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Maulbeerblätter pflücken, essen und zu Tee verarbeiten: So geht’s

Maulbeerblätter
Foto: CC0 / Pixabay / icsilviu

In Maulbeerblättern stecken gesunde Inhaltsstoffe, für deren Wirkung sich auch die Forschung zu interessieren beginnt. Hier liest du, wie du Maulbeerblätter finden und zu Tee verarbeiten kannst.

Maulbeeren sind schon länger als vitaminreiche Früchte bekannt, aber auch die Maulbeerblätter sind essbar. Sie eigen sich auch, um daraus einen gesunden Tee zu brühen.

Je nach der Farbe der Früchte gibt es weiße, rote oder schwarze Maulbeerbäume. Entsprechend sind die botanischen Namen der Sorten Morus alba, rubra und nigra. Einige Exemplare der Bäume findest du bei uns auch wild, andere stehen in Gärten oder Parks und Alleen. Vielleicht wächst ja auch ein Maulbeerbaum in deiner Nähe. So stehen zum Beispiel in Berlin und Umgebung noch einige Maulbeerbäume. Es sind die Überreste der früheren Seidenmanufakturen in Preußen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden hier Seidenraupen gehalten, um aus ihrem Kokon Seide für kostbare Stoffe zu gewinnen. Die Maulbeerblätter sind das Grundnahrungsmittel der Seidenraupe.

Maulbeerblätter enthalten gesunde Inhaltsstoffe

Die Maulbeerblätter enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe.
Die Maulbeerblätter enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe.
(Foto: CC0 / Pixabay / ulleo)

Der Maulbeerbaum hat seinen Ursprung in Asien, hauptsächlich wächst er in China, Japan und Korea. Die weiße und schwarze Maulbeere ist inzwischen auch in Europa heimisch, die rote Maulbeere wächst auf dem amerikanischen Kontinent. In seinem Herkunftsland China ist der Tee aus Maulbeerblättern fester Bestandteil der überlieferten Heilkunde.

Der Tee soll gegen Erkältungen und Kopfschmerzen wirken. Die asiatischen Überlieferungen empfehlen den Tee bei Entzündungen der Augen, Nase und Atemwege. Im antiken Griechenland waren die Maulbeerblätter auch zur Heilung von Frauenleiden bekannt.

Ein Fachartikel erläutert die Inhaltsstoffe der Maulbeerblätter:

  • Pflanzlicher Zucker, in Form von Glucose
  • Flavonoide, darunter vor allem Rutin. Es gehört zu den Antioxidantien. Sie können Körperzellen vor Schäden schützen, die zum Beispiel durch Stress, UV-Strahlen oder Luftverschmutzung entstehen. Außerdem zeigen Studien, dass Rutin dazu beitragen kann, den Cholesterinwert im Blut zu senken. Es kann sich auch günstig auf die Leberfunktion auswirken.
  • Zahlreiche Aminosäuren, die Bausteine für Eiweiße
  • Sekundäre Pflanzenstoffe und Phytosteroide

Weiterhin sind Maulbeerblätter reich an Vitamin C, Zink, Calcium, Eisen, Kalium, Phosphor und Magnesium.

Was sagt die Forschung zu Maulbeerblättern?

Die Inhaltsstoffe der Maulbeerblätter machen sie wieder für die moderne Medizin interessant. Extrakte aus Maulbeerblättern könnten zum Beispiel ein natürliches Mittel bei der Behandlung von Diabetes sein und auch schon vorbeugend wirken. Eine Studie deutet an, dass ein Extrakt aus Maulbeerblätter die körpereigenen Prozesse bei der Verarbeitung von Kohlenhydraten und Zucker unterstützen kann. Die Studie stellte unter anderem eine bessere Reaktion des Körpers auf Insulin fest.

Eine weitere Studie gibt außerdem Hinweise darauf, dass Maulbeerblätter das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflussen können. Aber es sind noch weitere Untersuchungen nötig, um sicherzustellen, dass eine solche Wirkung auch in der Praxis auftritt.

Maulbeerblätter sammeln

Die Maulbeerblätter sind essbar und gesund.
Die Maulbeerblätter sind essbar und gesund.
(Foto: CC0 / Pixabay / byrev)

Maulbeerblätter sind rund bis herzförmig und an den Rändern gezahnt. Ihre Oberseite glänzt grün. Die Unterseite ist eher matt und etwas behaart. Im Mai bis Juni beginnt die Blütezeit des Baumes.

Die beste Jahreszeit, um Maulbeerblätter zu sammeln, ist das Frühjahr, vor der Blüte. Sobald die Bäume neue Blätter und Triebe ausbilden, pflückst du die jungen Blätter. Sie sind reich an Inhaltsstoffen und die Unterseite der frischen Blätter ist wenige behaart.

Du kannst die frisch gesammelten Blätter gleich verwenden oder du trocknest sie, um später einen Maulbeerblätter-Tee zuzubereiten.

Um die Blätter zu trocknen, gehst du am besten so vor:

  1. Säubere sie zunächst mit einem trockenen, weichen Tuch. Entferne so den Staub von den Blättern.
  2. Dann breitest du sie auf einem Backblech oder auf Zeitungspapier an einem trockenen Platz aus. Der Ort sollte gegen Luftzug und Sonneneinstrahlung geschützt sein. Unter direkter Sonne können sich die Blätter verfärben.
  3. Wende die Blätter nach einem bis zwei Tagen.
  4. Wiederhole den Vorgang, bis die Blätter richtig getrocknet sind. Dann kannst du sie in einem sauberen Glas mit Schraubverschluss aufbewahren. Indem du sie zerkleinert, erleichterst du dir später die Teezubereitung.

Tipp: Pflanze deinen eigenen Maulbeerbaum, um nicht nur die Beeren, sondern auch die Blätter immer möglichst frisch ernten zu können.

Möglichkeiten, wie du Maulbeerblätter zubereiten kannst

Die getrockneten Maulbeerblätter ergeben einen heilsamen Tee.
Die getrockneten Maulbeerblätter ergeben einen heilsamen Tee.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Die Maulbeerblätter frisch vom Baum zu essen, ist zwar möglich, aber aufgrund der behaarten Unterseite weniger empfehlenswert.

Du kannst sie zum Beispiel fein hacken und über den Salat streuen. Andere Möglichkeiten sind, sie in einem Pesto zu verarbeiten oder gedämpft wie Spinat zu essen.

Die traditionelle Verwendung für die Blätter der Maulbeeren ist jedoch, sie getrocknet als Tee trinken. Im Geschmack erinnert ein Aufguss aus den Blättern an grünen Tee.

Du kannst für den Tee die gesammelten und getrockneten Blätter verwenden. Wenn du keine Möglichkeit hast, die Blätter zu sammeln, ist ein gekaufter Maulbeerblättertee eine Alternative. Du erhältst ihn unter anderem in Apotheken, Tee- oder Kräuterhäusern.

So bereitest du den Tee aus Maulbeerblättern zu:

  1. Gib einen Teelöffel der zerkleinerten Blätter in einen Teebeutel oder ein Teeei.
  2. Gieße kochendes Wasser in die Kanne zu den Maulbeerblättern.
  3. Der Tee sollte etwa zehn Minuten ziehen.

Du kannst eine Tasse frisch bereiteten Tee mehrmals täglich genießen.

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