten: Angesichts steigender Energiepreise reduziert eine Wohnungsgenossenschaft in Dippoldiswalde (Sachsen) die Versorgung mit Warmwasser.
Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

In Sachsen hat eine Wohnungsgenossenschaft auf die hohen Energiepreise reagiert. Ihre Mieter:innen bekommen Warmwasser nur noch zu ausgewählten Tageszeiten. Das Vorgehen stößt auf Verständnis – und Widerstand.

Duschen und Händewaschen mit warmem Wasser nur noch zu ausgewählten Zeiten: Angesichts steigender Energiepreise reduziert eine Wohnungsgenossenschaft in Dippoldiswalde (Sachsen) die Versorgung mit Warmwasser. Das ist nicht mehr rund um die Uhr, sondern nur noch zeitweise verfügbar.

Laut Bild-Zeitung informiert ein Aushang die Mieter:innen über die Maßnahmen. Dort heißt es demnach: Warmwasser fließe ab sofort nur noch morgens von 4 bis 8 Uhr, mittags von 11 bis 13 Uhr, abends von 17 bis 21 Uhr.

„Es geht nicht darum, die Mieter zu ärgern, sondern sich auf das einzustellen, was wir im nächsten Jahr vielleicht sonst nicht mehr bezahlen können“, wird der Genossenschafts-Vorstand Falk Kühn-Meisegeier zitiert. Die Genossenschaft wolle demnach, dass die Mieter:innen „gut durch die Krise kommen“. Das Leben sei schon teuer genug. Im Gespräch mit RTL sagt Kühn-Meisegeier, die Mitglieder der Genossenschaft seien „keine Einkommensmillionäre“, lebten teilweise unter der Armutsgrenze. Viele könnten deutlich höhere Preise nicht mehr bezahlen, so der Genossenschafts-Vorstand.

„Schwerer Mietmangel“

Die Genossenschaft dürfte eines der ersten Unternehmen bundesweit sein, dass so auf die hohen Energiepreise reagiert.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen verteidigte das Vorgehen. Verbandspräsident Gedaschko sagte der Deutschen Presse-Agentur, die aktuell schwierigen Zeiten erforderten auch schwierige Entscheidungen. Je nach Ort und der Kostensituation seien individuelle Lösungen nötig.

Der Mieterbund hingegen bewertet die Schritte kritisch. Vermieter:innen dürften so etwas nicht einseitig beschließen, berichtet der Deutschlandfunk. Mieter:innen hätten einen gesetzlichen Anspruch auf warmes Wasser. Auch Floran Bau vom Mieterverein Dresden sieht Einwände. Der Bild-Zeitung erklärte er: „Wir haben derzeit keine Notsituation, es gibt Gas. Gegen diesen schweren Mietmangel könnte man mit Mietminderung vorgehen.“

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