Der Senf-Test von Öko-Test hat gezeigt, dass fast alle konventionellen Produkte mit Glyphosat belastet sind. Auch der umstrittene Stoff Bisphenol F ist in Senf häufig ein Problem. Doch welcher Senf ist empfehlenswert und wie schneidet Discounter-Senf von Aldi & Co. ab? Die Testergebnisse kannst du gratis lesen.
Senf passt wunderbar in Salatdressings und zu (veganer) Bratwurst. Allerdings sollte der Senf auch frei von kritischen Problemstoffen sein. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt die jüngste Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test. Insgesamt 20 Senf-Gläser und -Tuben hat Öko-Test im Labor auf problematische Inhaltsstoffe untersuchen lassen – und auch welche gefunden: „Sage und schreibe zehn von 13 mittelscharfen Senfen aus konventionellem Anbau enthalten Glyphosat!“, kritisiert Öko-Test.
Das Totalherbizid Glyphosat ist so aggressiv, dass es neben den Insekten auch die ganze Senfpflanze tötet. „Landwirte können damit die Pflanzen vor der Ernte totspritzen, um die Reifung und den Erntezeitpunkt zu steuern“, erläutert Öko-Test. Leider landet das Glyphosat am Ende auch im Senf – doch es gibt gute Alternativen.
Senf im Test: Öko-Test findet Bio-Marken ohne Glyphosat
Wer seine Bratwurst ohne Glyphosat mag, greift besser zu Bio-Senf: Alle sieben getesteten Bio-Produkte sind frei von Glyphosat. Fast alle haben auch die Bestnote „sehr gut“ bekommen, darunter:
- Alnatura: Mittelscharfer Senf
- Zwergenwiese: Mittelscharfer Senf
Den Geschmack der 20 Senfe haben geschulte Sensorik-Fachleute bewertet. Alle Produkte waren frei von Fehlern, aber trotzdem gibt es Unterschiede zwischen den mittelscharfen Senfen: „Besonders positiv sind Proben mit frischen Senfnoten aufgefallen, die an Meerrettich erinnern und dem Senf einen Extra-Kick geben“, erklärt Öko-Test. Dazu zählt zum Beispiel der Bio-Senf von Zwergenwiese.
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Senf-Test: Konventionelle Marken schneiden gut ab – trotz Glyphosat
Obwohl in fast allen konventionellen Senf-Gläsern Glyphosat steckt, hat Öko-Test den Großteil mit „gut“ oder sogar „sehr gut“ bewertet. Sieben der zehn konventionellen Produkte haben trotz Glyphosat die Note „gut“ bekommen.
Der Grund: Die Glyphosat-Rückstände sind äußerst gering. Lediglich Spuren des Totalherbizids sind in den Produkten nachweisbar. Betroffen sind unter anderem der Händlmaier Mittelscharfer Senf sowie der Kim Delikatess Senf mittelscharf von Aldi. Dass es besser geht – nämlich ganz ohne Glyphosat – stellen die Bio-Senfe allesamt unter Beweis.
In jedem Senf hat Öko-Test außerdem Bisphenol F nachgewiesen. Während viele Menschen zwar den hormonell wirksamen Stoff Bisphenol A kennen, ist Bisphenol F den meisten bisher nicht bekannt. Die beiden Stoffe sind chemisch aber ähnlich aufgebaut.
„Erste Hinweise deuten darauf hin, dass auch Bisphenol F auf das Hormonsystem wirkt“, erklärt Öko-Test. Bisphenol F bildet sich bei der Senfherstellung, war aber fast immer nur in geringen Spuren nachweisebar. Nur im Senf eines Discounters steckte eine größere Menge Bisphenol F im Test.
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USA, Kanada oder Deutschland: Woher kommt der Senf?
Beim Griff ins Senf-Regal können Verbraucher:innen jedes Mal eine bewusste Kaufentscheidung treffen: Für Bio, für kurze Transportwege, für demokratisch regierte Länder. Denn Senf gibt es auch aus deutscher Herstellung und mit Senfsaaten aus deutschem Anbau. Sechs Bio-Produkte und zwei ostdeutsche Senf-Marken enthalten Saaten aus Deutschland.
Dass Senfsaaten aus Deutschland stammen, ist aber nicht selbstverständlich. Der umstrittene Großkonzern Nestlé verwendet für seinen Thomy-Senf zum Beispiel Saaten aus Kanada, die lange CO2-intensive Transportwege verursachen. In einem anderen Fall kommen Senfsaaten aus den USA zum Einsatz. Besonders oft stammt der Senf im Test aber aus Anbaugebieten in Russland. Wer lieber Senf aus Deutschland kaufen will, greift zu Produkten von Alnatura und Zwergenwiese.
Alle Details findest du in der Ausgabe 06/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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