Matratze auf dem Boden: Was du unbedingt beachten solltest

Eine Matratze auf dem Boden statt im Bett kann platzsparend, günstig oder auch einfach gemütlich sein. Um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermieden, solltest du dabei jedoch einige Punkte beachten.

Eine Matratze auf dem Boden ist für viele nicht nur eine Übergangslösung, bis das neue Bettgestell geliefert wird. Stattdessen entscheiden sie sich aus verschiedenen Gründen bewusst dafür. Zum einen sparst du ohne Bettgestell Platz und bist flexibler, was die Nutzung eines Raums angeht. Du kannst eine Matratze einfacher aus dem Weg schaffen, wenn du beispielsweise Gäste bekommst und noch mehr Raum für sie schaffen willst. Zum anderen empfinden es viele auch als besonders gemütlich, bodennah in einer kuschelig eingerichteten Ecke zu schlafen. 

Dennoch wird in der Regel von einer Nutzung der Matratze auf dem Boden aus zwei Gründen abgeraten:

• Gefahr von Schimmelbildung 
• Drohende Rückenschmerzen

Wenn du dich also dazu entscheidest, die Matratze ohne Lattenrost auf dem Boden zu nutzen, dann musst du für die richtige Belüftung der Matratze sorgen. Bedenke außerdem, dass das Liegegefühl fester wird. Denn ein Lattenrost dient neben der Belüftung auch dazu, den Rücken zu entlasten. 

Matratze auf dem Boden: Das solltest du wissen

Allgemein spricht nichts gegen ein Schlaflager mit der Matratze auf dem Boden. Wichtig ist nur, dass du dich zuvor über die richtige Nutzung informierst. 

Wenn deine Matratze ohne Lattenrost direkt auf dem Boden liegt, dann unterbindet das eine natürliche Luftzirkulation. Diese ist jedoch wichtig, damit sich unterhalb der Matratze keine Feuchtigkeit bildet. Feuchtigkeit entsteht durch Kondensation und durch Schweiß. Wenn wir im Schlaf schwitzen, dann gelangt die Feuchtigkeit direkt in die Matratze. Wenn sie nicht gut belüftet ist, fördert die gesammelte Feuchtigkeit die Schimmelbildung. 

Schimmel im Schlafzimmer ist schädlich für die Matratze und deine Gesundheit. Du sollest ihn deshalb unbedingt vermeiden. Dazu kommt, dass sich bei mangelnder Belüftung Bakterien und Milben in der Matratze ansiedeln. Milben im Bett können unter anderem zu allergischen Reaktionen führen. Mit einigen Tipps, kannst du jedoch für eine gute Luftzirkulation sorgen und somit Schimmelbildung und Bakterien vermeiden. 

Tipp: Nutze eine dicke Matratze für ein angenehmes Schlafgefühl. Sie entlastet den Rücken mehr als eine dünne Unterlage und verbessert somit den Liegekomfort.

Schimmel vorbeugen: Das kannst du tun

Um der Schimmelbildung zuvorzukommen, solltest du eine Matratze auf dem Boden gut pflegen. Dazu zählt sowohl die Wahl des Materials als auch das regelmäßige Lüften der Matratze.

Diese Dinge kannst du konkret tun, um Schimmel an der Matratze vorzubeugen: 

• Vermeide Matratzen aus schwerem, atmungsunfähigem Material wie Latexschaum und Viskoseschaum.
• Bevorzuge atmungsaktive Materialien. Federkernmatratzen sind stabil und luftdurchlässig, allerdings auch schwergewichtig in der Handhabung. Matratzen aus Kaltschaum sind hingegen leicht und luftdurchlässig. Bedenke dabei, dass Kaltschaummatratzen meist mit synthetischem Polyurethan-Weichschaumstoff hergestellt werden, ein Material, das auf Erdöl basiert. Dessen Förderung und Verarbeitung schadet Tieren, Menschen und dem Klima. 
• Wähle deshalb nach Möglichkeit Matratzen aus Naturmaterialien wie Naturlatex, das aus Naturkautschuk gewonnen wird. Achte dabei unbedingt auf ein Bio-Siegel, damit die Matratze sicher frei von Schadstoffen ist.
• Verwende alternativ ein Futon. Das kannst du einfach aufrollen und besonders leicht handhaben. 
• Vermeide Feuchtigkeit durch Kondensation im Schlafzimmer. Achte dabei auf Lüft-Fehler, die Schimmelbildung fördern.
• Lüfte deine Matratze regelmäßig aus. Stelle sie dazu hochkant an die Wand, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
• Wende deine Matratze einmal im Monat. Das unterstützt die gleichmäßige Luftzirkulation beider Seiten und hindert Bakterien und Milben daran, sich langfristig anzusiedeln. 
• Schlage die Bettdecke zurück, damit Schweiß und Wärme von der Bodenmatratze entweichen können.

Tipp: Wenn du deine Matratze langfristig auf dem Boden hast, dann kannst du über ein Untergestell nachdenken. Dazu eignen sich spezielle Lattenroste oder einfach Europaletten aus Holz. So sorgst du für eine gute Belüftung und kannst gleichzeitig dein Bett auf dem Boden einrichten. 

Wenn die Matratze doch mal schimmelt

Natürlich kann es trotz Vorsichtsmaßnahmen passieren, dass die Matratze auf dem Boden Schimmel bildet. Oberflächigen Schimmel kannst du mit entfernen, indem du ihn mit Essigwasser oder einer Lösung aus Spülmittel und Natron behandelst. Reibe das Reinigungsmittel in die betroffenen Stelle der Matratze ein, wasche es mit klarem Wasser aus und lasse die Matratze dann gut auslüften und trocknen. 

Natürlich kannst du auch ein spezielles Reinigungsmittel verwenden.

• In einem weiteren Artikel findest du Empfehlungen dazu: Schimmelmittel: Die Testsieger und empfohlene Hausmittel im Überblick
• Lies außerdem: Matratze reinigen: Tipps und Hausmittel gegen Flecken.

Wenn der Schimmelbefall allerdings großflächig und tiefgreifend ist, sollest du die Matratze entsorgen.

Weiterlesen auf Utopia.de:

• Bettwäsche waschen: Tipps für Temperatur, Programm und Waschmittel
• Matratzenbezug waschen: Einfache Anleitung und Tipps
• Matratzen: Die Testsieger von Stiftung Warentest und Öko-Test

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