Glaubersalz: Anwendung, Dosierung und Wirkungsweise Von Alexa Brosius Kategorien: Gesundheit Stand: 18. Juni 2024, 14:20 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / andreas160578 Glaubersalz wird vor allem als Hilfsmittel zum Fasten angewandt. Wir zeigen dir, wie du Glaubersalz richtig dosierst und welche Wirkung es außerdem hat. Glaubersalz entsteht, wenn sich Kochsalz (also Natriumchlorid) und Schwefelsäure verbinden. Das daraus resultierende Natriumsulfat schmeckt extrem bitter, weswegen Glaubersalz oft mit Bittersalz gleichgesetzt wird. Der Unterschied? Obwohl beide eine ähnliche bis gleiche Wirkung haben, handelt es sich bei Bittersalz um Magnesiumsulfat. Wirkungsweise und Einsatzgebiete von Glaubersalz Glaubersalz wird wegen seiner abführenden Wirkung vor allem vor dem Fasten zur Darmentleerung eingesetzt. Das sogenannte „Glaubern“ soll alle Nahrungsreste aus dem Darm leiten. Auch das Hungergefühl soll dadurch geringer sein. Neben der Darmentleerung vor dem Fasten ist Glaubersalz auch zur Darmreinigung vor einer Darmspiegelung geeignet. Außerdem kann Glaubersalz auch kurzfristig bei starker Verstopfung angewandt werden. In Heilbädern, beispielsweise in Solebecken, findest du oft auch aufgelöstes Glaubersalz. Glaubersalz ist ein sogenanntes osmotisches Abführmittel. Das bedeutet: Sobald es in den Darm gelangt, zieht es Wasser von den umliegenden Geweben dort hin, wodurch der Stuhl erweicht und das Stuhlvolumen erhöht wird. Dadurch wird die Darmwand gedehnt, was die unbewusste Muskelbewegung des Darms anregt, die den Darminhalt vorwärts bewegt. So entleert sich der Darm besonders schnell. Historischer Hintergrund von Glaubersalz Glaubersalz wurde erstmals im 17. Jahrhundert vom niederländischen Apotheker Johann Rudolf Glauber entdeckt, der das Salz durch Reaktion von Kochsalz mit Schwefelsäure herstellte. Glauber nannte das entstehende Produkt „mirabilis sal“, was „wundersames Salz“ bedeutet, da es für seine abführende Wirkung bekannt wurde. Natriumsulfat kommt auch in der Natur vor, beispielsweise in Mineralwässern oder als Ablagerungen ehemaliger Salzseen. Nebenwirkungen von Glaubersalz Kopfschmerzen können infolge des Flüssigkeitsverlustes auftreten. (Foto: CC0 / Pixabay / pheee) Du solltest Glaubersalz nicht einnehmen, wenn du: einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt oder Bauchschmerzen hast, schwanger oder herzkrank bist oder Bluthochdruck hast, da durch Glaubersalz der Blutdruck erhöht werden kann. Vorsicht, wenn du Antibabypille einnimmst, denn durch Darmentleerung kann sie ihre Wirkung verlieren. Auch kann es Wechselwirkung mit anderen Medikamenten geben. Wegen der starken Wirkung solltest du die Anwendung von Glaubersalz ärztlich absprechen. Außerdem musst du gut darauf achten, genug Wasser zu trinken. Das ist beim Glaubern noch mal einiges mehr als normalerweise. Denn während der Darmentleerung verliert dein Körper sehr viel Flüssigkeit. Bei fehlendem Ausgleich kann es schnell zu Schwindel oder Kopfschmerzen kommen. Glaubersalz richtig anwenden Glaubersalz lässt sich in kaltem und warmem Wasser lösen. (Foto: CC0 / Pixabay / ExplorerBob) Weil Glaubersalz eine relativ starke Wirkung hat, ist die richtige Dosierung wichtig. Auf Packungsanweisungen findest du meist eine Empfehlung von: Zwei bis vier Teelöffel Glaubersalz aufgelöst in 250 Millilitern Wasser. Für eine extrem schnelle Darmentleerung, besonders vor dem Fasten, ein bis zwei Esslöffel Glaubersalz aufgelöst in 500 Milliliter Wasser. Glaubersalzlösung trinken und mit der gleichen Menge purem Wasser nachspülen. Die Salzkristalle sollten vor der Einnahme komplett aufgelöst sein, weswegen warmes Wasser empfehlenswert ist. Glaubersalz kann schon nach 30 Minuten wirken oder auch erst nach einigen Stunden. Sicherheitshalber solltest du immer eine Toilette in deiner Nähe haben und nicht gerade beim Einkaufsbummel in der Stadt unterwegs sein. Tipp gegen den bitteren Geschmack: Mische Zitronen- oder Orangensaft bei. Halte dir beim Trinken die Nase zu, um deine Geschmackssensoren zu beeinträchtigen und den bitteren Geschmack nicht so stark wahrzunehmen. Glaubersalz in der Kritik Oft richtet sich die Kritik nicht gegen das Glaubersalz direkt, sondern gegen den Verwendungskontext des Salzes: beispielsweise Fasten, „Entschlacken“ oder Abführen mit Glaubersalz. Die bereits angeführten Nebenwirkungen von Glaubersalz zeigen, dass es nicht regelmäßig eingenommen werden sollte. Besonders im Kontext von Essstörungen ist die Gefahr hoch, dem Darm durch regelmäßiges Abführen mit Glaubersalz stark zu schaden. Eine regelmäßige Anwendung von Glaubersalz ist also keinesfalls zu empfehlen, wovor auch auf den Packungsbeilagen gewarnt wird. Neben der Zerstörung des Darms können auch Mineralstoffe wie Kalium verloren gehen und langfristig Herzstörungen und Muskelschwäche auftreten. Der erhöhte Natriumgehalt im Körper kann Ödeme herbeiführen, weswegen besondere Vorsicht bei Schwangerschaft geboten ist. Falls dir die genannten Nebenwirkungen zu riskant sind, kannst du für eine Darmentleerung beispielsweise als Alternative einen Einlauf machen. Weiterlesen auf Utopia.de: Plastikfasten: 40 Tage ohne Plastik Intervallfasten: Was bringt diese hippe Form des Fastens wirklich? Ernährungstrend Clean Eating: Was steckt dahinter? Überarbeitet von Denise Schmucker Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 294 25 Vielen Dank für deine Stimme! 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