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Parasitenplage in Frankreich: Expertin gibt Tipps gegen Bettwanzen

Parasitenplage in Frankreich: Expertin gibt Tipps gegen Bettwanzen
Foto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn

Bettwanzen finden sich leider in vielen Hotels und damit manchmal auch etwa nach dem Urlaub in unserem Zuhause. Eine Expertin sagt: Man kann sich davor schützen – auch ohne den Einsatz von Chemie.

Frankreich ist wegen der Plage durch Bettwanzen in Aufruhr. Sogar die Politik schaltet sich deswegen ein. Utopia berichtete. Das Risiko, sich die kleinen Tierchen durch eine Reise ins Haus zu holen, ist gar nicht so gering. Was dann hilft und was man vorbeugend tun kann: Bärbel Holl, 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung, erklärt es im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Frau Holl, wie verbreitet sind Bettwanzen?

Bärbel Holl: Sie sind auf der ganzen Welt verbreitet. Sie können in Hotels und Fähren, selbst in Bussen zu finden sein.

Spezielle Bettlacken können helfen

Was kann ich schon im Urlaub tun, um einen Befall zu vermeiden?

Ich finde, man kann sich ganz gut schützen, wenn man akzeptiert, dass Bettwanzen da sein können. Also wenn ich zum Beispiel in einem Hotel bin, hebe ich immer die Matratze hoch und schaue nach, ob ich Bettwanzen entdecke.

Es ist wichtig, nachzuschauen, denn die Bettwanzen können auch mal satt sein. Wenn vor Ihnen jemand Nahrhaftes in dem Zimmer war, kann es sein, dass die Bettwanzen gar nicht saugen, während Sie da sind. Aber die Tiere wollen ja irgendwo unterkommen. Bettwanzen werden vom Schweiß angezogen, daher krabbeln sie gerne in die Wäsche.

Finde ich also die Tierchen und kann ich nicht das Hotelzimmer wechseln, sollte ich bei der Abreise sehr gründlich meine Wäsche durchsuchen. Viele stopfen die Schmutzwäsche in einen Sack. Diesen packe ich noch mal aus und schüttele die Wäsche am besten in der Dusche aus.

Ich habe noch einen Tipp: Es gibt Bettlaken gegen Bettwanzen, die man auf Reisen mitnehmen kann. Die sind so glatt, dass die Tiere daran keinen Halt finden und abrutschen.

„Dann packe ich den Koffer erst mal nicht aus“

Wie reagiere ich, wenn ich befürchte, Bettwanzen im Koffer nach Hause zu bringen?

Da mache ich das Gleiche wie bei der Abreise vom Urlaubsort. Ich schüttele Stück für Stück die Wäsche aus. Ich empfehle dafür immer das Bad, denn dort kann ich Tiere in der Dusche oder der Badewanne wegspülen. Ich schaue auch in jeder Ritze des Koffers oder der Tasche nach, ob darin Tierchen sitzen.

Und wenn ich schon weiß, ich habe Bettwanzen mitgebracht, dann packe ich den Koffer erst mal nicht aus. Dann ist es natürlich gut, sich an einen Fachbetrieb zu wenden. Der kann den Koffer etwa in ein Wärmezelt stellen und das Problem so lösen.

So erkennt man Bettwanzen

Bettwanzen sind rostrot bis dunkelbraun, allerdings wirken ihre Beine und Antennen eher gelblich. Ihr Körper ist extrem flach und nur vier bis sechs Millimeter lang. Bettwanzen können nicht fliegen.

Die Tiere saugen Blut und sondern dabei ein gerinnungshemmendes Sekret ab, das starken Juckreiz auslöst. Das Kratzen kann zu Entzündungen an den Einstichstellen führen. Bei häufigen Stichen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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