Hinter dem etwas sperrigen Namen Astaxanthin verbirgt sich ein orangefarbenes Farbpigment, das nicht nur dem Hummer seine rote Farbe gibt, sondern auch sehr gesund sein soll. Utopia klärt über das Nahrungsergänzungsmittel auf.
Astaxanthin: Ein Farbstoff aus Mikroalgen
Astaxanthin ist ein orangener Algenfarbstoff, dem zahlreiche positive gesundheitliche Wirkungen nachgesagt werden. Neben Algen steckt Astaxanthin auch in Krebsen und Fischen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit Astaxanthin, die eine Verbesserung der Sehkraft versprechen.
Der Stoff wird inzwischen industriell im großen Maßstab in Bioreaktoren mithilfe von Süßwasseralgen produziert. Es werden also keine Krebstiere oder Lachsfische getötet, um an den Farbstoff zu kommen. Stattdessen wird Astaxanthin dafür verwendet, um Zuchtlachsen aus Aquakulturen eine satte orangene Farbe zu verleihen. Lachse sind auf die Zufuhr des Carotinoids über die Nahrung angewiesen – sie können das Farbpigment nicht selbst synthetisieren. Wildlachse sind natürlicherweise orangefarben, da sie als Raubfische Garnelen und Krebstieren fressen, die sich wiederum von Astaxanthin produzierenden Mikroalgen ernähren.
Inzwischen wird Astaxanthin aber auch als Näherungsergänzungsmittel für den Menschen immer üblicher. Wir haben uns mit den gesundheitlichen Wirkungen des Farbstoffs auseinandergesetzt – und sagen dir, inwiefern sich die Zufuhr von Astaxanthin lohnt.
Astaxanthin – gut für die Gesundheit?
Astaxanthin zählt zur Gruppe der Carotinoide, die unter anderem Karotten ihre orangene Farbe geben. Carotinoide sind starke Antioxidantien, die unsere Körper vor oxidativem Stress durch freie Radikale schützen. Aus der antioxidativen Wirkung von Asataxanthin leiten sich auch seine gesundheitlich positiven Wirkungen ab. Astaxanthin soll:
- einer altersabhängigen Makuladegeneration vorbeugen können, da Antioxidantien die Sehkraft stärken,
- unsere Haut vor Schäden durch UV-Strahlung schützen, und
- die Kraftausdauer und sportliche Leistungsfähigkeit steigern sowie eine schnellere Regeneration ermöglichen.
Die Europäische Behörde für Lebenssicherheit erlaubt es bisher nicht, Astaxanthin-Nahrungsergänzungsmittel mit einem Hinweis zu seinen gesundheitlich positiven Wirkungen zu kennzeichnen. Viele Studien beruhen auf Tierversuchen, und oftmals wurden auch nur die allgemein bekannten Wirkungen von Antioxidantien auf Astaxanthin bezogen. Es existiert bis heute kein verlässlicher Wirkungsnachweis.
Eine Dosis von 4 Milligramm Astaxanthin pro Tag wird von Experten als sichere Verzehrmenge angesehen. Dies entspricht in etwa einer Kapsel an Nahrungsergänzungsmittel. Die Konzentration an Astaxanthin in Lachsfischen und Krustentieren ist deutlich geringer. Verzehrst du Astaxanthin aus natürlichen Quellen, so ist es nahezu unmöglich, eine Tagesdosis von 4 Milligramm zu überschreiten.
Astaxanthin: Kauf-Tipps und Alternativen
Aus Sicht der Nachhaltigkeit kannst du bei Astaxanthin bedenkenlos zugreifen, da es lokal mit Hilfe von Grünalgen umweltfreundlich produziert werden kann. Solltest du zu einem Nahrungsergänzungsmittel greifen, solltest du auf europäische Produktion achten. So vermeidest du lange Transportwege.
Bevor du aber viel Geld für Nahrungsergänzungsmittel ausgibst, solltest du dir immer auch die Frage stellen, ob dies unbedingt nötig ist. Die gesundheitlichen Versprechen von Astaxanthin sind bisher nur unzureichend belegt und beruhen nur darauf, dass es ein starkes Antioxidans ist. Viele Gemüse- und Obstsorten enthalten ebenfalls große Mengen an Antioxidantien – etwa Blaubeeren, Hirse und Knoblauch. Besonders viele Carotinoide, die auch als Provitamin A bezeichnet werden, befinden sich beispielsweise in Karotten, Tomaten, Mais und Aprikosen.
Bei gesunder Ernährung und Lebensweise sind Nahrungsergänzungsmittel generell nicht notwendig. Wir empfehlen dir, saisonal und regional einzukaufen und dich an den zehn Regeln für eine ausgewogene Ernährung zu orientieren. Damit versorgst du deinen Körper auf ganz natürliche Weise mit allen nötigen Nährstoffen – und sparst obendrein auch Geld.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Öko-Test Lachs: krebsverdächtiges Ethoxyquin in sechs Produkten
- Carotin: Müssen es wirklich Kapseln und Tabletten sein?
- Regionales Superfood: Alternativen zu Chia-Samen, Goji-Beeren & Co.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?