Öko-Test hat 21 gesalzene und geröstete Erdnüsse getestet, darunter fünf aus Bio-Anbau. Die gute Nachricht: Alle waren frei von Schimmelpilzgiften, die schlechte: Drei Produkte enthielten bedenkliche Mineralölspuren.
Mit ihrem hohen Eiweißgehalt sind Nüsse – in Maßen genossen – ein gesunder Bestandteil des Speiseplans und eine beliebte Proteinquelle von Menschen, die sich vegan ernähren. Leider waren Nüsse in der Vergangenheit häufig mit Schimmelpilzgiften und anderen Schadstoffen belastet. Im Moment gibt das Verbrauchermagazin Öko-Test jedoch Entwarnung: 18 von 21 Erdnuss-Produkte im aktuellen Test waren „gut“ oder sogar „sehr gut“, darunter auch die gerösteten und gesalzenen Erdnüsse der bekannten Marken ültje und Lorenz und viele Supermarkt-Eigenmarken, wie zum Beispiel Alesto von Lidl. Die Testergebnisse sind gratis abrufbar.
Erdnüsse: Keine Schimmelpilzgifte bei Öko-Test
Schimmelpilzgifte, sogenannte Aflatoxine, können irreparable Leberschäden hervorrufen und sogar zu Krebs führen. Sie bilden sich besonders gerne in feucht-warmem Klima und kommen deshalb auch in Nüssen oder Nussprodukten vor.
Die gute Nachricht: Alle Erdnuss-Hersteller, die Öko-Test genauer unter die Lupe genommen hat, haben das Problem im Griff. In keinem der untersuchten Produkte waren Aflatoxine oder giftige Schwermetalle nachweisbar, so die Verbraucherschützer.
Mineralölbestandteile in Erdnüssen
Mineralölbestandteile können etwa von Produktionsanlagen in Lebensmittel übergehen und sich nach dem Verzehr in menschlichen Organen ansammeln. Langfristige Folgen für die Gesundheit sind bisher noch unklar.
Bei der Laboruntersuchung der Erdnüsse fand Öko-Test die höchsten Werte solcher Schadstoffe in Alnatura Erdnüsse geröstet & gesalzen (mit der Note „ausreichend“ Testverlierer); immerhin leicht erhöhte Werte attestierte das Magazin den Produkten Ja! Erdnüsse geröstet und gesalzen sowie XOX Erdnüsse geröstet gesalzen. Alle anderen Erdnüsse im Test wiesen allenfalls Spuren auf.
Öko-Test: Erdnüsse für Kleinkinder gefährlich
Für Kleinkinder bis vier Jahren sind ganze oder stückige Erdnüsse nicht geeignet, da sie Erstickungsanfälle verursachen können. Dennoch gibt es bis heute keine gesetzlichen Herstellervorgaben, auf der Verpackung verpflichtend auf die Erstickungsgefahr hinzuweisen. Die meisten Hersteller im Erdnuss-Test folgen jedoch der Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und informieren auf ihren Produkten über die Gefahren. Nur bei vier Produkten vermisste Öko-Test einen entsprechenden Hinweis.
Salz und zusätzliches Fett in Erdnüssen
Insgesamt fünf der von Öko-Test untersuchten Erdnuss-Produkte enthielten entweder deutlich mehr oder deutlich weniger Salz als angegeben. Zudem fallen die Salzgehalte je nach Marke sehr unterschiedlich aus. In jedem Fall ist der Griff zu ungesalzenen Erdnüssen die gesündere Wahl.
Mit nur 0,41 Gramm Salz pro 100 Gramm lagen die K-Bio Erdnüsse geröstet und gesalzen am unteren Ende, während Spitzenreiter XOX Erdnüsse geröstet gesalzen mit 1,64 Gramm viermal so viel Salz enthielt. Die XOX-Nüsse wiesen zudem Mängel in der Deklaration der enthaltenen Fettsäuren auf, so Öko-Test. Apropos Fett: Fast alle Produkte im Test enthielten zusätzliches Fett in Form von Sonnenblumenöl, Palmöl oder Palmfett. Nur die Dennree Erdnüsse geröstet, gesalzen kamen ohne aus.
Utopia-Tipp: Bio-Erdnüsse ohne Aluverpackung
Erdnüsse haben durch ihre langen Transportwege in der Regel eine problematische Umweltbilanz, im Vergleich zu anderen Nüssen sind sie jedoch ökologisch keine schlechte Wahl.
Unser Tipp: Kaufe Erdnüsse am besten aus biologischem Anbau, da hier zumindest kein Methylbromid eingesetzt werden darf, das die Ozonschicht schädigt. Bei Öko-Test schnitten beispielsweise die Bio-Produkte Edeka Bio Erdnusskerne geröstet & gesalzen und K-Bio Erdnüsse geröstet und gesalzen mit „sehr gut“ ab; die Bio-Produkte von Dennree und Rapunzel wurden noch für „gut“ befunden.
Manche Erdnüsse werden zudem in Aluminium im Handel angeboten, dem klimaschädlichsten Verpackungsmaterial überhaupt. Kaufe Nüsse daher möglichst unverpackt oder achte bei Kunststoffverpackungen darauf, dass sie kein Alu enthalten.
Alle Details findest du in Ausgabe 09/2021 von Öko-Test sowie online auf oekotest.de.
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