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Pflanzenjauchen selber machen in 8 Schritten

Pflanzenjauche
Foto: CC0 / Pixabay / annawaldl

Pflanzenjauche ist ein toller biologischer Dünger für alle deine deine Pflanzen, sowohl im Garten als auch in der Wohnung. So kannst du deine eigene Pflanzenjauche ganz einfach selbst herstellen.

Selbst angesetzte Pflanzenjauche ist ein toller Dünger für deine Pflanzen – egal ob im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung. Diesen biologischen Dünger kannst du leicht selbst herstellen. Dabei kannst du Pflanzenreste sinnvoll verwerten und sparst obendrein eine Menge Geld für den Kauf von handelsüblichem Dünger.

Welche Pflanzen eignen sich für die Herstellung der Pflanzenjauche?

Eine Pflanzenjauche lässt sich aus vielen Pflanzen herstellen - sehr beliebt ist die Brennnesseljauche: So kannst du aus einem "Unkraut" wertvollen Dünger herstellen.
Eine Pflanzenjauche lässt sich aus vielen Pflanzen herstellen – sehr beliebt ist die Brennnesseljauche: So kannst du aus einem "Unkraut" wertvollen Dünger herstellen.
(Foto: CC0 / Pixabay / meineresterampe)

Grundsätzlich eignen sich viele Pflanzen für die Herstellung einer Pflanzenjauche. Je nachdem welche Pflanzen du verwendest, unterscheiden sich die Inhaltsstoffe deiner Pflanzenjauche. Besonders wichtige Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelemente wie Magnesium, Eisen und Kupfer. Pflanzenjauchen sind oftmals sehr stickstoff- und kalihaltig.

Du kannst sowohl eine als auch mehrere Pflanzenarten verwenden. Wenn du nur eine Pflanzenart verwendest, weißt du anschließend recht genau, welche Nährstoffe deine Pflanzenjauche enthält. Mit vielen Pflanzenarten mischt du einen bunten Dünger-Cocktail für deine Pflanzen. Mit folgenden Pflanzen kannst du eine Pflanzenjauche ansetzen:

Diese Liste ist fast unerschöpflich, probiere ruhig deine eigenen Jauchevarianten aus. Welche Pflanzenjauche du verwendest hängt natürlich davon ab, was deinen Pflanzen guttut und welche Pflanzen du in den entsprechenden Mengen zur Verfügung hast. Du kannst zum Beispiel aus den in deinem Garten unerwünschten Pflanzen, die sonst auf dem Kompost landen würden, eine Pflanzenjauche herstellen: Giersch, Löwenzahn, Brennnesseln oder auch Disteln.

Welche Jauche für welche Pflanze?

Starkzehrer wie Tomaten freuen sich über eine regelmäßige Düngegabe mit Pflanzenjauche.
Starkzehrer wie Tomaten freuen sich über eine regelmäßige Düngegabe mit Pflanzenjauche.
(Foto: CC0 / Pixabay / Kathas_Fotos)

Welche Jauche sich für welche Pflanze eignet, hängt davon ab

  1. welche Inhaltsstoffe deine Jauche hat
  2. welche Nährstoffe deine Pflanze braucht

Grundsätzlich kannst du Pflanzen in Stark- und Schwachzehrer unterscheiden. Starkzehrer, wie zum Beispiel Kohl, Tomaten oder Zucchini, brauchen viele Nährstoffe. Starkzehrende Pflanzen kannst du häufiger mit Pflanzenjauche düngen. Schwachzehrer, wie zum Beispiel Mangold oder Kräuter, haben sich dagegen an nährstoffarme Bedingungen angepasst. Bei Schwachzehrern solltest du sehr sparsam mit der Pflanzenjauche düngen.

Für Tomaten, Kohl, Kürbis oder Kartoffeln eignet sich besonders gut eine Beinwelljauche. Sie versorgt das Gemüse nicht nur mit Nährstoffen, sondern schützt auch vor Krankheitserregern und Schädlingsbefall.

Brennnessel ist für viele Pflanzen sehr gut geeignet, da sie sehr stickstoffreich ist. Sie eignet sich deswegen jedoch nicht als Dünger für Bohnen, Erbsen, Zwiebeln oder Knoblauch.

So stellst du deine Pflanzenjauche selbst her

Um zehn Liter Pflanzenjauche herzustellen, gehst du so vor:

  1. Schneide mit einer Schere circa zehn Kilogramm Pflanzen ab und zerkleinere sie.
  2. Befülle einen großen Kunststoffeimer (zum Beispiel einen alten Abfallbehälter) locker mit den zerkleinerten Pflanzen. Vermeide dabei den Kontakt mit Eisen. Dadurch kann es zur Oxidation kommen, wodurch sich die Wirksamkeit der Jauche verringern kann.
  3. Gib nun zehn Liter Wasser dazu, am besten ist Regenwasser. Wenn du kein Regenwasser hast, kannst du aber auch abgestandenes Leitungswasser nehmen.
  4. Achte darauf, dass zwischen deiner Jauche und dem Eimerrand mindestens eine Hand breit Platz bleibt, denn die Jauche schäumt bei der Fermentation hoch. 
  5. Schließe den Eimer mit einem Deckel und stelle ihn in den Schatten.
  6. Deine Pflanzenjauche braucht nun etwa zehn Tage, um sich zu entwickeln. Rühre dabei am besten jeden Tag um. Wenn die Jauche beim Rühren schäumt, fängt sie an zu fermentieren. Deine fertige Pflanzenjauche sollte eine dunkle Farbe haben und nicht mehr schäumen.
  7. Filtere die festen Pflanzenteile mit einem Tuch heraus. Die festen Pflanzenteile kannst du zum Mulchen verwenden.
  8. Die fertige Pflanzenjauche lagerst du am besten in luftdichten Behältern, geschützt vor Wärme und Licht. So hält sich die Pflanzenjauche auch bis zum Ende der Gartensaison im Herbst, ohne ihre Wirksamkeit zu verlieren.

Tipp: Pflanzenjauche entwickelt immer unangenehme Gerüche. Diese kannst du mindern, indem du eine Hand voll Steinmehl über die Oberfläche streust.

Das musst du beachten, wenn du die Pflanzenjauche verwendest

So verwendest du die Pflanzenjauche:

  • Verdünne vor Gebrauch deine Pflanzenjauche in einem Verhältnis von 1:10 (ein Teil Jauche, zehn Teile Wasser).
  • Gieße die Jauche-Wasser-Mischung direkt an die Wurzelballen.

Wie oft dünge ich meine Pflanzen mit der Pflanzenjauche?

  • Das kommt auf deine Pflanze drauf an: Schwachzehrer solltest du nur gelegentlich düngen. Starkzehrer wie zum Beispiel Tomaten oder Grünkohl freuen sich über deutlich häufigere Düngegaben.

Jauche aus Kompost oder Mist

Wenn du Tiere hältst oder auch einen funktionierenden Kompost besitzt, kannst du außerdem noch weitere Jauchen herstellen.

Für die Kompostjauche brauchst du nicht lange warten, du kannst mit ihr direkt nach der Herstellung deine Pflanzen düngen: Mische für deinen Kompostdünger einen Eimer reifen Kompost mit zehn Liter Wasser und rühre die Mischung kräftig durch. Warte dann, bis sich die festen Bestandteile nach unten abgesetzt haben. Die flüssige Brühe kannst du dann direkt an deine Pflanzen vergießen.

Für eine Mistjauche gehst du so vor wie bei der oben beschriebenen Pflanzenjauche: Am besten eignen sich Hühnermist, Guano oder Kuhmist ohne Stroh.

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