Weil für die Palmöl-Produktion massenweise Regenwald zerstört wird, versuchen viele, Kosmetik oder Lebensmittel mit Palmöl zu vermeiden. Das ist aber gar nicht so einfach – denn nicht immer steht in der Zutatenliste das Wort „Palmöl“.
Palmöl landet bei uns morgens im Schokoaufstrich auf dem Frühstückstisch, als Creme auf unserer Haut oder als Fett in der Bratpfanne. Die hohe Nachfrage nach Palmöl führt dazu, dass die Anbauflächen knapp werden – und Regenwald gerodet wird, um Platz für Ölpalmen-Plantagen zu schaffen.
Wer deshalb Palmöl vermeiden will, steht aber vor großen Herausforderungen: Ganz darauf zu verzichten ist bei der Fülle an betroffenen Waren fast unmöglich. Schon Palmöl zu erkennen ist oft schwierig: Nicht immer wird es auf Produktverpackungen explizit als Inhaltsstoff genannt. Auch Palmöl-Derivate, also Inhaltsstoffe, die auf Basis des Öls gewonnen sein könnten, sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Das umstrittene Öl kann auch in Bio-Lebensmitteln oder Naturkosmetik enthalten sein.
Palmöl vermeiden: Verschiedene Namen für Palmöl in Kosmetik, Lebensmitteln und Reinigungsmitteln
Etwas Orientierung gibt der WWF (World Wide Fund for Nature). Er hat eine Liste mit Inhaltsstoffen veröffentlicht, die alle auf Palmöl oder Palmöl-Derivate hinweisen und helfen können, Palmöl zu erkennen. Auch die Plattform Codecheck führt Bezeichnungen auf, die auf Palmöl hinweisen können.
Hinter diesen Namen kann sich Palmöl verbergen:
- Cetearyl Alcohol
- Cetyl Alcohol
- Cetyl Palmitate
- Elaeis Guineensis (der botanische Name der Ölpalme)
- Ethylpalmitat
- Ethylhexylpalmitat bzw. Octylpalmitat
- Fettsäureglycerid
- Glycerin (bei veganen Produkten entweder aus Kokosöl oder Palmöl hergestellt)
- Glyceryl (Stearate)
- Glycerinfettsäureester
- Hydrierte Fettsäure-glyzeride
- Lactylmilchsäureester Natriumsalz / Natriumlaurylsulfat
- Magnesium Stearate
- Natriumdodecylpoly(oxyethylen)sulfat
- Natriumlaurylsulfat
- Palmate (z.B. Sodium Palmate – Natriumsalze von Palmöl-Fettsäuren)
- Palmfruchtöl
- Palmitate
- Palmitinsäure
- Palmitoyl Oxostearamide
- Palmitoyl Tetrapeptide-3
- Palmitylalkohol bzw. 1-Hexadecanol
- Palmolein
- Palmstearin
- Pflanzenfett
- Palmkern
- Palmkernöl
- Pflanzenöl
- PEG-100 Stearate
- Polyglyceryl-2-Caprate
- Stearate
- Stearic Acid
- Stearinsäure
- Sodium Cetearyl Sulfate
- Sodium Kernelate
- Sodium Lauryl Sulfoacetate
- Sodium Palm Kernelate
- Steareth -20
- Zink Stearate
Weitere Bezeichnungen findest du zum Beispiel hier.
Palmöl erkennen: Wann sicher Palmöl drin steckt
Nicht bei all diesen Inhaltsstoffen ist automatisch Palmöl enthalten – „Pflanzenöl“ oder Glyceryl Stearate beispielsweise können auch aus anderen Pflanzen gewonnen werden. Hier empfiehlt es sich, beim Hersteller nachzufragen.
Wenn in der Bezeichnung aber der Begriff „Palm“ steckt (egal ob am Anfang oder in der Mitte des Worts), kannst du sicher sein, dass Palmöl verwendet wurde. Wenn du Palmöl vermeiden willst, verzichtest du am besten auf alle Waren mit solchen Begriffen in der Inhaltsstoffliste.
Falls es dir zu kompliziert ist, jedes Mal die Zutaten zu analysieren, kannst du die Codecheck-App verwenden: Einfach den Strichcode des Produkts scannen, die App verrät dir dann, ob Palmöl enthalten ist.
Kosmetik selber machen, mit frischen Lebensmitteln kochen
Was du sonst noch tun kannst, um Palmöl zu vermeiden: Verzichte auf stark verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte und koche lieber mit frischen, regionalen Lebensmitteln. Bei Kosmetik bist du mit selbst gemachten Cremes, Shampoos oder Seife auf der sicheren Seite. Tipps und Inspirationen: Kosmetik selber machen
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Weitere Produkte ohne Palmöl:
- Schokoaufstrich ohne Palmöl
- Seife ohne Palmöl
- Margarine ohne Palmöl
- Bio-Müsli ohne Palmöl
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