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Asiatische Riesenhornisse: Wie die „Killerhornissen“ Bienen bedrohen

Asiatische Riesenhornissen können Bienenvölker bedrohen.
Foto: Colourbox.de

Die Asiatische Riesenhornisse stellt eine Bedrohung für Bienenvölker dar. Was es genau mit der "Mörderhornisse" auf sich hat und wo sie vorkommt, erfährst du in diesem Artikel.

Asiatische Riesenhornissen sind zurzeit eine große Bedrohung für den Bienenbestand in den USA. Insektenforscher:innen setzen deshalb alles daran, ihre Ausbreitung zu stoppen. In Europa wurde das asiatische Insekt bislang nicht gesichtet, so das LAVES Niedersachsen.

Jedoch gibt es auch in Deutschland ein ähnliches Phänomen: So hat sich in den letzten Jahren die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ausgebreitet. Sie ist auch in anderen Ländern vertreten, insbesondere Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Welche Konsequenzen sie für Ökosysteme in Deutschland hat, ist bislang noch unklar.

Asiatische Hornisse vs. Asiastische Riesenhornisse

Im Gegensatz zur Asiatischen Riesenhornisse ist die Asiatische Hornisse kleiner als die europäische Hornissenart und mittlerweile auch in Deutschland verbreitet.
Im Gegensatz zur Asiatischen Riesenhornisse ist die Asiatische Hornisse kleiner als die europäische Hornissenart und mittlerweile auch in Deutschland verbreitet.
(Foto: CC0 / Pixabay / Carola68)

Im Gegensatz zu ihrer großen Verwandten ist die Asiatische Hornisse sogar kleiner als die europäische Hornisse. Von ihren Stichen geht laut dem LAVES Niedersachsen keine größere Gefahr aus, als dies bei heimischen Insekten der Fall ist. Sowohl europäische als auch asiatischen Hornissen sind friedfertig und greifen nur an, wenn sie sich verteidigen müssen.

Sie sind auch keine direkte Bedrohung für europäische Bienen, so der Nabu. Die genauen Folgen ihrer Verbreitung sind jedoch bislang unklar. So haben eingeschleppte Tiere aus anderen Vegetationszonen oft Konsequenzen für die Balance heimischer Ökosysteme.

Die zwei Hauptgründe, warum sich die asiatischen Insekten auf anderen Kontinenten ausbreiten konnten, sind laut dem Nabu die Globalisierung und die Klimakrise. So kamen beide Hornissenarten vermutlich durch den Schiffsverkehr auf andere Kontinente. Aufgrund der steigenden Temperaturen sind die Winter dort zudem mild genug, dass auch Tiere aus tropischen Gebieten überleben können.

Asiatische Riesenhornisse: Das macht sie gefährlich

Die Asiatische Riesenhornisse, auch Vespa mandarinia genannt, ist ursprünglich in den östlichen und südlichen Teilen Asiens beheimatet. Besonders häufig ist sie in Japan zu finden. Mit einer Länge von bis zu 5,5 Zentimetern ist sie laut Deutschlandfunk Nova die größte Hornisse der Welt.

In den USA ist die Vespa mandarinia auch unter den Namen „Mörderhornisse“ und „Bienenkiller“ bekannt. Dies liegt an ihrem brutalen Verhalten gegenüber den einheimischen Bienen: Asiatische Riesenhornissen gehören zu den Raubinsekten und ernähren sich größtenteils von Bienen. Bei ihren Raubzügen töten sie die heimischen Insekten, indem sie ihnen den Kopf abbeißen.

Dabei gehen sie äußerst effizient vor. 30 Riesenhornissen können innerhalb von etwa vier Stunden ein komplettes Bienenvolk von etwa 30.000 Bienen töten, so Deutschlandfunk Nova. Dies liegt unter anderem daran, dass amerikanische Bienen Asiatische Riesenhornissen als Fressfeinde nicht gewöhnt sind: Demzufolge haben sie im Gegensatz zu japanischen Bienen keine natürlichen Abwehrmechanismen, um sich gegen die fünfmal größeren Insekten verteidigen zu können.

Auch für Menschen sind Asiatische Riesenhornissen nicht ungefährlich, denn das Gift greift besonders die Niere an. Etwa 50 Stiche wirken laut DLF Nova tödlich. Jedoch greifen die großen Insekten Menschen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.

Bienensterben: Das kannst du tun

Um das Überleben von Bienen zu sichern, braucht es vor allem blühende, bienenfreundliche Pflanzen.
Um das Überleben von Bienen zu sichern, braucht es vor allem blühende, bienenfreundliche Pflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Capri23auto)

Der Rückgang der Bienenbestände liegt nicht nur an eingeschleppten Killerinsekten, sondern wird durch Monokulturen, Pestizide, Parasiten und verschwindende Lebensräume gefördert. Das Sterben der Bienen hat fatale Folgen: Bienen sind essentiell für die Bestäubung und Vermehrung der meisten heimischen Pflanzen. Fällt dieser Prozess weg, hat das nicht nur Folgen für das Gleichgewicht von Ökosystemen, sondern auch für die Landwirtschaft. So würde die Ernte insbesondere von Obst- und Gemüsepflanzen stark zurückgehen.

Um dem Bienensterben entgegenzuwirken, kannst du folgende Tipps befolgen:

  • Achte darauf, Gärten und Balkons möglichst bienenfreundlich zu gestalten. Lass dafür zum Beispiel ein paar wilde Grasecken stehen, verzichte auf Insektengift und erkundige dich, welche Pflanzen als Nahrung für Bienen geeignet sind. Informationen dazu findest du in diesem Artikel: Bienenfreundliche Pflanzen: Die besten Ideen für Garten und Balkon.
  • Biete Nistmöglichkeiten für Wildbienen. Dafür kannst du zum Beispiel ein Bienen- oder Insektenhotel bauen.
  • Kaufe biologische Lebensmittel, um eine ökologische Landwirtschaft zu unterstützen, die auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet.
  • Eine weitere Möglichkeit ist eine sogenannte Bienenpatenschaft. Du übernimmst dabei eine Patenschaft für ein Bienenvolk, indem du regelmäßig für die Arbeit von Bienenschutzvereinen und Imker:innen spendest. Mehr Informationen zu diesem Thema bekommst du hier: Bienenpatenschaft: Weshalb du Bienenpate werden solltest.

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