Umweltschutz ist wichtig – Sport aber auch. Oft lässt sich beides sogar kombinieren. Wir verraten dir, wie du etwas für die Umwelt tust und das deiner Fitness helfen kann.
Beim täglichen Training etwas aktiv für die Umwelt tun: Mit Plogging fing vor ein paar Jahren in Schweden so etwas an. Bei dieser Form des Joggens sammeln Jogger:innen während der Laufrunde Müll auf und entsorgen diesen im nächsten Abfalleimer. Das Wort Plogging setzt sich aus dem schwedischen Begriff plocka – was „suchen“ oder „aufheben“ bedeutet – und Jogging zusammen. Der Trend fand zum Glück schnell viele Nachahmer:innen. Plalking – Müll aufsammeln während eines Spaziergangs – und Strawkling – beim Schnorcheln Müll aus Gewässern fischen – zogen nach.
Der World Cleanup Day, der seit 2018 immer im September stattfindet, ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, Müll aufzusammeln und das mit Bewegung zu verbinden. Auch wenn man gerade bei stark verschmutzten Abschnitten in Parks oder an Flussufern nicht wirklich schnell voran kommt, weiß man doch am nächsten Tag, dass man sich ordentlich bewegt hat.
Mittlerweile gibt es sogar Clean-Up-Yoga. Dabei trifft sich eine Gruppe im Park, um vor der gemeinsamen Yoga-Stunde Müll zu sammeln. Und beim sogenannten Bergputz entfernen Wander:innen Taschentücher, Masken und Flaschen, die andere achtlos in der Natur gelassen haben.
Das Konzept „Bewegung plus Müllsammeln“ kannst du eigentlich auf jede weitere Sportart übertragen, die du draußen unternimmst. Und auch sonst kannst du dich neben dem Müllaufsammeln aktiv für Umweltschutz einsetzen und dabei noch etwas für deine Fitness tun. Wir verraten dir ein paar Beispiele.
Kombiniere Umweltschutz und Fitness
Oft hängen Umweltschutz und sich sportlich beziehungsweise körperlich zu betätigen zusammen, ohne dass dir das besonders bewusst ist. Zum Beispiel bei folgenden Tätigkeiten:
- Fahrrad statt Auto zu fahren, ist wohl ein Klassiker in Sachen Umweltschutz – für dich aber eine echte Win-Win-Situation. Schließlich schützt du nicht nur die Umwelt, indem du CO2 einsparst; du steigerst auch deine Kondition, wenn du regelmäßig Fahrrad fährst.
- Treppen steigen, statt die Rolltreppe oder den Fahrstuhl zu nehmen, spart nicht nur Strom, sondern absolviert auch das wohl einfachste Fitnessprogramm der Welt. Bereits 2008 ergab eine Studie der Universität Genf, dass Treppensteigen bei vorher inaktiven Personen bereits nach 12 Wochen zu einer Reduzierung des Körpergewichts, des Fettanteils im Gewebe und des Cholesterins führt.
- Ernähre dich öfter vegan. Mittlerweile setzen auch viele Profi-Sportler:innen wie Venus Williams oder Lewis Hamilton auf eine vegane Ernährung. Beim Verzicht durch Fleisch kannst du viel CO2 einsparen und Tierleid vermeiden. Laut einer Studie haben vegan lebende Sportler:innen keinen Nachteil in Bezug auf Muskelkraft und Ausdauer – die Studie schlussfolgert sogar, dass Veganer:innen eine bessere Ausdauer haben könnten. Auch die Netflix-Doku „The Game Changers“ beschäftigt sich mit dem Thema Sport und Veganismus.
- Das klingt erstmal banal, aber bei der Gartenarbeit kannst du ebenfalls etwas für dich und das Klima tun. Baust du zu Hause, egal ob auf Balkon oder im Garten, dein eigenes Gemüse an, kann man dabei schon gerne mal ins Schwitzen kommen. Schwere Erdsäcke müssen gestemmt, Beete umgegraben und Gemüsepflanzen regelmäßig gegossen werden. Beim Urban Gardening sparst du nicht nur CO2 ein, den vielleicht der Transport der Lebensmittel verursachen würde. Du bewegst dich auch noch mehr als ohne heimischen Gemüseanbau.
- Über die Verwendung einer Suchmaschine Bäume pflanzen kann ja jede:r: Aber bei Aufforstungsaktionen in deiner Umgebung kannst du selbst aktiv werden und Bäume pflanzen. Bäume speichern Kohlenstoffdioxid und können dadurch helfen, die Erderwärmung zu begrenzen. Und du bewegst dich bei der Anpflanzaktion ausgiebig.
- Auch Biotoppflege kann für ordentlich Muskelkater sorgen. Biotoppflege ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Dabei werden oft Wiesen gemäht und Sträucher zurückgeschnitten. Mittlerweile gibt es immer weniger nährstoffarme Feuchtwiesen oder halbtrockene Rasenflächen. Dabei sind diese Biottope Lebensräume von vielen Insekten und Vögeln. Durch die Biottopfpflege sollen diese Flächen erhalten werden. Möchtest du mitmachen, kannst du dich beim Natur- oder Vogelschutzbund erkundigen. In München sucht der Landesbund für Vogelschutz zum Beispiel auf ihrer Website nach fleißigen Helfer:innen.
- Gehe auf Demos, die sich für Umwelt- und Kilmaschutzthemen stark machen. Manchmal ziehen die Demozüge durch die gesamte Innenstadt und machen so ein paar Kilometer gut. Wie bei einem ausgedehnten Spaziergang kannst du so das empfohlene Tagesziel von 10.000 Schritten zumindest teilweise erreichen.
Und das kannst du sonst noch tun
Aber es geht natürlich auch umgekehrt. Auch beim Sport kannst du Umweltschutz im Fokus haben. Zum Beispiel, indem du folgendes beachtest:
- Kaufe nachhaltiges Sportequipment und wasche deine Sportkleidung nicht nach jedem Training. Oft hilft es schon, wenn du sie draußen zum Lüften aufhängst. Da viele Sportklamotten aus Polyester bestehen, gerät bei jedem Waschgang Mikroplastik ins Wasser. Hier findest du weitere nachhaltige Fitness-Tipps.
- Bist du in einem Fitnessstudio angemeldet, kannst du dich erkundigen, ob die Betreiber:innen Ökostrom verwenden. Schon allein das Nachfragen kann Druck auf sie ausüben und sie sogar zu einem Umdenken bewegen. Vielleicht gibt es in deiner Nähe aber auch ein strom- und wassersparendes Fitnessstudio. Manche Fitnessstudios haben Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern und produzieren damit eigenen Strom oder beleuchten mit stromsparenden LED-Lampen.
- Nutze öffentliche Verkehrsmittel, um weiter weg gelegene Ziele – je nach Wohnohrt beispielsweise die Berge oder das Meer – zu erreichen. Vielleicht fährt in der Nähe ein Zug in Richtung Berge oder ein Shuttle-Bus zu einem Badesee. Wenn du das Fitness-, das Yogastudio oder dein Ausflugsziel nur mit dem Auto erreichen kannst, dann tu dich mit Freund:innen oder Nachbar:innen zusammen. Als Fahrgemeinschaft spart ihr ebenfalls CO2 ein und reduziert euren ökologischen Fußabdruck, den ihr den nachfolgenden Generationen hinterlasst.
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