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Sind Erdnüsse gesund? Nährwerte und Umweltbilanz der Nuss

Foto: CC0 / Pixabay / Couleur

Erdnüsse sind reich an verschiedenen wichtigen Nährstoffen. Ihre Umweltbilanz sieht allerdings ähnlich schlecht aus wie die von anderen Nüssen.

Erdnüsse sind eigentlich keine Nüsse. Sie sind Hülsenfrüchte, wie Erbsen und Bohnen. Denn sie wachsen nicht an Bäumen, sondern auf Feldern unter der Erde. Allerdings werden sie oft Nüssen zugeordnet, weil sie ähnliche Nährwerte haben. Wie auch andere Nüsse sind Erdnüsse reich an Fett, Protein und verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen.

Auch wenn die Nüsse mittlerweile auch hierzulande zu einem gewöhnlichen Lebensmittel geworden sind, sind sie eigentlich alles Andere als regional. Gerade die langen Transportwege machen Erdnüsse aus ökologischer Perspektive problematisch.

Herstellung und Verarbeitung von Erdnüssen

Erdnüsse stammen ursprünglich aus den peruanischen Anden in Südamerika, werden inzwischen aber in vielen tropischen und subtropischen Klimazonen angebaut. So landeten Erdnusssamen im Laufe der Zeit auch in Teilen Afrikas und Asiens. Aber auch im Süden der USA findest du heutzutage große Erdnussfelder. Die Länder, die weltweit die größten Mengen an Erdnüssen exportieren, sind die USA, Argentinien, der Sudan, Senegal und Brasilien. In Europa werden Erdnüsse ausschließlich in Zypern angebaut.

Der Weg der Erdnuss in unsere Hände ist dementsprechend lang. Hier ein Beispiel:

  1. Anbau und Ernte erfolgen in den USA.
  2. Wertbestimmung und erste Trocknung geschehen in zentralen Sammelstellen in den USA.
  3. In der zentralen Sammelstelle werden die Nüsse anschließend gewachsen, geschält und abgepackt. .
  4. Die Veredelung erfolgt nach dem Import in einem europäischen Land, wo die Erdnüsse geröstet und gesalzen werden.

    Erdnüsse: Nährwerte und Kalorien

    Erdnüsse enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe.
    Erdnüsse enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe.
    (Foto: CC0 / Pixabay / jackmac34)

    Pro 100 Gramm weisen Erdnüsse laut Healthline folgende Nährwerte auf:

    • 567 Kilokalorien
    • 25,8 Gramm Eiweiß
    • 48,10 Gramm Fett
    • 16,1 Gramm Kohlenhydrate

    Erdnüsse bestehen also etwa zur Hälfte aus Fett. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil um ungesättigte Fettsäuren, die etwa cholesterinsenkend wirken. Zudem sind die Nüsse reich an pflanzlichem Protein. Außerdem enthalten sie laut Healthline nennenswerte Mengen an Ballaststoffen, Vitamin E, B-Vitaminen, Mangan, Magnesium und Phosphor.

    Erdnüsse sind also eine gute Quelle für eine Vielzahl an wichtigen Nährstoffen. Der gesundheitliche Nutzen der Nüsse schwankt dabei jedoch je nach ihrem Verarbeitungsgrad. So wird gesalzenen Erdnüssen häufig zusätzliches Fett hinzugefügt, damit das Salz besser haften bleibt. Nicht zuletzt nimmst du viel Natrium zu dir, wenn du häufig gesalzene Erdnüsse isst. Dies begünstigt Wassereinlagerungen und erhöht das Risiko für Bluthochdruck. Mehr dazu erfährst du hier: Wie viel Salz ist gesund? WHO legt neue Empfehlungen vor

    In anderen Snacks wird den Nüssen zudem Zucker hinzugefügt. Auch Erdnussbutter enthält häufig zusätzliches Fett, Salz und Zucker. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich auf ungesalzene Erdnüsse zu achten, die keine weiteren Zusatzstoffe aufweisen. Statt Erdnussbutter kannst du auf Erdnussmus zurückgreifen, welches in der Regel zu 100 Prozent aus Erdnüssen besteht. Wir empfehlen zudem auf Erdnüsse in Bio-Qualität zu achten, um Rückstände von Pestiziden zu vermeiden. So unterstützt du zudem eine ökologische Landwirtschaft.

    Sind Erdnüsse ökologisch vertretbar?

    Achte beim Kauf von Erdnüssen auf FairTrade- und Bio-Qualität.
    Achte beim Kauf von Erdnüssen auf FairTrade- und Bio-Qualität.
    (Foto: CC0 / Pixabay / forwimuwi73)

    Erdnüsse sind nicht regional verfügbar. Das zwingt zum Import aus den jeweiligen Anbauländern. Der Transport verursacht jede Menge CO2-Emissionen. Ein Pluspunkt für Erdnüsse: Sie benötigen weniger Wasser als etwa Mandeln oder Cashews, so die Verbraucherzentrale Bremen.

    Doch durch die weltweit hohe Nachfrage nach Erdnüssen sind in den Anbaugebieten immer größere Plantagen entstanden. Diese verursachen vor allem durch großflächige Rodungen und den Anbau in Monokulturen verheerende Schäden. Im Senegal sind mittlerweile etwa große Teile des Landes durch den Erdnussanbau unfruchtbar geworden. Zudem kommen im Erdnussanbau hohe Mengen an Pestiziden zum Einsatz. Diese gefährden die Biodiversität in den entsprechenden Gebieten.

    Erdnüsse sind also aus sozialen und ökologischen Aspekten ein durchaus kritisches Lebensmittel. Wir empfehlen grundsätzlich auf Erdnüsse in Bio- und FairTrade-Qualität zurückzugreifen. So kannst du sicherstellen, dass beim Anbau grundlegende ökologische Standards und Arbeitsrechte eingehalten wurden.

    Generell empfiehlt es sich Erdnüsse nur in Maßen zu verzehren und auf regionale Alternativen zurückzugreifen. So bekommst du etwa Hasel- und Walnüsse, Sonnenblumen- und Kürbiskerne aus regionalem Anbau.

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    Überarbeitet von Luise Rau

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