Die Petersilienwurzel fristet zu Unrecht ein kulinarisches Schattendasein. Die Rübe ist ein regionales Wintergemüse, das vielseitig zubereitet werden kann und mit vielen Nährstoffen punktet.
Petersilienwurzel wird oft unterschätzt und wenn, dann nur als Zutat in Suppen verwendet. Dabei handelt es sich um eine gesunde Knolle, reich mit wertvollen Nährstoffen und deftigem Aroma. Hier erfährst du mehr über die Eigenschaften, Nährwerte und Zubereitungsarten der Petersilienwurzel.
Zusätzlich erklären wir dir, wie du das Wurzelgemüse auch selber ganz einfach anbauen kannst.
Die Petersilienwurzel: Ein regionales Wintergemüse
Bei der Petersilienwurzel handelt es sich um eine alte Unterart der gesunden Petersilie, die in einer kegelförmigen, spitz zulaufenden Rübe endet. Diese weißliche und mit braunen Querringeln versehene Wurzel hat ein leicht süßliches und doch intensiv-würziges Aroma, das an Petersilie erinnert. So ist sie besonders geeignet zum Würzen von Suppen und Gemüseeintöpfen, doch auch pur macht sie sich gut auf dem Teller.
Petersilienwurzel ist ein klassisches Wintergemüse: Es hat Saison von Ende Oktober bis hinein in den Februar und kann aus regionaler Landschaft bezogen werden. Die Rübe versorgt dich auch im Winter mit wertvollen Nährstoffen und ist vielseitig verwendbar.
Übrigens: Oft wird die Petersilienwurzel auch mit der sehr ähnlich aussehenden Pastinake verwechselt. Beide sind weiße Rüben mit bräunlichen Querrillen. Du kannst sie aber gut an ihren Enden unterscheiden: Der dicke Stielansatz der Petersilienwurzel ragt nach oben, während der Stielansatz der Pastinake etwas nach innen gewölbt ist.
Eine gute Rübe: Diese Nährstoffe stecken in der Petersilienwurzel
Petersilienwurzeln werden nicht nur als Nahrungsmittel konsumiert, sondern gelten auch als Heilpflanze. Die Rübe steckt nämlich voller Nährstoffe.
Petersilienwurzel beinhaltet unter anderem:
- Kalzium: sorgt für gesunde Knochen und Zähne.
- Eisen: ist für die Blutbildung verantwortlich.
- Vitamin C: stärkt die Abwehrkräfte.
- Ballaststoffe: Petersilienwurzel liefert unter anderem den Ballaststoff Inulin, der zur Gesundheit der Darmbakterien beiträgt.
- Ätherische Öle: sorgen nicht nur für den würzig-aromatischen Geschmack des Gemüses, sondern sind auch sehr gesund.
In dem ätherischen Öl der Petersilienwurzeln steckt unter anderem Apiol, auch Petersilienkampfer genannt, welches antimikrobiell, magenberuhigend und harntreibend wirkt. Ein Tee aus Petersilienwurzel wird daher bei einer Blasenentzündung empfohlen.
Petersilienwurzel lecker zubereiten
Petersilienwurzel ist ein klassisches Suppengemüse, denn sein intensives Aroma sorgt für einen würzigen Geschmack. Doch Petersilienwurzel kann viel mehr, als eine Nebenrolle in Eintöpfen zu spielen. Bevor du eine der vielen Varianten ausprobierst, sollte die Rübe folgendermaßen vorbereitet werden:
- Schäle die Petersilienwurzel mit einem Sparschäler.
- Schneide die Enden ab.
- Halte die Rübe kurz unter fließendes Wasser und trockne sie ab.
- Schneide sie, je nach weiterem Verwendungszweck, in Würfel, Scheiben oder Stifte.
Danach ist die Petersilienwurzel beispielsweise bereit für die Zubereitung von Cremesuppen und Eintöpfen oder du kochst sie wie Möhren und brätst sie anschließend in etwas Bio-Butter oder Öl an, verwendest sie für Aufstriche oder bereitest damit Honig-glasiertes Ofengemüse zu.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind:
- Petersilienwurzelpüree: Koche hierfür vorbereitete Petersilienwurzeln und Kartoffeln (im Verhältnis von etwa 3:1) mit etwas Flüssigkeit (halb Wasser, halb (vegane) Bio-Milch), bis sie gar sind. Gib danach Bio-Butter oder eine vegane Alternative an das Gemüse, füge Salz, Pfeffer, Muskat oder andere Gewürze nach Geschmack hinzu und zerstampfe es zu Püree.
- Petersilienwurzelchips: Schneide kleinere Petersilienwurzeln in dünne Scheiben und erhitze Öl in einer Pfanne. Gib die Chips hinzu und achte darauf, dass sie nicht übereinander liegen. Brate sie kurz auf höchster Stufe an, reduziere die Hitze dann auf mittlere Stufe. Brate die Scheiben weiter und wende sie immer mal wieder, bis sie goldgelb und knusprig werden.
Petersilienwurzeln anbauen, ernten und lagern
Petersilienwurzel kannst du während der Saison nicht nur in Supermärkten und auf dem Wochenmarkt finden, sondern du kannst das Gemüse auch selbst anbauen und ernten. So geht’s:
Anbau und Ernte
- Standort: Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit gut durchlässigem, humusreichem Boden. Die Bodenbeschaffenheit kannst du mit einer Bodenprobe ermitteln.
- Aussaat: Säe im Frühjahr (April-Mai) direkt ins Freiland. Setze die Samen in Reihen mit 25 bis 30 Zentimeter Abstand und drücke sie ca. einen Zentimeter tief in die Erde.
- Pflege: Gieße regelmäßig, aber vermeide Staunässe. Halte das Beet unkrautfrei.
- Düngen: Dünge einmal im Frühjahr mit Kompost.
- Erntezeitpunkt: Ernte die Petersilienwurzel nach etwa vier bis sechs Monaten, im Spätherbst oder Winter.
- Methode: Lockere die Erde vorsichtig mit einer Grabegabel auf und ziehe die Rüben am Laub aus dem Boden.
Lagerung
- Kühl und dunkel: Entferne das Laub der Wurzeln und schlage sie in Papier ein. Lagere sie so an einem kühlen und dunklen Ort für bis zu drei Wochen.
- In Sand: Größere Mengen kannst du in einer Kiste mit Sand lagern, am besten im Keller. Dort halten sich die Wurzeln bis zu sechs Monate.
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