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Fleece: Wie nachhaltig ist der weiche Stoff?

Fleece
Foto: CC0 / Pixabay / music4life

Fleece – der Stoff mit dem Mikroplastikproblem. Es gibt jedoch auch nachhaltigere Optionen. Mit ein paar Tipps minimierst du die Umweltbelastung deiner Fleecekleidung.

Fleece ist ein kuscheliger Stoff, der oft in Outdoor- oder Winterkleidung vorkommt. Es hält dich warm und ist relativ atmungsaktiv. Es handelt sich bei Fleece um sogenannte Maschenware. Bei der Herstellung der Maschenwaren werden kleine Faserschlaufen aufgeschnitten und aufgeraut. Durch dieses Verfahren bekommt das Material seine weiche Struktur.

Übrigens, auch wenn es ähnlich klingt: Fleece ist nicht das Gleiche wie das faserige Material Vlies.

Wegen seiner Eigenschaften gibt es viele Jacken oder Jackenfutter aus Fleece für die kalte Jahreszeit. Auch Handschuhe, Schals und Mützen werden aus dem Stoff gefertigt. Fleece ist als funktionelle Faser für den Outdoorbereich bekannt, findet aber auch in Alltagskleidung Verwendung. Auch im Haus kommt Fleece zum Einsatz: Viele „Kuscheldecken“ bestehen aus dem weichen Stoff.

Es gibt auch sogenanntes Sherpa-Fleece, dieses ist durch längere Fasern besonders flauschig und erinnert an Wolle. Dadurch kann die Wärme besser gespeichert werden.

Woraus besteht das Fleece?

Fleece findest du oft im Futter von Outdoorjacken.
Fleece findest du oft im Futter von Outdoorjacken.
(Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Die Fleecefasern bestehen oft aus Polyester oder Recycling-Polyester. Es gibt jedoch auch Fleece aus Naturmaterialien wie Baumwolle oder Wolle. Das Unternehmen Vaude stellt Fleece-Kleidung aus Cellulosefaser her. So bleiben alle Bestandteile biologisch abbaubar.

Bis 2021 forschten Vertreter:innen aus Industrie, Forschung und Umweltschutz im Projekt „TextileMission“ daran, wie Mikroplastik – unter anderem bei Fleece – reduziert werden könnte. Das Projekt wurde vom Bundesforschungsministerium gefördert. Im Abschlussbericht werden alternative Fasermaterialien wie Modal, Lyocell und recyceltes Polyester vorgestellt.

Eine umweltschonende Alternative zu Fleece aus Polyamid oder Polyester gibt es übrigens schon: Fleece aus Bio-Baumwolle. Kaufe bevorzugt Produkte aus zertifizierter Bio-Baumwolle. Diese verbraucht weniger Wasser bei der Herstellung, wird nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt und ist frei von Gentechnik. Wenn du ein Kleidungsstück aus tierischer Wolle kaufst, entscheide dich für ein Produkt mit einem Siegel wie GOTS, Responsible Wool Standard (RWS) oder achte darauf, dass es IVN-zertifiziert ist. Nicht zertifizierte konventionelle Wolle stammt oft aus artungerechter Massentierhaltung. Die Siegel stehen für höhere Standards bei Tierwohl und Umwelt.

Fleece und Nachhaltigkeit – passt das zusammen?

Fleece basiert oft auf umweltschädlichem Erdöl.
Fleece basiert oft auf umweltschädlichem Erdöl.
(Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO)

Ob ein Fleeceprodukt nachhaltig oder umweltschädlich ist, kommt auf die Faser an. Solche aus Polyester sind gleich auf zwei Arten problematisch für die Umwelt:

  • Zum einen basiert Polyester auf Erdöl. Für die Förderung der nicht erneuerbaren Ressource werden riesige Waldflächen zerstört und giftige Stoffe gelangen in Gewässer, wo sie Natur und Lebewesen schädigen.
  • Zum anderen verliert ein Fleecepullover beim Waschen laut Greenpeace bis zu 1900 kleine Fasern, die als Mikroplastik über die Kläranlage in die Umwelt gelangen. Die Fasern sind nicht biologisch abbaubar und schädigen über einen langen Zeitraum Wassertiere, die die Fasern aufnehmen. Nicht zuletzt gelangen die Fasern so auch in unsere Nahrungskette.

Entscheide dich daher beim Kauf für natürliche Fasern mit Zertifizierungen, die ein nachhaltiges Textilprodukt garantieren.

Tipps für den Kauf von Fleeceprodukten

Fleece kann aus recycelten PET-Flaschen bestehen.
Fleece kann aus recycelten PET-Flaschen bestehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / hhach)

Kleidung aus Recycling-PET befürwortet Greenpeace zwar, wenn dafür PET-Flaschen aus der Natur aufgesammelt wurden. Die NGO kritisiert dennoch, dass die Weiternutzung als Flaschen vor Ort eine umweltfreundlichere Option wäre. Zudem bleibt bei allen Kunststoffkleidungsstücken die Mikroplastikproblematik. Wenn du Kleidung aus Kunstfasern hast, nutze zum Waschen den Wäschebeutel Guppyfriend, sodass kein Mikroplastik über das Abwasser in die Umwelt gelangt.

Um die Umwelt zu schonen, wähle daher bevorzugt Kleidung aus Naturfasern. Unabhängig vom Material der Kleidung ist es immer eine umweltfreundliche Entscheidung, Kleidung schonend zu behandeln, nur wenn nötig zu waschen und so die Qualität lange aufrechtzuerhalten. Nutze die Kleidung lange, da jedes neu produzierte Teil Ressourcen verbraucht und die Umwelt belastet. Nutze Tauschbörsen oder Secondhand-Anbieter, um Kleidung zu erwerben. So verbesserst du den ökologischen Fußabdruck deiner Garderobe. Gib ausrangierte Fleeceprodukte ebenfalls zurück in solche Kreisläufe. So wird die Umwelt geschont und Kleidung, die du nicht mehr trägst, wird wieder genutzt und wertgeschätzt.

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