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Palmkohl: Richtig anbauen und ernten

Palmkohl
Foto: CC0 / Pixabay / villemononen

Der heimische Palmkohl ist mit seinem hohen Vitamingehalt ein echtes Superfood. Wir zeigen dir, wie du die auch als Schwarzkohl bekannte Sorte in deinem Garten pflanzen kannst.

Tipps für den Kauf von Palmkohl-Samen

Traditionell findet der Anbau von Palmkohl oder auch Schwarzkohl vor allem in Nord- und Mittelitalien statt. Doch dank seinem Ruf als regionales Superfood, den auch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bekräftigt, holen immer mehr Bäuer:innen das gesunde Gemüse zurück auf die heimischen Felder. Wenn du Palmkohl in deinem eigenen Garten anbauen möchtest, musst du zuerst überlegen, ob du die Kohlart aus vorgezogenen Pflänzchen oder aus Saatgut züchten willst.

Samen haben den Vorteil, dass sie preisgünstiger sind. Allerdings musst du bedenken, dass die Anzucht natürlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Kaufst du den Palmkohl als Jungpflanze, solltest du sichergehen, dass die Pflanzen keine Frostschäden haben oder von Schädlingen befallen sind. Sowohl Saatgut als auch Jungpflanzen vom Palmkohl bekommst du im Gartenfachhandel oder online.

Die verschiedenen Sorten des Palmkohls unterscheiden sich im Geschmack, Aussehen und Erntezeitpunkt. Folgende Schwarzkohl-Arten sind besonders beliebt:

  • ‚Nero di Toscana‘: Dieser Palmkohl hat blaue bis schwarzgrüne Blätter und ist besonders mild im Geschmack.
  • ‚Black Magic‘: Möchtest du eine besonders reiche Ernte haben, ist diese ertragreiche Hybridsorte das Richtige für dich.
  • ‚Palmizio Senza Testa‘: Eine frühe Ernte bekommst du mit dieser schnell wachsenden italienischen Sorte.

    Palmkohl pflanzen: So machst du es richtig

    Palmkohl benötigt einen nährstoffreichen Boden.
    Palmkohl benötigt einen nährstoffreichen Boden.
    (Foto: Colourbox.de / Jørgen Flemming )

    Möchtest du Palmkohl pflanzen, gehst du dabei ganz ähnlich vor wie beim Grünkohl. Beachten solltest du nur, dass der schwarze Kohl weniger frostresistent ist als sein grüner Artverwandter. Egal ob du die Kohlart als Jungpflanze einpflanzt oder aussäst – die folgenden Hinweise helfen dir dabei, den richtigen Platz im Garten zu finden:

    • Standort: Palmkohl fühlt sich an halbschattigen und sonnigen Plätzen besonders wohl. Auch pralle Sonne und lange Hitzeperioden im Sommer kann er vertragen, solange du ihn ausreichend wässerst. Achte außerdem darauf, dass das Beet für den Kohl windgeschützt liegt.
    • Boden: Ganz typisch für Kohlpflanzen bevorzugt auch der Palmkohl nährstoffreiche Böden mit Kalkanteil. Tiefgründige Lehmerde mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7,5 ist ideal für ihn. 
    • Pflanznachbarn und Fruchtfolge: Möchtest du den Palmkohl in Mischkultur mit anderen Pflanzen kultivieren, eignen sich dafür zum Beispiel Sellerie, Mangold und verschiedene Salatarten am besten. Achte aber darauf, dass du den Schwarzkohl nicht gleichzeitig mit anderen Kreuzblütengewächsen wie zum Beispiel Rettich oder anderen Kohlsorten anbaust. Da der Palmkohl den Boden am Standort stark auszehrt, solltest du eine zwei- bis dreijährige Pflanzpause einlegen, bevor du nach ihm eine neue Kohlart in dasselbe Beet setzt.

      Palmkohl richtig aussäen: Sobald der letzte Frost vorbei ist, kannst du die Samen im Frühjahr direkt im Freiland aussäen. Warte am besten die Eisheiligen Mitte Mai ab, um kein Risiko einzugehen.

      1. Bereite zuerst den Boden am Standort vor, indem du ihn leicht auflockerst und von Steinen und Unkraut befreist. Hebe anschließend etwas Kompost unter die Erde.
      2. Ziehe dann zwei Zentimeter tiefe Pflanzrillen in das Beet. Achte dabei darauf, dass die einzelnen Rillen mindestens 15 Zentimeter Abstand zueinander haben.
      3. Drücke die Samen entlang der Pflanzrillen etwa einen Zentimeter tief in die Erde.
      4. Halte die Samen in den nächsten Wochen immer leicht feucht. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius solltest du nach einer Woche bis zehn Tagen die ersten Keime sehen.
      5. Vereinzle die kleinen Palmkohlpflanzen dann auf einen Abstand von etwa 50 Zentimetern.

      Palmkohl als Jungpflanze anbauen: Wenn du spätestens im Herbst die ersten Kohlblätter ernten möchtest, solltest du die jungen Palmkohlpflanzen im Juli in die Erde setzen.

      1. Arbeite zuerst reichlich Kompost oder anderen organischen Dünger in das Beet ein. Ist der Boden zu sauer, kannst du ihn mit etwas Algenkalk verbessern.
      2. Grabe jetzt für jede Pflanze ein ausreichend großes Pflanzloch. Achte dabei darauf, dass du zwischen den Löchern einen Abstand von 50 Zentimetern einhältst.
      3. Topfe den jungen Palmkohl nun aus und setze die Pflanzen in die Pflanzlöcher. 
      4. Fülle die ausgehobene Erde wieder auf und drücke die oberste Erdschicht leicht an.
      5. Gieße die Palmkohlpflanzen mit reichlich Wasser an.

      Die richtige Pflege für den Palmkohl

      Palmkohl braucht viel Wasser und zusätzliche Nährstoffe zum Wachsen, deshalb solltest du ihn mit organischem Dünger unterstützen.
      Palmkohl braucht viel Wasser und zusätzliche Nährstoffe zum Wachsen, deshalb solltest du ihn mit organischem Dünger unterstützen.
      (Foto: CC0 / Pixabay / jokevanderleij8)

      So wie die meisten Kohlarten benötigt der Palmkohl vor allem in Trockenzeiten viel Wasser. Ansonsten ist die Kohlpflanze aber sehr pflegeleicht. Mit der richtigen Pflege kannst du den Schwarzkohl je nach Sorte bereits nach acht Wochen ernten.

      • Gießen: Am wichtigsten ist es, dass du deinen Palmkohl regelmäßig gießt. Besonders an heißen Tagen hat der Kohl einen sehr hohen Wasserbedarf. Um zu verhindern, dass die Erde zu schnell austrocknet, kannst du den Schwarzkohl zusätzlich mit etwas Rasenschnitt mulchen. Befreie das Gemüsebeet außerdem regelmäßig von Unkraut und hacke es kräftig durch, um den Boden aufzulockern.
      • Düngen: Als Starkzehrer braucht der Palmkohl vor allem in der Wachstumsphase viele Nährstoffe. Eine große Hilfe ist es bereits, wenn du das Beet vor dem Aussäen mit Kompost angereichert hast. Ansonsten kannst du den Palmkohl in der Wachstumszeit mit etwas Flüssigdünger versorgen. Besonders organische Dünger wie Brennnesseljauche eignen sich dafür gut.
      • Überwintern: Anders als der Grünkohl gehört der Palmkohl nicht zu den winterharten Kohlarten. Deshalb musst du ihn im Winter zusätzlich vor Minusgraden schützen. Bedecke die Pflanze dafür nach der Ernte im Herbst mit einer Schicht Herbstlaub und lege etwas Fichtenreisig darüber.
      • Krankheiten und Schädlinge: Die Kohlhernie ist eine bei vielen Kohlarten auftretende Krankheit. Um sie abzuwehren, solltest du nach dem Anbau des Schwarzkohls mindestens drei Jahre lang keine Kreuzblütler im selben Beet anbauen. Gegen die Kohlfliege und die Weiße Fliege kannst du die Jungpflanzen des Palmkohls mit einem engmaschigen Netz schützen. Wenn du etwas Erde um die Kohlpflanzen herum anhäufelst, kannst du die empfindlichen Stiele besser vor Schädlingen bewahren.
      • Ernte und Verwendung: Den schnell wachsenden Palmkohl kannst du häufig bereits zwei Monate nach der Aussaat ernten. Anders als der Grünkohl benötigt er keine Frosteinwirkung, um seinen vollen Geschmack zu entfalten. Deshalb liegt seine Haupterntezeit auch im Spätsommer oder Frühherbst. Ernte die Pflanze immer von unten nach oben, indem du die größten Kohlblätter unten vom Stiehl abbrichst und die oberste Blattrosette stehen lässt. Aus ihr wachsen später wieder neue Blätter nach. Nach der Ernte lagerst du die Palmkohlblätter am besten im Kühlschrank, wo sie einige Tage lang frisch bleiben. Lange haltbar machen kannst du den Palmkohl auch, indem du ihn entweder kochst und einfrierst oder im Ofen oder Dörrautomaten trocknest. Die dabei entstehenden Kohl-Chips sind ein leckerer und gesunder Snack. Alternativ kannst du die frischen Blätter auch gut zu grünen Smoothies dazugeben oder sie gekocht in verschiedenen Eintöpfen verwenden.

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