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Die 10 größten Gartenfehler– und wie du sie vermeidest

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Foto: © PNetzer / photocase.de

Was wächst in deinem Garten? Womit düngst du deine Pflanzen? Was steckt in deiner Blumenerde? Auch umweltbewusste Hobbygärtner:innen begehen in ihrem Garten folgenschwere Fehler. Doch schon mit ein paar einfachen Tricks wird der eigene Garten zum natürlichen Paradies.
Die wichtigsten Maßnahmen für deinen ökologischen Garten: Wildblumen im Garten pflanzen, Wiese statt Rasen säen, es mit der Ordnung nicht übertreiben, den Garten richtig gießen und natürlich düngen. Wir zeigen die zehn größten Fehler im eigenen Garten und verraten, wie du es besser machst.

#1: Billig-Pflanzen für den ökologischen Garten kaufen

Bei den Pflanzen, die in Supermärkten oder Gartencentern zu Dumpingpreisen zu haben sind, handelt es sich um die immer gleichen Arten. Viele davon sind bei uns nicht heimisch, sie gefährden die regionale Pflanzenvielfalt.

Und eine Vielzahl der Zierpflanzen in unseren Gärten ist pestizidverseucht. Ein aktueller Test des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fand in Pflanzen mit dem Etikett „bienenfreundlich“ (darunter Lavendel, Margeriten und Glockenblumen.) jede Menge Gift. Das alarmierende Ergebnis:

  • 96 Prozent der getesteten Proben enthalten Pestizide.
  • Zwei Drittel enthalten sogar fünf und mehr Pestizide.
  • Dabei wurden auch Rückstände von sieben Pestiziden gefunden, die in der EU gar nicht zugelassen sind.

Die Gefahr: Anstatt mit Lavendel oder Glockenblumen die Bienen zu erfreuen, vergiftest du sie unter Umständen mit Baumarkt-Pflanzen.

bienenfreundliche Pflanzen Lavendel
Bei billigen Zierpflanzen ist Vorsicht angebracht. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / castleguard)

Aufgrund der Pestizid-Belastung und Überdüngung überleben viele der vermeintlichen Pflanzen-Schnäppchen außerdem nicht lange in deinem Garten. Lass also lieber die Finger von solchen Angeboten.

Besser: In lokalen Gärtnereien, auf Wochenmärkten oder im Internet bekommst du heimische Pflanzen und Bio-Saatgut. Informiere dich im Zweifelsfall einfach beim Händler, wie die Pflanzen gezüchtet wurden. Hilfreiche Informationen zu empfehlenswerten und bienenfreundlichen Pflanzen findest du hier:

Kaufen: Bio-Saatgut gibt es online zum Beispiel bei Avocadostore.

#2: Torfhaltige Blumenerde verwenden

Einer der wichtigsten Tipps für alle Hobbygärtner:innen, denen Umwelt und Klima wichtig ist: Kaufe auf keinen Fall torfhaltige Erde. Denn für Blumenerde mit Torfanteil werden Moore trocken gelegt und zerstört. Darunter leiden Pflanzen und Tiere – aber auch das Klima, denn der Torfabbau setzt gespeichertes CO₂ frei.

Die Auswahl an torffreier Erde wird von Jahr zu Jahr größer.
Die Auswahl an torffreier Erde wird von Jahr zu Jahr größer. (Foto: Utopia (bw))

Besser: Torffreie Erde bekommst du inzwischen in vielen Baumärkten und Gartencentern und manchmal auch beim lokalen Wertstoffhof. Noch besser ist natürlich ein eigener Kompost.

Kaufen: zum Beispiel bei Obi oder Toom

#3: Pestizide im Garten versprühen

Chemische Pflanzenschutzmittel wie Pestizide, Herbizide und Insektizide sollten im Ökogarten tabu sein. Viele der Spritzmittel sind äußerst bedenklich für die Natur, die Tierwelt und auch für unsere Gesundheit. Reste davon gelangen in den Boden, ins Grundwasser, schädigen Bienen und andere Insekten und finden sich auch in den Früchten der Pflanzen wieder.

So sind zum Beispiel Pflanzenschutzmittel mit Glyphosat nach wie vor in vielen Baumärkten erhältlich und werden von Hobbygärtner:innen oft bedenkenlos versprüht – dabei gilt der Wirkstoff als krebserregend.

Besser: Unkraut jäten, anstatt chemisch vernichten, Schädlinge absammeln, Nützlinge pflanzen, den Rasen mulchen oder natürliche Pflanzenschutzmittel verwenden.

#4: Im Ökogarten Kunstdünger einsetzen

Selbst gemachter Kompost ist der ideale Dünger für Thuja.
Im Garten besser organischen Dünger verwenden (Foto: CC0 / Pixabay / jokevanderleij8)

Kunstdünger (mineralische Dünger, Stickstoffdünger) haben im Ökogarten genauso wenig verloren wie Pestizide, denn sie bringen gleich mehrere Probleme mit sich: Die Herstellung verbraucht enorm viel Energie, die Dünger schädigen längerfristig die Böden, und unter Umständen enthalten sie sogar giftige Schwermetalle, die in die Früchte übergehen können.

Die Nährstoffe in Kunstdünger sind zwar für die Pflanzen sofort und in (zu) großer Menge verfügbar, geben aber dem Boden keinerlei Nährstoffe zurück und werden schnell ins Grundwasser ausgewaschen. Die Pflanzen wachsen zwar rasch, sind aber anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

Besser: organische Düngemittel wie Kompost, Hornspäne, Gesteinsmehl, Mist, Regenwurmhumus oder Kräuterextrakte. Wer viel Platz hat, kann es auch mal mit der sogenannten Gründüngung versuchen.

Kaufen: Organische Dünger bekommst du zum Beispiel bei Obi oder Toom.

#5: Wasser im ökologischen Garten verschwenden

Wer im Sommer jeden Tag im Garten gießt, verbraucht dabei viel Wasser. Viel problematischer allerdings als das bloße Gießen mit Leitungswasser ist die Dauer-Bewässerung von Rasen, um diesen schön grün zu halten. Rasensprenger verbrauchen sehr viel Wasser und sind doch eine rein kosmetische Maßnahme. Oft erholt sich vertrockneter Rasen beim nächsten Regen ohnehin wieder von selbst.

Besser: Eine Regentonne im Garten eignet sich optimal für die Bewässerung deiner Gartenpflanzen.

#6: Ständig den Rasen mähen

Kurzgeschnittener Rasen ist kein guter Lebensraum für Insekten, da sie dort weder Nahrung noch Nistmöglichkeiten finden. Wer den Rasenmäher möglichst selten einsetzt, leistet einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz. „Wenn Wiesen nur zweimal im Jahr gemäht werden, kommt das vor allem Wildbienen, Schmetterlingen und Wanzen zugute“, erklärt der Biologe Jens Rolff von der Freien Universität (FU) Berlin.

Vor dem Düngen: Rasen mähen
Die einfache Formel lautet: weniger Rasenmähen – mehr Bienen. (Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto)

Dazu kommt: Motorisierte, benzinbetriebene Rasenmäher sind im Frühjahr und Sommer nicht nur eine Lärmquelle, sondern auch Ursache für erhebliche Mengen an Luftschadstoffen.

Besser: Möglichst selten mähen, eine Wildblumenwiese anlegen oder im Garten zumindest eine „wilde Ecke“ einrichten. Wer einen kleinen Garten hat (unter 200 Quadratmeter), sollte einen Handrasenmäher nutzen.

#7: Laubsauger oder Mähroboter verwenden

Das Lieblingsspielzeug vieler Hobbygärtner:innen verbraucht Energie und ist nervtötend laut. Modelle mit Verbrennungsmotor stoßen außerdem schädliche Abgase aus. Ein weiteres Problem: nützliche Kleintiere wie Insekten, Regenwürmer, Spinnen oder Frösche werden oft einfach mit aufgesaugt und sterben in Geräten mit Häckselfunktion.

Genauso schlimm sind übrigens Mährobotter: Sie gefährden Igel und andere Kleintiere. Schließlich sind Mähroboter lautlos und kommen zum Teil auch nachts zum Einsatz – genau die Zeit, in der die nachtaktiven Tiere unterwegs sind. Bemerken Igel einen Mähroboter, so flüchten sie nicht, sondern rollen sich zusammen und erstarren. Die scharfen Messer des Mähroboters können die kleinen Tiere jedoch lebensgefährlich verletzen.

Besser: Der gute alte Rechen ist deutlich umwelt- und tierfreundlicher – und verschafft dir sogar etwas Bewegung.

#8: Tieren den Lebensraum nehmen

Hast du ein Herz für Tiere? Möchtest du etwas gegen das Bienensterben tun? Dann halte deinen Garten nicht zu „sauber“ – vor allem im Herbst. Reine Rasenflächen und zurechtgestutzte Hecken bieten Tieren kaum Lebensraum und wo kein Laub und keine Wildpflanzen wachsen dürfen, kann auch sonst wenig leben.

Besser: Laubreste, Reisighaufen und verblühte Blumen können im Winter verschiedenen Tieren wie Igeln Unterschlupf und Futter bieten. Heimische Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern hervorragendes Vogelfutter und Nahrung für Bienen. Traue dich also ruhig, etwas „unordentlich“ zu sein!

#9: Pflanzenabfälle im Ökogarten verbrennen

Laub, nasses Holz und andere Pflanzenabfälle solltest du nicht im Garten verbrennen. In einigen Bundesländern ist das sogar verboten. Doch das qualmende Feuer nervt nicht nur die Nachbarn: Der Rauch enthält Schadstoffe wie Feinstaub und Kohlenwasserstoffe, die als krebserregend gelten.

Besser: Pflanzenabfälle und Laub zu dafür vorgesehenen Sammelstellen bringen oder noch besser in den eigenen Kompost geben.

#10: Die „falschen“ Pflanzen kaufen

Viele der Pflanzen, die uns in Supermärkten und im Gartencenter entgegen leuchten, sind „Mogelpackungen“. Beliebte Pflanzen wie Tulpen, Geranien, Forsythien, Rosen, Magnolien oder Dahlien haben häufig geschlossene Blüten. Das bedeutet: Bei ihnen wurden die Staubblätter weggezüchtet und durch nutzlose Schmuckblätter ersetzt. Diese Blüten bieten Insekten keinerlei Nahrung.

Besser: Bei Tulpen, Rosen und Dahlien gibt es auch Wildformen mit ungefüllten Blüten.

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