Utopia Image

Italien meldet Fälle des Dengue-Virus in Urlaubsgebieten

Der Gardasee
Foto: Unsplash / Klaus Huber

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte bereits Anfang Juli vor dem Dengue-Virus – auch in Europa. Lokale Ansteckungen mehren sich. Italien ist ebenfalls betroffen, wie italienische Medien berichten.

Mediziner:innen und Forschende warnen schon seit geraumer Zeit vor den Gesundheitsfolgen der Klimakrise – etwa vor dem Dengue-Fieber. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Tropenkrankheit. Mit immer wärmer werdende Regionen steigt Expert:innen zufolge das Risiko, sich damit auch in europäischen Regionen zu infizieren.

Denn: Durch hohe Temperaturen und starke Niederschläge vermehrt sich die Aedes-Mücke, die das Dengue-Fieber überträgt. In der WHO-Europaregion gab es schon lokale Ansteckungen in rund zwei Dutzend Ländern, darunter Spanien und Frankreich.

Nun melden italienische Gesundheitsbehörden Dengue-Fieber-Fälle. Laut übereinstimmenden Medienberichten sind Latium sowie die Lombardei nahe dem Gardasee betroffen. Der italienischen Zeitung Il Giorno zufolge wurden seit Januar fast 50 Dengue-Erkrankungen in Italien festgestellt.

Um die Ausbreitung zu verhindern hat etwa der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Manerba del Garda Maßnahmen angeordnet. Laut dem Nachrichtenportal Gardapost sollen die Menschen vermehrt lange Kleidung tragen, und spezielles Insektenschutzmittel verwenden. Auch Moskitonetze an Türen und Fenstern werden empfohlen.

WHO besorgt wegen Dengue-Virus

Die Mücken, die das Dengue-Virus verbreiten, brüten in stehendem Wasser. Ende Juli rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) deshalb auf, bei einsetzendem Regen wachsam zu sein – und stehendes Wasser, etwa in Blumentöpfen, zu vermeiden.

Insgesamt geht die WHO von bis zu 400 Millionen Infektionen weltweit aus. Die Schätzung ist schwer, weil 80 Prozent der Betroffenen bei einer ersten Infektion kaum oder nur milde Symptome haben und gar nicht ärztliche Hilfe suchen. Sie sind dann zwar gegen eines der vier Dengue-Viren immun. Bei einer zweiten Ansteckung mit einem der anderen drei Viren könne die Krankheit aber schwerer verlaufen und lebensgefährlich sein, erklärte Raman Velayudhan, Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten, laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) damals.

Gegen Dengue gibt es keine Medikamente, außer solche, die das Fieber senken. Weitere Symptome sind Kopf-, Glieder-, sowie Gelenkschmerzen. Bei schweren Verläufen kann es zu einem Blutdruckabfall kommen, sogar mit Todesfolge.

Dengue-Impfstoff in der EU zugelassen

WHO-Experte Velayudhan verwies auf einen auf dem Markt befindlichen Impfstoff, der aber erst nach einer ersten Infektion Schutz bietet. Dengvaxia ist je nachdem, mit welchem anderen Virus man sich infiziert, mehr oder weniger effektiv, so Velayudhan.

Nach Angaben des für Deutschland zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ist er für Menschen zwischen 9 und 45 Jahren bestimmt, die in Gebieten leben, in denen Dengue stark verbreitet ist. Das PEI verweist zudem auf einen weiteren Impfstoff, namens Qdenga, der in Deutschland Menschen ab vier Jahren gespritzt werden darf – auch schon vor einer ersten Dengue-Infektion. Er wurde in der EU im Dezember 2022 zugelassen.

Quellen: Il Giorno, Gardapost, Material der dpa zur WHO

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Vielen Dank für deine Stimme!