Während es in anderen Lebensbereichen inzwischen viele plastikfreie Lösungen gibt, kommen Reinigungsmittel fast immer in Plastikflaschen. Das Münchner Startup Everdrop will das ändern und hat feste Putzmittel auf den Markt gebracht. Wir haben sie uns genauer angesehen.
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Weil sie Plastikmüll einsparen, werden feste Seifen, Shampoos und sogar Haarspülungen immer beliebter – warum also benutzen wir eigentlich nicht auch feste Putzmittel? Everdrop bietet Lösungen.
Putzmittel-Tabletten zum Auflösen
Die Idee des Münchner Startups Everdrop: Reinigungsmittel in Tablettenform, verpackt in Papiertütchen. Die Tablette wird zuhause in Leitungswasser aufgelöst – fertig ist das Putzmittel.
So kann man durch die Tabs nicht nur viele Einweg-Plastikflaschen vermeiden, sondern auch CO2-Emissionen. Herkömmliche Putzmittel bestehen meist überwiegend aus Wasser. Weil dieses Gewicht bei den Tabs wegfällt, könnten sie theoretisch eine Menge CO2-Emissionen beim Transport sparen.
Derzeit bietet Everdrop Küchen-, Bad- und Glasreiniger in Tablettenform an. Ein Tab ergibt 500 Milliliter fertiges Reinigungsmittel, das dann mindestens sechs Monate halten soll.
In einem Papiertütchen stecken drei Tabs; drei Tütchen kosten 9 Euro – also einen Euro pro 500 Milliliter Putzmittel. Allerdings gilt der Preis nur, wenn man ein Abo abschließt – als Einmal-Bestellung kostet das Paket circa 15 Euro.
Everdrop: Wie gut sind die Inhaltsstoffe?
Die Everdrop-Reinigungstabs sind nach Firmenangaben vegan, ohne Tierversuche hergestellt, vollständig biologisch abbaubar und frei von Mikroplastik. Klingt gut, ist aber heute alles einigermaßen selbstverständlich. Hergestellt werden die Produkte in Deutschland.
Die Hauptwirkstoffe, so kann man es auf der Website lesen, sind Zitronensäure, Natriumhydrogencarbonat (Natron), ein Tensid, Duftstoffe und Farbstoffe.
Wir wollten es aber noch genauer wissen und haben bei David Löwe, Gründer von Everdrop, nachgefragt.
Für die Tabletten wurde zunächst ein Tensid verwendet, welches zwar vollständig biologisch abbaubar war, aber auf petrochemischer (d.h. Erdöl-)Basis hergestellt wurde. Mittlerweile sind die verwendeten Tenside pflanzlichen Ursprungs und basieren nach eigenen Angaben auf RSPO-zertifiziertem Palmöl.
„Wir suchen ständig nach den besten Lösungen“
Laut Löwe arbeitet Everdrop auch sonst kontinuierlich daran, die bestmögliche – also umweltfreundlichste – Zusammensetzung von Inhaltsstoffen zu erreichen.
„Uns ist es wichtig, dass wir kein Greenwashing betreiben“, sagt Löwe im Gespräch mit Utopia. „Deshalb suchen wir ständig nach den besten Lösungen.“
Die Everdrop Tabs kann man in einer leeren, gereinigten Sprühflasche auflösen, die man eh schon zuhause hat. Das Startup bietet aber auch 500 Milliliter-Sprühflaschen an. Die bestehen aus Glas mit 10 Prozent Altglasanteil. Hergestellt werden sie in Deutschland.
Auch die Versandverpackungen und Flyer bestehen aus recyceltem Papier, werden klimaneutral mit Bio-Farben bedruckt. Die Kartons werden mit Papierklebeband verschlossen. Die Tütchen, in denen die Putz-Tabletten verpackt sind, bestehen ebenfalls aus recyceltem Papier und können im Altpapier entsorgt werden.
In Zukunft mit Nachhaltigkeitssiegel?
Zum Start hatte Everdrop noch keine Nachhaltigkeitssiegel, inzwischen tragen einige (aber nicht alle) der Produkte das Ecocert-Siegel, einige auch die Vegan-Blume. Die zertifizierten Produkte sind allerdings nicht überall erhältlich.
Kaufen kann man die Everdrop-Tabs im eigenen Onlineshop; einige davon auch bei Rossmann, Alnatura und Tchibo. Angeboten werden verschiedene Sets mit oder ohne Sprühflaschen.
Update: In Kooperation mit dem Redaktionsbüro Flip hat die Zeit im März 2021 einen kritischen Artikel über Everdrop veröffentlicht; Everdrop hingegen wehrt sich gegen einige der Kritikpunkte der Recherche. Wir empfehlen: Wer neugierig ist, sollte die Beiträge lesen und sich ein eigenes Bild machen.
Utopia meint: Die Idee, Reinigungsmittel in fester Form anzubieten und so Plastikverpackungen zu reduzieren, ist an sich gut. Bleibt zu hoffen, dass bald alle Mittel zertifiziert nachhaltige(re) Inhaltsstoffe verwenden. Und dass die Reinigungsleistung der Produkte noch besser wird.
Übrigens: Ähnliche Produkte gibt es von immer mehr Marken – zum Beispiel von Klaeny und Biobaula, letztere sind sogar Ecocert– und flustix-zertifiziert.
Nicht ganz vergessen sollte man allerdings: Die meisten Putzmittel kann man einfach durch Hausmittel ersetzen und spart so ebenfalls Plastikmüll, Geld und zudem potenziell schädliche Chemikalien.
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