Ob Weihnachten, Ostern oder zwischendurch: Schokolade geht immer. Schön ist auch, dass immer mehr Schokoladen-Liebhaber zu Fair-Trade Schokolade greifen. Mit folgenden fünf Produkten machst du nichts falsch – wir haben sie nämlich selbst ausprobiert.
Im Handel gibt es mittlerweile viele verschiedene Fair-Trade-Schokoladen zu kaufen. Doch welche davon sind empfehlenswert? Müssen sie teuer sein? In dieser Liste präsentieren wir Produkte unterschiedlicher Preiskategorien, beginnend ab 1,25 €. Unsere Zusammenstellung zeigt: Leckere Fair-Trade-Schokolade gibt es auch günstig in Supermarkt und Drogerie.
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Fair-Trade-Schokoladen im Geschmackstest
Wichtig ist natürlich: Wie schmeckt sie?
Wir haben daher diese fünf Schokoladen alle selbst ausprobiert. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, aber folgender Trend war deutlich:
- Aus dem Zotter–Sortiment von 365 Schokoladen (Fairtrade, Bio) probierten wir „Apfel-Karotten mit Ingwer“. Diese Schokolade ist schon fast eine Praline, und die einheitliche Meinung war: sehr lecker, mit die Beste. Sie ist nicht zu süß und von frischem Geschmack.
- Die Fairafric (Direct Trade, Vegan ohne Siegel) fanden wir alle überraschend lecker – überraschend, weil sie mit 70 Prozent Kakaoanteil ja eigentlich eine Bitterschokolade ist. Die Fairafric schmeckte zwar intensiv, aber angenehm ausgewogen und mit einer leichten Kaffeenote, sie war erstaunlich zart-schmelzend auf der Zunge.
- Die Gepa Grand Chocolat Fleur de Sel (Gepa, Bio, Naturland fair) ist eine Bio-Vollmilchschokolade mit „einem Hauch“ Salz. Einhellige Meinung der Redaktion: Richtig gut und ein aromatisches Geschmackserlebnis – wenn man die Kombination Salz und Schokolade gut findet.
- Die Rewe Bio Edelbitter Schokolade (Fairtrade, Bio, Vegan) ist mit 60 Prozent Kakaoanteil vegan und erstaunlich fruchtig mit milder Bitternote. Die Rewe-Schokolade ist allerdings auch ziemlich süß, was nicht jeder mochte – aber natürlich Geschmacksache ist.
- Die Gute Bio-Schokolade (Fairtrade, Bio) war zwar süß, aber nicht zu süß. Sie zerging im Mund eher sämig als cremig und schmeckte sehr milchig und vollmundig. Im Vergleich schmeckte sie allerdings nicht wie eine edle Sorte. Dennoch eine simple und leckere Bio-Fairtrade-Milchschokolade.
Hier der Überblick – mit Bezugsquellen und den Bewertungen unserer Leser. Bewertet doch mit, wenn ihr eigene Erfahrungen gemacht habt!
5 empfehlenswerte Fair-Trade Schokoladen
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Jeden Tag eine andere Sorte Schokolade – und das alles von einem Hersteller. Der österreichische Schokoladenhersteller Zotter hat über 500 unterschiedliche Schokoladen im Sortiment.
- komplettes Sortiment in Bio-Qualität
- eigenes strenges Fair-Trade-Siegel, das "Fair-Handzeichen"
- über 500 unterschiedliche Sorten
- handgeschöpfte & pure Schokoladen
Kaufen**: Zotter, Bioaufvorrat, Amazon Preis: ca. 3,30 bis 5,80 Euro -
Von der Kakaobohne bis zur verpackten Tafel: Das Start-up fairafric wickelt die ganze Schokoladenproduktion im Herkunftsland ab. Mit diesem Ansatz will das deutsch-ghanaische Unternehmen nach eigener Angabe die fairste Schokolade der Welt produzieren.
- Zahlreiche Sorten in Bio-Qualität und/oder vegan
- Produktion in Ghana, laut Hersteller bleiben ca. 70 Cent pro Tafel im Land
- Mitglied des Weltladen Dachverbands
Kaufen**: Goodbuy, Velivery, Amazon -
Von der Bohne bis zur Tafel fair – das ist die GEPA Schokolade. GEPA, eines der größten europäischen Fair-Handelsunternehmen.
- fairer Handels-Pionier
- viele verschiedene Sorten, auch vegane
- erhältlich in Super- und Biomärkten
- Milch der Milchschokoladen mit Naturland-Fair-Zertifizierung
Kaufen**: GEPA, Bioaufvorrat, Rewe, Amazon Preis: ca. 1,00 bis 3,00 Euro -
Bereits 200.000 Bäume wurden laut Alnatura mit ihrer „Guten Schokolade“ gepflanzt. Denn mit drei verkauften Tafeln wird ein Baum in die Erde gesetzt – Schokolade essen und dabei Gutes tun, hier ist der Produktname Programm.
- fair gehandelte Inhaltsstoffe
- klimaneutral hergestellt
- Schweizer Milchschokolade
- erhältlich in vielen Super- und Drogeriemärkten
Kaufen**: MyTime, Amazon Preis: ca. 1,30 Euro -
Fair gehandelte Bio-Schokolade gibt es auch im Supermarkt – und das für wenig Geld. Rewe bietet unter seiner Hausmarke vier Sorten Bio- und Fairtrade-Schokolade: Schweizer Edelbitter, Schweizer Mandelkrokant, Vollmilch sowie Schweizer Haselnuss.
- vier Sorten: Edelbitter, Mandelkrokant, Vollmilch, Haselnuss
- eine vegane Sorte: Edelbitter (mindestens 60 % Kakaoanteil)
Kaufen**: Rewe, Amazon Preis: ca. 1,50 Euro
Fairtrade-Siegel: weit verbreitet
Das Fairtrade-Siegel steht für bessere soziale Bedingungen, verbietet ausbeuterische Kinderarbeit und den Einsatz einiger Chemikalien und unterstützt eine nachhaltige Produktion. Anders als UTZ und Rainforest Alliance sichert es Mindestpreise und zahlt Prämien zur Förderung von Gemeinschaftsprojekten. Die Fairtrade-Sozialstandards gelten gemeinhin als deutlich strenger als die der beiden vorgenannten Siegel. Für Mischprodukte (also auch Fairtrade-Schokolade) mit dem Fairtrade-Siegel gilt: Alle Zutaten, die es Fairtrade-zertifiziert gibt, müssen auch vollständig nach Fairtrade-Standards gehandelt worden sein (Bsp. Schokolade: Kakao, Zucker, Vanille). Der Fairtrade-Gesamtanteil am Endprodukt muss mindestens 20 Prozent betragen. Das und der Mengenausgleich sorgen immer wieder für Kritik an Fairtrade, auch wenn es gut begründet ist.
Darauf kannst du auch noch achten
- Das Bio-EU-Siegel setzt zwar keine sozialen Standards, berücksichtigt aber nachhaltige Aspekte (Dünger, Schädlingsbekämpfung, Fruchtwechsel). Mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe kommen aus kontrolliert ökologischem Anbau (aufs Sternchen bei Zutaten wie Kakaobutter und Kakaomasse achten!). Weil Bio zahlreiche Pestizide verbietet, haben am Ende auch die Arbeiter vor Ort etwas davon.
- Die weniger verbreiteten Siegel der Bio-Anbauverbände sind zumindest unter ökologischen Gesichtspunkten noch sinnvoller als EU-Bio, weil sie strengere Anbau- und Verarbeitungsstandards setzen. Die Naturland-Fair-Zertifizierung für Schokolade verbindet zum Beispiel Fairtrade-Kakao mit Naturland-Bio-Milch. Schokolade von Pacari ist zum Beispiel Demeter-zertifiziert.
Ausgesuchte Hersteller sind auch ohne Siegel um Nachhaltigkeit bemüht.
- Anbieter wie Madecasse oder Original Beans arbeiten direkt mit Erzeuger-Kooperativen zusammen.
- Ritter Sport hat ein Programm namens Cacaonica: Es hilft nicaraguanischen Bauern, durch eine Professionalisierung des Kakaoanbaus die Qualität zu optimieren und so gute Preise für ihren Kakao zu erzielen. Das Südwind-Institut bescheinigt dem Cacaonica-Programm positive Wirkung. Ritter Sport halt inzwischen als einer der wenigen Anbieter auch mehre Bio-Schokoladen und vegane Schokoladen im Programm.
Faire Schokolade: es tut sich was
Niemand sollte sich einreden, er könnte mit dem Verzehr von Fair-Trade Schokolade Ausbeutung und Kinderarbeit komplett verhindern oder einen Mehrpreis zahlen, der durch mehrere Verarbeitungsschritte hindurch am Ende vollständig die Bauern erreicht. Hilfreicher ist es, den Kauf fairer Schokolade als Beitrag zu betrachten, um mittelfristig bessere soziale, ökonomische und ökologische Produktionsbedingungen zu schaffen.
Über unvollkommene Zertifizierungsprogramme zu Veränderungen beizutragen ist definitiv besser, als die Hände in den Schoß zu legen. Erste Veränderungen zeigen sich schon: Der Anteil zertifizierter Schokolade ist laut cocoabarometer.org bereits auf knapp 16 Prozent gestiegen. Große, in Medien oft gerügte Player wie Ferrero oder Mars wollen bis 2020 Zertifizierungs- oder wenigstens Verifizierungssysteme komplett eingeführt haben. Und wir als Kunden im Ladengeschäft können schon heute umstellen – mit jeder einzelnen Tafel fairer Schokolade, die wir kaufen.
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