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Drillinge-Kartoffel: So kochst du sie und vermeidest Lebensmittelverschwendung

Drillinge-Kartoffeln
Foto: Colourbox.de/ Jørgen Flemming

Drillinge sind besonders kleine Kartoffeln, die oft noch vor dem Handel aussortiert werden – dabei sind sie äußerst lecker. In diesem Artikel erfährst du alles über Drillinge sowie Tipps für ihre Zubereitung.

Bei Drillingen handelt es sich nicht, wie viele denken, um eine eigene Kartoffelsorte, sondern um eine Größenbezeichnung: Drillinge sind kleiner als die Norm – also kleiner als 30 bis 35 Millimeter. Bis 2011 mussten solche Winzlinge als „Drillinge“  gekennzeichnet werden, inzwischen ist die Kennzeichnung freiwillig.

Wo der Name herkommt, ist übrigens nicht ganz klar: Er könnte vom niederländischen Wort „drol“ (Knirps, Zwerg) kommen oder vom Drillen. Letzteres ist der Vorgang, bei dem Pflanzkartoffeln mit einer Legemaschine eingepflanzt werden – und aufgrund ihrer Größe sind Drillinge für diesen Vorgang sehr beliebt. Doch warum werden sie noch vor dem Handel so oft aussortiert?

Drillinge: Kartoffeln zu klein für den Teller?

Im Handel finden sich überwiegend mittelgroße, wohlgeformte Kartoffeln.
Im Handel finden sich überwiegend mittelgroße, wohlgeformte Kartoffeln.
(Foto: CC0 / Pixabay / Werni)

Kartoffeln müssen bestimmte rein optische Normen erfüllen, um in den Handel zu gelangen: Sie sollte nicht zu klein und nicht zu groß sein und keine Dellen, Schorf oder andere Stellen haben. Drillinge-Kartoffeln entsprechen dieser Norm nicht und werden deshalb häufig aussortiert.

In Deutschland werden etwa 30 bis 35 Prozent der ökologisch angebauten Kartoffeln aussortiert, noch bevor sie in den Handel gelangen. Wie viele Drillinge genau darunter sind, ist unklar. Bei konventionell angebauten Kartoffeln ist der Anteil ein bisschen niedriger, weil die Landwirt:innen hier durch das häufigere Einsetzen von Düngemittel und synthetischen Pestiziden mehr normgerechte Kartoffeln erhalten können. Dafür laugen die vielen Chemikalien den Boden aus.

Wo die aussortierten Kartoffeln landen, lässt sich oft nur schwer nachvollziehen. Manche Sorten können zu Stärke verarbeitet werden, andere landen in Biogasanlagen oder Futtertrögen. Für die Kartoffelfarmer:innen bedeutet jede dieser aussortierten Kartoffeln einen Verlust, da sie unter ihrem Wert verkauft werden müssen.

Und uns Konsument:innen entgehen gesunde Leckerbissen, denn ein Großteil der aussortierten Kartoffeln sind geschmacklich und gesundheitlich einwandfrei – so auch die Drillinge-Kartoffeln, deren einziger Fehler ihre Größe ist. Alleine in Deutschland beläuft sich die Kartoffelverschwendung pro Jahr auf etwa 1,5 Millionen Tonnen. Diese Zahl bezieht sich nicht nur auf aussortierte Kartoffeln, sondern auch auf solche, die im Handel oder Zuhause weggeworfen werden.

Mit Drillinge-Kartoffeln gegen Lebensmittelverschwendung: So bekommst du sie

Ungewaschene Kartoffeln halten sich länger.
Ungewaschene Kartoffeln halten sich länger.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Zum Glück werden Drillinge nicht immer aussortiert: Viele Supermärkte haben sie hin und wieder im Angebot – allerdings kommen die Kartoffeln dann nicht immer aus Deutschland. 

Auch auf Wochenmärkten kannst du nach Drillingen Ausschau halten. Falls du Kartoffelfarmer:innen in deiner Gegend hast, kannst du auch direkt nachfragen, ob diese Drillinge verkaufen. Damit unterstützt du auch die Landwirt:innen direkt, denn meistens gilt: Je kürzer die Handelskette ist, desto mehr Geld bekommen die Erzeuger:innen, desto frischer ist die Ware und desto weniger Treibstoff wird für den Transport benötigt.

Außerdem solltest du nach Möglichkeit ungewaschene Drillinge-Kartoffeln kaufen. Wie der WWF erklärt, schützt eine feine Erdschicht die Kartoffeln vor Licht und sorgt dafür, dass du die Kartoffeln richtig lagern kannst. Zudem werden der Kartoffelschale durch das Waschen winzige Verletzungen zugefügt, durch die Schädlinge in die Kartoffel gelangen können. Die Feuchtigkeit begünstigt zudem, dass sich Pilze ausbreiten.

So kannst du Drillinge-Kartoffeln zubereiten

Drillinge-Kartoffeln schmecken frisch aus dem Ofen besonders lecker.
Drillinge-Kartoffeln schmecken frisch aus dem Ofen besonders lecker.
(Foto: CC0 / Pixabay / Taken)

Drillinge zu schälen dauert wegen ihrer Größe ziemlich lange. Das Gute ist: Drillinge haben üblicherweise eine dünne Schale, die du gut mitessen kannst. Dies solltest du allerdings nur bei Bio-Drillingen tun: Konventionelle Kartoffeln werden oft nach der Ernte mit Chlorpropham behandelt. Das verhindert, dass sie keimen. Allerdings steht Chlorpropham in Verdacht, krebserregend zu sein, auch wenn die durchschnittlich in Kartoffeln zurückbleibenden Rückstände als unbedenklich gelten.

Drillinge sind meistens festkochend. Dementsprechend schmecken sie gekocht als Beilage, als Bratkartoffeln oder als Ofenkartoffeln. Wenn du ungewaschene Bio-Drillinge gekauft hast, musst du nur die Erde gründlich abwaschen und eventuelle Stellen entfernen – danach kannst du die Kartoffeln mit Schale kochen. Weil sie so klein sind, sind Drillinge bereits nach zehn bis 15 Minuten gar.

Und wenn du sie im Ofen backen möchtest, reicht es, die Kartoffeln zu halbieren und mit der Schnittfläche nach oben auf ein gefettetes Blech zu legen. Dazu ein bisschen Olivenöl, Salz, Pfeffer und Kräuter und ein erfrischender Dip für Gemüse – fertig ist eine leckere Mahlzeit.

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Überarbeitet von Freya Petersen

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