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Kobe-Fleisch: Was es mit dem teuersten Rindfleisch der Welt auf sich hat

Kobe-Fleisch
Foto: CC0 / Pixabay / cegoh

Kobe-Fleisch gilt as Delikatesse unter Feinschmeckern. Dennoch gibt es viele Gründe, warum du dem Klima zuliebe auf Kobe-Fleisch verzichten solltest.

Was ist das Besondere an Kobe-Fleisch?

Kobe-Fleisch gilt als das teuerste Rindfleisch der Welt. Nur Fleisch von Rindern, die in der japanischen Region Kobe geboren, gemästet und geschlachtet wurden, darf diese Bezeichnung tragen. Das Fleisch von Kobe-Rindern, die außerhalb Japans gezüchtet und geschlachtet werden, ist hingegen als Wagyu-Fleisch bekannt. Die große Mehrheit des in Deutschland verfügbaren Kobe-Fleischs stammt von Wagyu-Zuchtfarmen in Australien, den USA und Kanada.

Kobe-Fleisch gilt als besondere Delikatesse, da es enorm fettdurchwachsen ist. Durch die feine Fettmarmorierung zergeht das Fleisch auf der Zunge, ähnlich einem Stück Butter. Damit Kobe-Fleisch besonders zart wird, besteht das Futter der Rinder nach japanischer Tradition aus einer Mischung von Getreide, Rüben, Kartoffeln und Bier. Zudem bekommen die Kobe-Rinder in Japan nur wenig Bewegung, damit sie ihre Muskelfasern möglichst wenig beanspruchen müssen.

Was sind die Vorteile von Kobe-Fleisch?

Kobe-Fleisch ist zwar besonders fetthaltig. Es enthält dabei aber größere Mengen an einfach ungesättigten Fettsäuren als herkömmliches Rindfleisch. Das liegt vor allem an dem speziellen Futter, das die Rinder bekommen. Insbesondere weist Kobe-Fleisch eine hohe Konzentration von Ölsäure auf, dem Hauptbestandteil von Olivenöl. Einfach ungesättigte Fettsäuren tragen dazu bei, den Anteil an schlechtem LDL-Cholesterin im Blut zu senken.

Kobe-Fleisch wird als Premiumprodukt vermarktet. In der Regel sind die Haltungsbedingungen auf den Zuchtfarmen darum besser als in der herkömmlichen Massentierhaltung. Die Fütterung der Rinder ist streng reguliert und reichhaltig, damit das Fleisch besonders fettdurchzogen wird. Die Kosten, um ein Kilo Kobe-Fleisch zu produzieren, sind um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen Rinderrassen:

  • Ein zehn Monate altes Kobe-Rind besitzt einen Marktpreis von 5.800 US-Dollar. Die zehn Monate alten Kälber müssen dann noch für 20 weitere Monate gemästet werden, bis sie schlachtreif sind. Nach Abschluss der Mastphase liegt der Marktpreis von Kobe-Fleisch bei durchschnittlich 12.500 US-Dollar pro Mastbulle.
  • Im Vergleich hierzu kostet ein zehn Monate altes deutsches Mastkalb im Schnitt 750 Euro im Einkauf. In der 17- bis 20-wöchigen Mastphase steigen die Produktionskosten dann auf 1.300 bis 2.000 Euro pro Mastbulle an.

Darum solltest du Kobe-Fleisch meiden

Die Rinderzucht ist aufwändig und besonders klimaschädlich.
Die Rinderzucht ist aufwändig und besonders klimaschädlich. (Foto: CC0 / Pixabay / pen_ash)

Die hohen Produktionskosten für Kobe-Fleisch sind nicht nur ein Qualitätsmerkmal, sondern geben auch Anlass zur Sorge. Nahezu das gesamte Futtermittel muss aus dem Ausland nach Japan importiert werden. Zudem scheiden japanische Rinder jedes Jahr tonnenweise importierte Futtermittel wieder aus und steigern dadurch den Stickstoffgehalt im Boden. Damit können sie zur Klimaerwärmung, zur Entstehung von saurem Regen und zur Eutrophierung von Gewässern beitragen.

Kobe-Rinder setzen Fett nicht nur intramuskulär an, sondern gleichmäßig am ganzen Körper verteilt. Deshalb ist der Schlachtabfall bei Kobe-Rindern besonders hoch, da sie einen hohen Anteil an adipösem Fettgewebe haben, das kulinarisch ungenießbar ist.

Rindfleisch gilt als die klimaschädlichste Fleischsorte. Es hat eine viermal so hohe CO2-Bilanz wie Geflügel- oder Schweinefleisch. Zudem ist der Wasserverbrauch zur Produktion eines Kilos Rindfleischs nach Kakao und Kaffee am höchsten. Bei Kobe-Fleisch kommen lange Transportwege hinzu.

Für deine Klimabilanz ist es deshalb am besten, wenn du deinen Fleischkonsum reduzierst und nur selten zu Rindfleisch greifst. Bevorzuge dann lokal gezüchtete Rinder. Deren Fleisch hat einen kürzeren Transportweg hinter sich und sie werden wesentlich ressourcenschonender gezüchtet.

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