Brunnenkresse: Das musst du über das „gesündeste Lebensmittel der Welt“ wissen Von Charlotte Stiebritz Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 1. März 2024, 10:31 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / kar0329 Brunnenkresse ist nicht nur eine schöne Wasserbepflanzung für den Garten, sondern auch noch voller Nährstoffe. Warum sie häufig sogar als das "gesündeste Lebensmittel der Welt" bezeichnet wird, wie du sie anbaust und verwertest, erfährst du hier. Brunnenkresse: Inhaltsstoffe und Wirkung Im Sommer blüht die Brunnenkresse und lockt Bienen und Schmetterlinge an. (Foto: CC0 / Pixabay / alsen) Der Anbau von Brunnenkresse lohnt sich nicht nur wegen des hübschen Anblicks, sie ist auch noch äußerst gesund: Brunnenkresse ist reich an den Vitaminen C, A, K und B2 und war daher früher eines der wenigen Nahrungsmittel in den Wintermonaten gegen Skorbut. Darüber hinaus enthält sie Jod, Eisen und Calcium sowie Senföle. Sie sorgen für den leicht scharfen Geschmack und haben eine antibakterielle und verdauungsfördernde Wirkung. Achtung: Die Brunnenkresse, auch Wasserkresse genannt, wird oft mit dem verwandten Bitteren Schaumkraut verwechselt: Dies wächst ebenfalls am Wasser und in Sumpfgebieten. Der Verzehr des Bitteren Schaumkrauts ist nicht giftig, allerdings schmeckt es viel bitterer und ist deshalb roh kaum genießbar. Am besten kannst du die beiden Arten am Stängel unterscheiden: Die Brunnenkresse hat einen hohlen Stängel, der des Schaumkrauts ist (zumindest teilweise) mit Mark gefüllt. Warum Brunnenkresse als das "gesündeste Lebensmittel der Welt" bezeichnet wird US-Forscher:innen haben 2014 im Fachjournal Preventing Chronic eine Studie veröffentlicht, in der sie Pflanzeninhaltsstoffe von insgesamt 47 Obst- und Gemüsesorten untersucht haben. Diese wurden als „Powerhouse fruits and vegetables“ bezeichnet, auf Deutsch „Kraftwerkgemüse und -früchte“ (PFV). Klassiker wie Spinat, Kopfsalat und Petersilie haben die Forscher:innen ebenso untersucht wie unbekanntere Sorten wie Mangold, Markstammkohl und Brunnenkresse. In die Wertung wurden 17 verschiedene Pflanzeninhaltsstoffe einbezogen, darunter Vitamine A, B6, B12, C, D, E und K, Ballaststoffe, Kalzium, Eisen, Riboflavin, Niacin, Thiamin, Folat, Zink, Eiweiß und Kalium. Anschließend berechneten die Wissenschaftler:innen, wie viel Prozent des täglichen Bedarfs an diesen 17 Stoffen durch das jeweilige Gemüse oder Obst gedeckt werden und vergaben bis zu 100 Punkte. Das Ergebnis: Nicht etwa bekannte Vitaminbomben wie Orangen oder Spinat lagen vorn. Der überraschende Sieger war Brunnenkresse. Mit 100 Punkten enthielt sie laut Forscher:innen die meisten Nährstoffe. Die Studie ist der Grund dafür, warum Brunnenkresse seither immer wieder als das „gesündestes Lebensmittel der Welt bezeichnet“ wird. Wichtig: Brunnenkresse ist definitiv ein sehr gesundes Gemüse. Ob man sie tatsächlich als das gesündeste bezeichnen sollte, ist fraglich. So lässt die besagte Studie zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe außer Acht, die sich vielseitig positiv auf die Gesundheit auswirken können. Und wie immer gilt: Eine gesunde Ernährung ist vor allem eines – ausgewogen. Brunnenkresse: Anbau, Standort und Anzucht Brunnenkresse ist eine Sumpf- und Wasserpflanze und gedeiht am besten in Wassertiefen von fünf bis 20 Zentimetern. Es ist daher recht aufwändig, sie im eigenen Garten anzubauen. Mit diesen Tipps stehen die Erfolgschancen aber gut: Standort: Am besten eignet sich eine natürliche Wasserquelle, um Brunnenkresse anzupflanzen. Sie bevorzugt klares, sauberes Wasser mit einer leichten Strömung und wächst in der Natur oft am Rand kleiner Bäche und Wassergräben. Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein. Anzucht: Brunnenkresse kannst du im Topf aufziehen, indem du die Samen nur leicht auf der Erde andrückst und gut feucht hältst. Bei einer Temperatur von 20 Grad fangen die Samen nach etwa einer Woche an zu keimen. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von acht bis zehn Zentimetern erreicht, kannst du sie an die geeignete Wasserstelle setzen. Pflege und Ernte der Brunnenkresse Brunnenkresse braucht im Freiland kaum Pflege. (Foto: CC0 / Pixabay / sternbea) Anbau im Topf: Brunnenkresse lässt sich auch zu Hause im Topf kultivieren. Dafür solltest du torffreie Gartenerde und groben Sand mischen, damit die Pflanze leicht Wasser ziehen kann. Lege ganz unten eine Drainage aus Kies rein. Der Topf sollte nicht bis oben mit Erde aufgefüllt sein. Stelle ihn in einen etwas größeren Übertopf und fülle so viel Wasser auf, dass es etwa einen Zentimeter über der Erde steht. Pflege: Im Freiland gepflanzte Brunnenkresse benötigt nicht viel Pflege. Längere, kahle Triebe kannst du zurückschneiden, um das buschige Wachstum der Pflanze zu fördern. Da die Brunnenkresse einen hohen Bedarf an sauerstoffreichem Wasser hat, solltest du das Wasser beim Anbau im Topf mindestens alle zwei Tage komplett auswechseln. Ernte: Brunnenkresse kannst du von September bis zum Beginn der Blütezeit im Mai ernten. Schneide dafür einfach die Triebe ab, achte aber darauf, nicht zu viel von der Pflanze zurückzuschneiden und die Wurzeln nicht zu beschädigen. Die Pflanze treibt recht schnell wieder aus. Wenn du Brunnenkresse im Topf oder Kübel anbaust, benötigst du relativ viel Wasser. Es lohnt sich eher, das Gartenkraut an eine bereits bestehende Wasserstelle zu pflanzen – zum Beispiel in einen Gartenteich mit Frischwasserzufuhr oder an einen kleinen Bach in der Umgebung. Dort hält sich die Brunnenkresse auch wesentlich länger als im Topf. Verwendung der Brunnenkresse in der Küche Für den puren Genuss: Einfach ein paar Blätter der Brunnenkresse auf Brot essen. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita) Ursprünglich stammt die Brunnenkresse aus Südosteuropa und Westasien, wächst aber mittlerweile fast überall auf der Welt. Bereits im Mittelalter wurde sie als Nahrungsmittel und Heilpflanze verwendet. Brunnenkresse hat einen ähnlich scharfen, teilweise leicht bitteren Geschmack, wie Gartenkresse und kann in der Küche genauso verarbeitet werden. In ganzen Blättern oder gehackt kannst du sie auf Brot essen und zu Salaten, Kräuterquark, selbstgemachten Brotaufstrichen oder grünen Smoothies hinzufügen. Aus dem würzigen Küchenkraut kannst du auch eine leichte Kressesuppe zubereiten, die perfekt zu lauen Frühlingsabenden passt. Wichtig: Wenn du die Brunnenkresse selbst erntest, achte darauf, nur Pflanzen aus sauberem Gewässer zu wählen. Wasche die Blätter zuhause sorgfältig, denn Insekten und andere Tiere wählen die Brunnenkresse gern als Ort zum Ablegen von Larven. Brunnenkresse als Heilkraut verwenden In der Naturheilkunde werden die frischen Blätter der Brunnenkresse als Hausmittel gegen Blasenentzündungen und verschleimte Atemwege sowie zur Anregung der Verdauung und Nierentätigkeit empfohlen. Tipp: Statt die frischen Blätter zu verzehren, kannst du auch einen aus der Kresse zubereiteten Frischsaft trinken. Als Naturheilmittel und in der Küche wird Brunnenkresse fast ausschließlich frisch verwendet. Das Kraut lässt sich nicht lange lagern und verliert beim Trocknen sein Aroma und die gesunden Inhaltsstoffe. Daher empfiehlt es sich, immer nur so viel zu ernten, wie du gerade brauchst. 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