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Recherche: Giftige Schwermetalle in ausländischem Spargel gefunden

Spargel
Foto: CC0 / Pixabay - neelam279

Der NDR hat Spargel verschiedener Herkunft auf Schadstoffe untersuchen lassen. In den Sorten aus Peru, Spanien und Griechenland gab es besorgniserregende Funde.

Das NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ hat stichprobenartig Spargel verschiedener Herkunftsländer und aus unterschiedlichen Märkten in einem Labor auf Pestizide, Chlorate und Schwermetalle untersuchen lassen.

Folgende Spargelsorten standen auf dem Prüfstand: griechischer Spargel vom Supermarkt Combi, spanischer Spargel aus einem Rewe, peruanischer Spargel von Metro sowie deutscher Spargel von einem Straßenstand. Das Ergebnis bezeichnet der NDR in einer Pressemitteilung als „zum Teil alarmierend“.

Erhöhte Cadmium-Werte bei 2 von 4 Spargeln

Pestizide und Chlorate wurden in keinem der untersuchten Einkäufe gefunden. Die beiden Spargelproben aus Spanien und Peru wiesen jedoch gefährlich hohe Cadmiumwerte auf. Gary Zörner vom Labor für Chemische und Mikrobiologische Analytik in Delmenhorst erklärt in der NDR-Sendung: „Cadmium ist ein schweres Gift, was Leber und Nieren schädigen kann, aber auch krebserregend sein kann.“

Der zulässige Grenzwert für Cadmium liegt in Deutschland bei 0,03 Milligramm pro Kilogramm (mm/kg). Der spanische Spargel von Rewe enthielt jedoch 0,035 mm/kg. Noch höher war der Schadstoffgehalt des peruanischen Spargels von Metro. Mit 0,066 mm/kg überschritt dieser den Grenzwert um über das Doppelte. Beide Varianten hätten somit nicht verkauft werden dürfen.

Auf Nachfrage des NDR erklärte Rewe laut Pressemitteilung des Senders: „Wir haben umgehend den Erzeuger sperren lassen und Felduntersuchungen beauftragt.“ In eigenen Untersuchungen habe der Supermarkt keine erhöhten Cadmiumwerte feststellen können. Eine Sprecherin der Metro versicherte laut NDR, dass Spargel aus Peru in Zukunft schärfer kontrolliert werden würde.

Arsen in allen importierten Sorten

Auch der griechische Spargel von Combi war nicht komplett harmlos: In allen importierten Sorten, also auch im peruanischen und spanischen Spargel, fand das Labor Arsen. Einen Grenzwert dafür gebe es allerdings nicht und die Untersuchungen hätten nicht gezeigt, wie viel vom Schwermetall im Spargel enthalten sei.

Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg sieht den Fund dennoch kritisch. In der NDR-Sendung erklärt er: „Arsen ist ein problematischer Stoff und man weiß, dass schon kleinste Mengen gesundheitliche Probleme auslösen können und in der Konsequenz sagt man, kann man da keinen Grenzwert festlegen. Aber wir meinen: Sehr wohl wäre da ein Grenzwert wichtig, um solche Produkte, die mit Arsen belastet sind, aus dem Verkehr zu ziehen.“

Nur deutscher Spargel unbedenklich

In der Untersuchung konnten nur im deutschen Spargel keine bedenklichen Schadstoffe nachgewiesen werden. Valet empfiehlt aber nicht nur deshalb, auf die regionale Variante zu setzen: „Zum einen sind oft die Nährwerte besser, sie sind frischer. Aber auch das Klima hat was davon. Denn die Belastung mit klimaschädlichen Gasen ist mindestens 20-mal so hoch, wenn ein Spargel aus Peru nach Deutschland geflogen wird.“

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