Kiwis zu pflanzen ist nicht überall in Deutschland möglich, am richtigen Standort aber schon. Was du wissen musst, um Kiwis selber anzubauen, erfährst du in diesem Artikel.
Kiwis selber zu pflanzen ist insbesondere dann sinnvoll, wenn du die Früchte sehr gern isst und gleichzeitig auf deine Umwelt achten willst. In den Supermarktregalen findest du meist Kiwis aus Übersee. Sie haben lange Transportwege hinter sich und belasten daher die Umwelt durch hohe CO2-Emissionen. Viele Kiwis kommen aber auch aus Italien, was in diesem Fall die „regionalere“ Wahl ist, wenn du in Deutschland lebst.
Die Kiwi gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse. Die Früchte werden meist mit Neuseeland assoziiert, stammen aber ursprünglich aus China. Davon leitet sich die Bezeichnung „Chinesische Stachelbeere“ ab. Der Kiwi – das Wappentier von Neuseeland – ist das Markenzeichen der neuseeländischen Kiwi.
Kiwis sind bei uns erst seit rund 30 Jahren bekannt, gehören seitdem aber zu den beliebtesten exotischen Früchten. Im asiatischen Raum werden Kiwis schon seit über tausend Jahren hoch geschätzt – nicht zuletzt wegen ihrer langen Triebe, die in der Papierherstellung Verwendung finden.
Nicht überall in Deutschland kannst du das wärmebedürftige und frostempfindliche Obst anbauen. Kiwis selber zu züchten gelingt vor allem in Weinbauregionen sowie in Lagen mit milden Wintern und regenreichen Sommern.
Kiwis pflanzen: Das solltest du wissen
Kiwis sind mehrjährige Schlingpflanzen mit langen Trieben. Die Kiwipflanze trägt im Frühsommer große radförmige Blüten. Die Pflanze ist bis auf wenige Neuzüchtungen zweihäusig. Das bedeutet, dass die Kiwipflanze entweder rein männliche oder rein weibliche Blüten trägt. Nur aus den weiblichen Blüten entwickeln sich Früchte. Um eigene Kiwis zu ernten, benötigst du daher mindestens zwei Kiwipflanzen – eine männliche und eine weibliche.
Die Früchte der Kiwi sind große, mit einer braunen, dicht behaarten Haut umhüllte Beeren. Im Inneren der Frucht befinden sich entlang der Mittelachse viele miteinander verwachsene Samenbehälter mit schwarzen Samen. Das Fruchtfleisch ist grün gefärbt und weich. Kiwis schmecken am besten, wenn die Früchte voll ausgereift, aber noch nicht überreif sind. Kiwis schmecken säuerlich und enthalten viel Vitamin C.
Kiwis pflanzen: Standort und Boden
Kiwis sind sehr frostempfindlich. Vor allem späte Fröste im Frühjahr können die Kiwipflanze schädigen und zu einem Ernteausfall führen. Sogar in warmen Regionen oder Weinbaugebieten gedeihen Kiwis daher am besten an einem windgeschützten Platz. Der Standort sollte warm und hell, aber nicht vollsonnig sein.
Ein lockerer, nährstoff- und humusreicher Boden mit einem pH-Wert im leicht sauren Bereich eignet sich am besten. Kalkreiche Böden verträgt die Kiwi nur schlecht. Bessere den Boden mit etwas reifem Kompost auf, um der Pflanze genügend Nährstoffe zu bieten.
Tipp: Du kannst dem Boden etwas Rhododendronerde untermischen, um ihn besser an die Bedürfnisse der Kiwi anzupassen. Achte auf torffreie Erde, um die Moore zu schützen.
Da sich Kiwipflanzen wie Lianen in die Höhe und Breite schlingen, benötigen sie eine stabile Rankhilfe, an der sie entlangwachsen können. Eine große Pergola oder ein Holzpavillion eignen sich dafür sehr gut.
So kannst du Kiwis pflanzen
Kiwipflanzen benötigen bis zu zehn Jahre Wachstum, bis sie das erste Mal blühen und Früchte tragen. Wenn du schneller Kiwis ernten möchtest, kannst du im Fachhandel Jungpflanzen erwerben. Diese stammen aus der Stecklingsvermehrung und blühen daher schon nach zwei bis vier Jahren das erste Mal.
- Die ideale Pflanzzeit für die Kiwi liegt zwischen Mitte Mai und August. Dadurch schützt du die Jungpflanze vor späten Frösten.
- Da Kiwis zweihäusig sind, solltest du stets männliche und weibliche Pflanzen setzen. Dadurch sicherst du die Befruchtung der weiblichen Blüten. Der optimale Pflanzabstand beträgt drei bis vier Meter.
- Arbeite zur Vorbereitung möglichst viel Laub oder Rindenkompost in den Boden ein.
- Gieße die Jungpflanzen nach dem Setzen regelmäßig, bis sie gut angewachsen sind.
- Schütze die Kiwipflanze mit einer Schicht Mulch. Die Mulchschicht sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Zusätzlich gibt der verrottende Mulch wertvolle Nährstoffe an die Pflanze ab.
- Da die Ranken der Kiwipflanzen bis zu zehn Meter lang werden, braucht sie ein stabiles Klettergerüst.
So pflegst du die Kiwipflanze
Kiwipflanzen benötigen ein wenig Aufmerksamkeit, damit sie viele Früchte tragen:
- In heißen Sommern solltest du die Pflanzen regelmäßig gießen.
- Dünge ältere Kiwipflanzen im Frühjahr und im August mit etwas Hornmehl oder Kompost.
- Decke den Stamm und den Wurzelbereich der Kiwipflanzen im Winter mit Reisig ab.
- Schneide die Triebe der Kiwi ab dem dritten Jahr. Kürze dazu die einjährigen Fruchttriebe im August um etwa ein Drittel ein, so dass noch etwa sechs bis acht Blätter verbleiben.
- Schneide auch die Triebenden der Leittriebe einmal im Jahr. Der richtige Zeitpunkt dafür liegt im Spätsommer.
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