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Bananenmehl aus Schalen? Was hinter dem Trend steckt

bananenmehl
Foto: CC0 / Pixabay / kaboompics

Bananenmehl besteht aus den gemahlenen Schalen der beliebten Früchte – diese landen sonst oft als Abfallprodukt im Müll. Was es mit dem speziellen Mehl auf sich hat, erfährst du hier.

Bananen sind eine beliebte und gesunde Frucht. Doch nicht nur das Fruchtfleisch selbst, auch die Bananenschalen kannst du verwerten – auch kulinarisch. So kannst du aus Bananenschalen Tee oder Bananen-Essig zubereiten oder sie in Streifen schneiden und so als gesundes Dessert und als Fleischersatz nutzen.

Mittlerweile findest du in ausgewählten Shops oder online auch Mehl aus Bananenschalen. Dieses spezielle Mehl kann vor allem Gebäck geschmacklich aufwerten und enthält zahlreiche gesunde Nährstoffe.

Bananenmehl: So wird es hergestellt

Bananenmehl stammt in der Regel von den Schalen der grünen Kochbananen. Diese haben ein etwas festeres Fruchtfleisch als herkömmliche Bananen. In einigen westafrikanischen und südamerikanischen Ländern ist Bananenmehl ein fester Bestandteil der nationalen Küche.

Um das Mehl herzustellen, müssen Hersteller die Schalen zunächst blanchieren und anschließend trocknen. Dann werden sie gemahlen, bis ein feines Pulver entstanden ist. Besitzt du einen leistungsstarken Mixer, kannst du Bananenmehl also auch selbst herstellen. Dafür gehst du folgendermaßen vor:

  1. Wasche die Bananenschalen gründlich ab. Verwende hierfür unbedingt Bio-Bananen, da konventionelle Bananenschalen oft mit vielen chemisch-synthetischen Pestiziden belastet sind. (Öko-Test Bananen: Hochgiftige Pestizide und miserable Arbeitsbedingungen)
  2. Bringe Wasser mit ein wenig Salz in einem Topf zum Kochen.
  3. Gib die Bananenschalen in das kochende Wasser und lasse sie für vier bis fünf Minuten garen.
  4. Hole die Schalen mithilfe einer Schaumkelle aus dem Topf und lasse sie abkühlen.
  5. Tupfe sie gut trocken und schneide sie in kleine Stücke.
  6. Trockne die Bananenschalen nun am besten in einem Dörrgerät bei etwa 60 Grad Celsius. Der Dörrprozess dauert je nach Gerät etwa fünf bis zehn Stunden. Du könntest die Schalen auch bei 50 Grad Celsius in den Backofen geben und die Backofentür einen Spalt offen lassen, was jedoch sehr viel Energie verbraucht. Versuche in dem Fall die Wärme nicht zu verschwenden, indem du sie zum Beispiel nutzt, um auch die Küche zu beheizen. Nachhaltiger ist es, sie einfach an freier Luft in der Sonne trocknen zu lassen. Dies dauert auch im Sommer jedoch meist einige Tage.
  7. Lasse die Schalen so lange trocknen, bis die gesamte Feuchtigkeit entwichen ist. Dies dauert im Ofen in der Regel etwa zwei Stunden.
  8. Gib die getrockneten Schalen in den Mixer und zermahle sie zu einem feinen Pulver.

Bananenmehl: Geschmack und Verwendung

Bananenmehl wird aus den grünen Schalen von Kochbananen gewonnen.
Bananenmehl wird aus den grünen Schalen von Kochbananen gewonnen. (Foto: CC0 / Pixabay / PIRO4D)

Bananenmehl ist relativ neutral im Geschmack. Du kannst es deshalb sowohl für süße als auch für herzhafte Gerichte verwenden. Da Bananenmehl glutenfrei ist, kannst du es auch im Rahmen einer glutenfreien Ernährung nutzen. Besonders gut eignet es sich für die Herstellung von Broten, Brötchen, Kuchen und anderen Backwaren. Ersetze dafür im Rezept etwa die Hälfte des herkömmlichen Mehls durch Bananenmehl.

Du kannst Bananenmehl aber auch roh verwenden und einen Esslöffel davon ins morgendliche Müsli oder in den Smoothie geben. Dann sorgt es für eine etwas dickere Konsistenz und hält dich länger satt.

Zudem kannst du das Mehl bereits im rohen Zustand als leichtes Bindemittel nutzen und Saucen und Suppen etwas andicken. Im Gegensatz zu anderen Bindemitteln musst du das Mehl dafür nicht extra aufkochen.

Wie gesund und nachhaltig ist Bananenmehl?

Bananenmehl zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Kohlenhydraten aus. Das Bio-Bananenmehl von Govinda besteht beispielsweise zu 78 Prozent aus Kohlenhydraten und enthält pro 100 Gramm etwa zwei Gramm Fett und 3,7 Gramm Protein. Zudem versorgen dich 100 Gramm des Mehls mit 365 Kilokalorien.

Laut dem Gesundheitsmagazin gesunex wirkt Bananenmehl sättigend und stabilisiert unseren Blutzuckerspiegel. Das liegt daran, dass das Mehl reich an resistenter Stärke ist. Diese wirkt sich zudem positiv auf unsere Darmflora aus. Bananenmehl ist laut gesunex auch reich an Kalium, Vitamin C und Magnesium.

Aus ökologischer Sicht ist Bananenmehl hingegen ein problematisches Lebensmittel. Schließlich wachsen Kochbananen nur in tropischen und subtropischen Gebieten. Dementsprechend müssen sie lange Transportwege bis nach Deutschland zurücklegen und haben somit eine schlechte Ökobilanz. Für glutenfreies Backen sind also Mehle aus heimischen Pflanzen wie etwa Hafermehl deutlich nachhaltiger.

Solltest du doch einmal Bananenmehl kaufen wollen, empfehlen wir dir, möglichst auf Bio-Qualität zu achten. So unterstützt du eine nachhaltige Landwirtschaft, die auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet.

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