Kann man Käse einfrieren, um ihn länger haltbar zu machen? Wir verraten, ob das bei tierischem und auch pflanzlichem Käse eine gute Idee ist und wie du Käse generell lagern solltest.
Käse ist beliebt für seinen Geschmack und seine Vielseitigkeit: Du kannst ihn kalt auf Brot essen, damit überbacken, oder ihn für etwas extra Würze in eine Suppe reiben. Doch wie so gut wie alle Molkereiprodukte wird Käse recht schnell schlecht. Selbst, wenn du ihn geschlossen im Kühlschrank lagerst, kann das passieren.
Ist es eine gute Alternative, Käse einzufrieren, um seine Haltbarkeit zu verlängern?
Nicht jeder Käse ist geeignet zum Einfrieren
Manche Käsesorten lassen sich besser einfrieren als andere. Diese Käsesorten verlieren nach dem Auftauen einige Eigenschaften, die dir – je nachdem, wie du sie verwenden willst – vielleicht wichtig sind:
- Frischkäse
- Weichkäse
- Feta
Der höhere Wasseranteil in diesen eher weichen Käsesorten führt dazu, dass das Wasser zu Kristallen gefriert und der Käse nach dem Auftauen eine eher schmierige Konsistenz hat.
Natürlich solltest du den Käse lieber einfrieren, um Lebensmittelverschwendung zu verhindern, als ihn wegzuwerfen. Aufgetauten Frischkäse kannst du zum Beispiel noch gut zum Verfeinern von Suppen verwenden, oder den Feta klein zerbröselt über Ofengemüse.
Generell gilt: Je länger du den Käse gefroren lässt, desto schlechter ist wahrscheinlich sein aufgetauter Zustand. Überlege dir also so bald wie möglich ein Rezept, in dem du den gefrorenen Käse verwenden kannst. Weiter unten mehr zum Auftauen und zur Haltbarkeit.
Käse, den du einfrieren kannst
Geeignet zum Einfrieren sind die Käse:
- Hartkäse wie Parmesan
- Schnittkäse, zum Beispiel Gouda
- Raclettekäse
- Blauschimmelkäse ohne Rinde
- Emmentaler
- Cheddar
- Comté
Übrigens: Achtest du auf eine vegetarische Ernährung, sind die meisten Käsesorten damit vereinbar. Nicht so jedoch bei Parmesan:
Ökobilanz: Warum ist Käse schlimmer als Milch?
Wenn du Käse isst, sollte das ein bewusster und eher seltener Genuss sein. Denn Käse weist eine sehr schlechte Ökobilanz auf. Das ist zwar bei allen Tierprodukten der Fall, vor allem jedoch bei Kuhmilch oder Rindfleisch.
Denn Kühe produzieren das klimaschädliche Treibhausgas Methan – und zwar eine ganze Menge davon. Eine einzige Kuh setzt im Jahr etwa 100 Kilogramm davon frei. Methan ist außerdem noch um einiges schlimmer fürs Klima als CO2. Je nachdem, über welchen Zeitraum man misst, ist das Gas mit der chemischen Formel CH4 zehn- bis zwanzigmal so schlimm wie Kohlenstoffdioxid. Ein Drittel aller Methanemissionen der Menschheit kommen von der Nutztierhaltung.
Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass Kühe mit Heu- und Grasfütterung mehr Methan produzieren. Das stimmt zwar, und man könnte es als Argument für ein günstigeres Futter aus Soja betrachten. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Die großen Weideflächen, die dafür gebraucht werden, binden viel CO2. Das gilt vor allem, wenn durch die Weiden auch Moorflächen erhalten werden. Denn Moore sind bekanntlich ein extrem guter und wichtiger Treibhausgasspeicher.
Im Gegensatz dazu ist eine Fütterung mit Soja-Futtermitteln oft äußerst klimaschädlich – nämlich dann, wenn für den Anbau der riesigen benötigten Mengen Soja Regenwald abgeholzt wird. Für Soja, das von uns Menschen verzehrt wird, gilt dasselbe Argument übrigens nur bedingt: Wir brauchen davon weitaus weniger um satt zu werden, sodass das immer noch viel klimafreundlicher ist, als dieselben Proteine aus Fleisch zu sich zu nehmen. Achtest du auf starke Bio-Siegel und Regenwaldschutz im Anbau, gilt das noch verstärkt.
Betriebe mit ökologischer Landwirtschaft, besonders diejenigen der Anbauverbände Bioland, Naturland und Demeter, füttern ihre Kühe meist besonders klimafreundlich: Das Futter kommt zu großen Teilen aus eigenem Anbau oder von Nachbarhöfen, die auch biologisch arbeiten.
Das alles gilt für Kuhmilch und natürlich Rindfleisch. Käse hat jedoch das zusätzliche Problem, dass vielen nicht klar ist, wie viel Milch für eine kleine Menge Käse benötigt wird: je nach Sorte braucht eine Sennerei etwa vier bis zwölf Liter Milch für ein einziges Kilo Käse. Man sollte also einen Schuss Kuhmilch im Kaffee in der Klimabilanz nicht mit einem Käsebrötchen gleichsetzen.
Veganen Käse einfrieren: Klappt das?
Aus all den oben genannten Gründen möchtest du vielleicht zu veganem Käse greifen. Die Auswahl ist mittlerweile riesig: Von veganem Frischkäse bis zu veganem Ofenkäse ist alles dabei, und vieles kannst du auch ganz einfach selbst zubereiten.
Ob du veganen Käse gut einfrieren kannst, hängt natürlich davon ab, woraus der besteht und um welche Käsesorte es sich handelt. Viele veganen Käse bestehen zum Beispiel aus Cashew, aus Kichererbsen oder aus Kokosfett.
Weil es in dem Bereich viel Innovation gibt, lässt sich schwer pauschal sagen, welche veganen Käsesorten du gut einfrieren kannst. Entweder erfährst du es auf der Herstellerseite – wo du oft auch andere Spezifikationen nachlesen kannst, zum Beispiel, ob der Käse sich schmelzen lässt wie sein tierisches Vorbild.
Oder du behandelst die veganen Käse so, wie du es mit den tierischen Versionen machen würdest: Je härter und trockener der Käse, desto besser lässt er sich wahrscheinlich einfrieren.
Den Käse zum Einfrieren gut verpacken
Im Stück und mit Rinde hält sich der Käse im Gefrierschrank am besten. Wenn der Käse bereits aufgeschnitten ist, solltest du ein Stück Butterbrotpapier zwischen die Scheiben legen, damit sie nicht zusammen kleben. Parmesan kannst du auch gerieben einfrieren.
Verpacke den Käse möglichst luftdicht – und der Umwelt zuliebe plastikfrei, zum Beispiel mit einem Bienenwachstuch oder im Glas. Mehr Tipps und Tricks dazu findest du in unserem Beitrag Lebensmittel einfrieren ohne Plastik.
Haltbarkeit und Auftauen
Damit der Käse nicht zu viel Aroma verliert, solltest du ihn nicht länger als zwei Monate lang einfrieren. Auftauen solltest du ihn am besten langsam, zum Beispiel über Nacht im Kühlschrank.
Da der eingefrorene Käse immer etwas an Geschmack verliert, ist er pur und „roh“ nicht mehr zu empfehlen. Als Gratin- oder Pastakäse kannst du ihn aber problemlos verwenden. Unser Tipp: Wenn die Menge an Käse gar nicht so groß ist, kannst du die meisten Käsesorten gut verpackt einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
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Überarbeitet von Denise Schmucker
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