Pistazien sind ein gesunder und geschmackvoller Snack für den Hunger zwischendurch. Die leckeren Steinkerne enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe. Wir verraten dir, welche.
Die Pistazie ist bei uns bekannt als geschmackvolle, grüne Nuss mit einer harten Schale und einem knackigen Kern. Bei dieser Nuss handelt es sich um die Steinfrucht des Pistazienbaums. Schon vor über 10.000 Jahren wurden Pistazien als Kulturpflanzen im Nahen Osten gepflanzt, vor allem in Syrien. Dort sind sie bis heute eine Delikatesse, die zur langen kulturellen Geschichte vieler Länder in der gesamten Gegend gehört.
Bei uns wird die Pistazie größtenteils geröstet und gesalzen direkt als Snack gegessen. Die Nussfrucht schmeckt aber nicht nur gut, Pistazien sind dazu noch gesund.
So gesund sind Pistazien
Pistazien sind regelrechte Nährstoffbomben und verfügen über eine lange Liste an guten Eigenschaften. Darum sind Pistazien so gesund:
- Kalium (mit 1005 mg vs. 393 mg fast dreimal so viel wie Bananen)
- Phosphor
- Beta-Carotin
- Vitamin B6
- Thiamin
- Magnesium
Da Pistazien eine hohe Biozugänglichkeit haben, werden die Nährstoffe in den Nüssen sehr leicht im Magen absorbiert. Die Steinfrüchte schützen vor Krankheiten und haben viele positive Auswirkungen auf unseren Körper:
- Pistazien verfügen über eine Menge an Antioxidantien und sind dadurch besonders entzündungshemmend. Die Nüsse erhöhen den Gehalt des wichtigen Antioxidans Lutein im menschlichen Körper, weshalb sie auch ausgesprochen gut für deine Augengesundheit sind.
- Die Polyphenole und Tocopherole in den kleinen grünen Kernen sollen sogar Krebs und Herzkrankheiten vorbeugen.
- Wenn du abnehmen möchtest, sind die gesunden Pistazien ein idealer Snack für dich: Sie verfügen über eine Menge an ungesättigten Fettsäuren, Aminosäuren und Proteinen, was nachweislich schneller satt macht und bei der Gewichtsreduktion helfen kann. In einer Studie unterstützten sie einige übergewichtige Proband:innen merklich in ihrer Diät.
- Pistazien können bei Diabetes helfen: Sie reduzieren die Triglyceride im Körper, welche bei Diabetes-Patient:innen meist sehr hoch sind. Auch Darmbakterien, die direkt mit Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht werden, sollen durch Pistazien reguliert werden. Eine andere Studie konnte sogar einen positiven Effekt auf die Blutzuckerwerte nachweisen.
- Generell haben Pistazien einen guten Einfluss auf deine Darmmikroben. Die von den Bakterien produzierte kurzkettige Fettsäure Butyrat kann nicht nur Verdauungsstörungen verhindern, sondern auch Darmkrebs vorbeugen.
- Pistazien verfügen über einen hohen Gehalt an gesunden Fetten. Die ungesättigten Fettsäuren in den Nüssen helfen nicht nur beim Abnehmen, sie sind auch gut für dein Herz und den Cholesterinspiegel. Sie senken nachweislich das ungesunde LDL-Cholesterin in deinem Blut. Sogar jungen Männern, die bereits einer gesunden mediterranen Ernährungsweise folgten, bekamen Pistazien besonders gut: Sie senkten auch bei ihnen die Cholesterin- und Triglyceridwerte merklich.
- Pistazien haben Proteinpower: Mit 15 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm eignen sie sich gut als Bestandteile einer proteinreichen Diät.
Pistazien sind aber nicht nur gesund, sondern auch sehr gehaltvoll: 100 Gramm geröstete Pistazien enthalten 639 Kilokalorien.
Schimmelgefahr bei Pistazien
Pistazien verfügen zwar über keine besonders schädlichen Inhaltsstoffe, bei falscher Lagerung können sie jedoch regelrecht giftig werden: Die investigative schweizerische Fernsehsendung für Konsument:innenschutz „Kassensturz“ hat gemeinsam mit dem Schwestersender „À Bon Entendeur“ Pistazien getestet. Bei der Hälfte der 14 verschiedenen Pistazien-Packungen haben sie einen hohen Befall an Aflatoxin entdeckt.
Wenn Pistazien nicht trocken gelagert werden, können sie von Schimmelpilzen befallen werden. Diese wandeln sich in das gefährliche, lebertoxische Schimmelpilzgift Aflatoxin um. Es kann die Leber stark schädigen und sogar zu Lungenkrebs führen.
Da Pistazien unter anderem im Iran langsam in der Sonne getrocknet werden, ist das Schimmelpilzrisiko groß. Vor allem Produkte aus dem Iran und der Türkei wiesen hohe Mengen an Aflatoxinen auf. Der schonende Prozess erhält zwar die Nährstoffe besser und intensiviert den Geschmack, doch leider macht die Feuchtigkeit die Nüsse auch anfälliger für Schimmelpilze. Natürlich kann dies auch bei industrieller Produktion geschehen, sobald sie nicht trocken genug zwischengelagert werden.
Zusätzlich berichtet das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz, dass auch Pestizide in den getesteten Produkten gefunden wurden.
Möchtest du Pestizide und Schimmel bei Pistazien vermeiden, solltest du besser zu Pistazien in Bio-Qualität greifen und auf Produkte verzichten, die aus der Türkei oder Iran kommen. Damit Pistazien bei dir daheim nicht zu schimmeln anfangen, solltest du sie kühl, luftdicht und trocken lagern.
Anbau von Pistazien
Die größten Anbaugebiete finden sich im Iran, den USA, der Türkei und China. Aber auch in Spanien werden immer häufiger Pistazien angebaut. Der CO2-Fußabdruck der Pistazien kann je nach Anbaugebiet also hoch sein.
Pistazien brauchen viel Sonne und fühlen sich in trockenen sowie warmen Bergregionen wohl. Nach fünf bis sieben Jahren kann ein Pistazienbaum zum ersten Mal beerntet werden. Pistazien sind zwar sehr widerstandsfähig was Trockenheit angeht, haben aber trotzdem einen hohen Wasserverbrauch. Wasserknappheit wird ein immer größeres Problem.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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