Bohnenkraut kannst du ganz einfach im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Das Küchenkraut ist sehr aromatisch und besticht durch seinen intensiven Geschmack. Hier erfährst du mehr über den Anbau und die Verwendung von Bohnenkraut.
Bohnenkraut ist mit seinem pfeffrig-würzigen Aroma eine schmackhafte Ergänzung für jeden Kräutergarten und eine gute Alternative zu Thymian.
Die Gattung der Bohnenkräuter umfasst etwa 40 verschiedene Arten, die alle zur Familie der Lippenblütler gehören. Zu den bekanntesten zählen das Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) und das Winterbohnenkraut (Satureja montana). Letzteres wird auch Bergbohnenkraut genannt. Die verschiedenen Bohnenkräuter ähneln sich in Geschmack und Geruch aber sehr.
Bohnenkraut und seine Wirkung
Bohnenkraut überzeugt nicht nur durch seinen würzigen, mediterranen Geschmack, es ist auch reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Dazu gehören unter anderem ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide.
Obwohl das Kraut heute kaum noch als Heilpflanze eingesetzt wird, hat es viele positive Auswirkungen auf den Körper, wie eine Studie über Sommerbohnenkraut aus dem Jahr 2018 zeigt. Dieser Studie zufolge ist Bohnenkraut:
- antibakteriell
- antioxidant
- antikanzerös
- antiparasitär
Auch hat Bohnenkraut eine unterstützende Wirkung auf die Verdauung, weshalb es traditionell verwendet wird, um schwer verdauliche Speisen zu würzen.
Welche Sorte Bohnenkraut passt zu dir?
Bevor du Bohnenkraut in deinem Garten anbaust, musst du dich für eine Sorte entscheiden. Die verschiedenen Sorten haben auch unterschiedliche Eigenschaften:
- Sommerbohnenkraut ist eine einjährige Pflanze, die eine Höhe von etwa 55 Zentimetern erreicht. Sie blüht von Juli bis Oktober.
- Das robustere Bergbohnenkraut beziehungsweise Winterbohnenkraut ist hingegen winterhart und kann zwei- bis mehrjährig werden. Es wird bis zu 70 Zentimeter groß. Die Pflanzen blühen von Juli bis Oktober.
Wenn du länger Freude am intensiven Bohnenkraut haben möchtest, solltest du dich für das mehrjährige Winterbohnenkraut entscheiden. Von der Winterhärte abgesehen sind beide Sorten sehr ähnlich im Anbau und ziehen mit ihrem Duft viele Bienenarten, Hummeln und andere Insekten an.
Bohnenkraut in deinem Garten – Standort und Aussaat
Hast du dich für eine Sorte entschieden, kannst du dich ans Pflanzen machen:
Standort für Bohnenkraut
- Bohnenkraut braucht einen hellen und warmen Standort.
- Der Boden sollte wasserdurchlässig und leicht kalkhaltig sein. Bohnenkraut reagiert empfindlich auf Staunässe. Wenn die Erde lehmartig und fest ist, solltest du sie vorher mit etwas Sand auflockern.
- Du kannst sowohl Sommer- als auch Winterbohnenkraut im Garten oder im Topf anpflanzen. Achte darauf, dass der Topf groß genug für das Kraut ist und einen Durchmesser von mindestens 20 Zentimetern hat.
Aussaat von Bohnenkraut
- Bohnenkraut gehört zu den Lichtkeimern. Die Samen benötigen demnach einen hellen Platz, um zu keimen. Optimal für die Vorzucht eignet sich die Fensterbank.
- Ab April kannst du drinnen Keimlinge vorziehen. Drücke die Samen dafür nur leicht auf die Anzuchterde, damit sie ausreichend Licht bekommen. Ab Ende Mai kannst du die Pflanzen nach draußen stellen.
- Ab Ende Mai kannst du Bohnenkraut auch direkt draußen aussäen. Auch dabei reicht es, die Samen leicht in die Erde zu drücken. Sie sollten nicht vollkommen bedeckt sein.
- Achte darauf, dass der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen mindestens 20 Zentimeter beträgt. Bohnenkraut wächst voluminös und braucht genügend Platz, um gut zu gedeihen.
- Alternativ kannst du auch Stecklinge kaufen.
Bohnenkraut – Pflege und Ernte
Sobald dein Bohnenkraut zu wachsen begonnen hat, ist es ziemlich pflegeleicht. Nur ein paar wenige Dinge gibt es zu beachten.
Pflege von Bohnenkraut:
- Bohnenkraut ist nährstoffarme Böden gewohnt. Deshalb solltest du die Erde nur einmal im Jahr im Frühling mit organischem Dünger behandeln.
- Dafür ist es empfehlenswert, den Boden gelegentlich mit Kalk anzureichern.
- Bohnenkraut benötigt wenig Wasser und übersteht auch längere Trockenperioden. Du solltest die Pflanzen auf keinen Fall zu viel gießen. Am besten gießt du Bohnenkraut erst, wenn die Erde zwei Zentimeter tief trocken ist.
- Mehrjähriges Bohnenkraut in der Topfkultur solltest du im Winter ins Haus holen und in einem kühlen Raum unterbringen.
- Am besten schneidest du mehrjähriges Bohnenkraut im Frühjahr, um das buschige Wachstum anzuregen.
Ernte von Bohnenkraut:
- Grundsätzlich kannst du Bohnenkraut das ganze Jahr über ernten. Allerdings variiert die geschmackliche Intensität. Junge Triebe sind deutlich milder, während die älteren – vor allem beim mehrjährigen Winterbohnenkraut – sehr herb sind.
- Am intensivsten ist der Geschmack des Krauts kurz vor der Blüte. Die beginnt je nach Wetterbedingungen zwischen Juli und August.
- Da auch die Blüten essbar sind, kannst du Bohnenkraut selbst während der Blüte ernten und verwenden.
- Schneide die Zweige einfach je nach Bedarf mit einer Gartenschere ab.
Bohnenkraut lagern: So klappt's
Du kannst Bohnenkraut direkt nach der Ernte frisch verarbeiten. Ist die Ernte besonders üppig ausgefallen, ist es empfehlenswert, das Kraut haltbar zu machen.
Bohnenkraut verliert nicht an Geschmack, wenn du die Pflanze trocknest. Im Gegenteil: Richtig getrocknet kann sich der Geschmack sogar noch intensivieren.
- Das einjährige Sommerbohnenkraut kannst du vollständig aus dem Boden ziehen und mit einem Faden an einem schattigen Platz zum Trocknen aufhängen.
- Bei Winterbohnenkraut verwendest du besser nur die jungen Triebe zum Trocknen, während du die älteren, verholzten stehen lässt. Binde die Triebe mit einem Faden zusammen und hänge sie an einem schattigen, trockenen Ort auf. Direkte Sonneneinstrahlung solltest du in dieser Phase vermeiden, da das Kraut sonst an Geschmack verliert.
Wenn das Bohnenkraut fertig getrocknet ist, lassen sich die Blätter einfach vom Stiel lösen und du kannst sie in ein Schraubglas füllen. Bohnenkraut solltest du dunkel und trocken lagern, dann hält es sich mindestens ein Jahr.
Alternativ kannst du Bohnenkraut auch einfrieren. Wasche das Kraut dafür gründlich und tupfe es anschließend trocken. Du kannst die ganzen Triebe in ein Glas oder einen Baumwollbeutel packen, um Plastikmüll zu vermeiden und das Kraut so einfrieren.
So verwendest du Bohnenkraut in der Küche
Vor allem in der französischen Küche ist Bohnenkraut sehr beliebt. Kein Wunder: Das Küchenkraut ist mit seinem herben, würzigen und thymianähnlichen Geschmack vielseitig anwendbar und passt zu zahlreichen Gerichten.
- Der Name ist Programm: Kaum ein Gewürzkraut harmoniert so gut mit Bohnen. Egal ob zu Bohnensalat oder einer frischen Bohnenpfanne, Bohnenkraut passt garantiert.
- Besonders gut eignet sich das Küchenkraut auch für diverse Kartoffelgerichte, von Wedges über Kartoffelgratin bis hin zu einer klassischen Kartoffelsuppe.
- Auch Kohlgerichte oder Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen kannst du mit Bohnenkraut verfeinern. Seine verdauungsfördernde Wirkung ist ein zusätzlicher Vorteil.
- Bohnenkraut eignet sich hervorragend als Zutat für selbstgemachte Kräuterbutter oder Kräuterquark.
- Traditionell werden auch Fleischgerichte wie etwa Lamm oder Fischgerichte mit Bohnenkraut gewürzt.
Bohnenkraut ist sehr intensiv im Geschmack. Daher solltest du es sparsam einsetzen und dich geschmacklich herantasten. Damit der Geschmack nicht verloren geht, solltest du das Küchenkraut nicht zu lange mitkochen. Der Geschmack von Bohnenkraut harmoniert mit verschiedenen mediterranen Kräutern wie Thymian, Salbei oder Rosmarin.
In der Küche wird häufiger Sommerbohnenkraut verwendet, obwohl grundsätzlich beide Sorten genießbar sind. Das Winterbohnenkraut schmeckt etwas intensiver und eignet sich deshalb eher zur Herstellung von Tee verwendet. Wegen seiner antientzündlichen Eigenschaften ist es ein gutes Hausmittel bei Husten.
Überarbeitet von Freya Petersen
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.