Die Handkaffeemühle wird unter Kaffeekennern immer beliebter. Doch welche Vorteile hat es, selber zu kurbeln? Und worauf solltest du beim Kauf achten?
Handkaffeemühle: Acht Gründe dafür
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Eine Handkaffeemühle ist mehr als Dekoration. Ganze Kaffeebohnen von Hand zu mahlen hat einige ganz praktische Vorteile:
- Frisch gemahlene Bohnen schmecken besser: Wenn Kaffeebohnen frisch gemahlen werden, duftet der ganze Raum. Das starke Aroma schmeckt man auch in der Tasse: Tatsächlich verliert Kaffeepulver, einmal gemahlen, extrem schnell sein Aroma. Vorgemahlener Supermarktkaffee kann also, trotz Vakuumverpackung, geschmacklich nicht mit Kaffee aus der Handkaffeemühle mithalten.
- Du sparst damit Strom: Zwar wird eine Handkaffeemühle deinen ökologischen Fußabdruck nicht drastisch verringern – langfristig lässt sich mit ihr aber auch einiges an Strom sparen. Im Gegensatz zum Vollautomaten befüllst und mahlst du deinen Kaffee per Hand. Auch die Reinigung passiert analog.
- Es fällt weniger Abfall an: Während viele Vollautomaten Kapseln und Kaffeepads benötigen, funktionieren Handkaffeemühlen nach wie vor mit Kaffeebohnen. Für eine Tasse Kaffee wird also deutlich weniger Müll produziert.
- Zeit nehmen für die Kaffeepause: Wenn du deinen Kaffee selber mahlst, wird die Kaffeepause zu einem kleinen Ritual und entschleunigt deinen vielleicht hektischen Alltag.
- Optimal für unterwegs: Auf Reisen ist die Handmühle besonders praktisch. Wenn du beim Campen nicht auf frisch gemahlenen Kaffee verzichten willst, kannst du ganz einfach deine Handmühle und eine French Press einpacken.
- Viel Geschmack für wenig Geld: Handkaffeemühlen sind generell günstiger als Kaffeemaschinen.
- Weniger Hitze beim Mahlen: Weil du den Kaffee per Hand langsamer mahlst, entsteht weniger Wärme. Das kommt dem Aroma zugute.
- Herkunft der Bohnen besser nachvollziehbar: Bei bereits gemahlenem Kaffeepulver werden oft Bohnen aus verschiedener Herkunft gemischt. Dadurch sind die Anbau- und Arbeitsbedingungen nicht immer transparent. Doch gerade bei Kaffee solltest du immer auf Bio-Qualität und fairen Handel achten. Mehr Infos zu Fair-Trade-Kaffee findest du hier.
Diese Handkaffeemühlen gibt es
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Auch wenn sich Handkaffeemühlen optisch unterscheiden, so ist das Prinzip dahinter immer dasselbe: Klassischerweise besteht die Mühle aus einem kleinen Holzkasten mit einer kleinen Schublade als Auffangbehälter für den gemahlenen Kaffee. Darüber befindet sich das Mahlwerk, das mit einer Kurbel angetrieben wird.
Wie funktioniert das Mahlwerk?
Die meisten Modelle sind mit einem Kegelmahlwerk ausgestattet. Wenn du die Kurbel betätigst, rotieren die beiden Teile des Mahlwerks (Rotor und Stator). Der Zwischenraum zwischen den beiden Schrauben ist so eng, dass dadurch die Bohnen zerstoßen werden. Es gibt sowohl Keramik– als auch Edelstahlmahlwerke. Keramikmodelle nutzen sich langsamer ab und entwickeln weniger Hitze. Allerdings ist dieses Mahlwerk sehr empfindlich gegenüber kleinen Steinchen, die vereinzelt in Kaffeepackungen enthalten sein können. Mahlwerke aus Edelstahl sind etwas robuster.
Welche Größe sollte ich wählen?
Viele Modelle gibt es in unterschiedlichen Größen. Frage dich vor dem Kauf: Wer trinkt alles mit? Denn mit einer zu kleinen Mühle kannst du größere Mengen nur mühsam mahlen. Reisemühlen dagegen sollten vor allem klein und handlich sein.
Was sind die Kosten?
Je nach Hersteller und Material können die Preise für Kaffeemühlen zwischen fünfzehn und über zweihundert Euro liegen. In der Regel muss man für eine gute Handkaffeemühle nicht zu viel Geld ausgeben – für 30 Euro kann man ein gutes Modell finden.
Im Vergleich zum Kaffeevollautomaten ist die Handmühle aber definitiv die günstigere Variante. Kaffeemühlen von dem deutschen Hersteller Zassenhaus, Peugeot aus Frankreich oder Hario aus Japan sollen besonders gute Ergebnisse liefern. Ein sehr umweltfreundliches Modell aus Buchenholz gibt es z.B. bei **Avocadostore.
Handkaffeemühle: Der richtige Mahlgrad
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Es gibt viele verschiedene Modelle von Handkaffeemühlen. Sie unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern liefern auch unterschiedliche Mahlergebnisse. Generell gilt: Welche Mühle für dich die richtige ist, hängt davon ab, wofür du sie benutzt. Benötigst du für deinen Kaffee ein feineres oder ein gröberes Kaffeepulver? Ein kurzer Überblick:
- Für Espresso benötigst du sehr feines Kaffeepulver. Die feine Konsistenz sorgt für eine größere Oberfläche. Das heiße Wasser, das nur wenige Sekunden durch das Pulver sickert, kann so schnell viel Aroma aufnehmen.
- Für Filterkaffee ist in der Regel mittelfeines Pulver die richtige Wahl. Tipps für richtig guten Filterkaffee findest du in diesem Artikel.
- Für Kaffee aus der French Press (auch Pressstempelkanne) benötigst du Pulver mit gröberem Mahlgrad. So gelangen keine feinen Partikel durch das Sieb und der Kaffee wird nicht zu intensiv und bitter.
In der Regel lässt sich der Mahlgrad bei Handkaffeemühlen verstellen. Bei den meisten Modellen musst du dafür an der Verstellschraube drehen.
Aber nicht alle Mühlen liefern bei jeder Einstellung gute Qualität: Billig gefertigte Mahlwerke schaffen es nicht, Kaffee zu gleichmäßigem, gröberem Pulver zu mahlen. Die teilweise feinen Partikel im groben Kaffeepulver können vom Sieb der French Press nicht herausgefiltert werden – das verschlechtert den Geschmack. Viele Modelle scheitern auch an sehr feinem Espressopulver.
Handkaffeemühle: Weitere Tipps
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Die richtige Reinigung
Obwohl die Mühle von außen schwer zu erreichen ist, lässt sie sich einfach reinigen: Mahle einfach ein bis zwei Esslöffel ungekochten Reis in ihr. Wiederhole den Vorgang regelmäßig, denn Kaffeerückstände werden nach einiger Zeit ranzig.
Vorsicht bei alten Handmühlen
Wenn du die alte Kaffeemühle von Oma und Opa benutzen möchtest, musst du sie erst gründlich säubern: Oft befinden sich jahrealte Kaffeerückstände darin. Putze sowohl die Fassung als auch die Schublade gründlich und reinige die Mühle wie oben beschrieben.
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