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Polystyrol: Wissenswerte Informationen über den Kunststoff

Polystrol
Foto: CC0 / Pixabay / aitoff

Polystyrol ist einer der am häufigsten verwendeten Kunststoffe. Er kann jedoch gefährlich für Gesundheit und Umwelt werden. Erfahre hier, was du über PS wissen solltest.

Du kennst den vielseitigen Kunststoff wahrscheinlich unter seinem Markennamen Styropor. Auch transparentes, festes Polystyrol (PS) ist weit verbreitet. Besonders beliebt ist es für die Herstellung von Einwegartikeln und Verpackungsmaterial. Doch Polystyrol enthält einige Stoffe, die bedenklich für deine Gesundheit und die Umwelt sind.

Was ist Polystyrol?

Polystyrol wird aus Erdöl gewonnen.
Polystyrol wird aus Erdöl gewonnen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Counselling)

Polystyrol ist ein Kunststoff, der unter hohem Energieeinsatz aus Erdöl gewonnen wird. Dafür wird außerdem Benzol eingesetzt – ein krebserregendes Gift. Polystyrol gehört zu den Standardkunststoffen und zählte 2015 zu den meistproduzierten Kunststoffen in Deutschland. Es wird zu unterschiedlichen Formen verarbeitet: Reines Polystyrol ist hart und transparent und wird vor allem für Verpackungen verwendet. PS kann außerdem aufgeschäumt werden und wird so zu weißem Schaumkunststoff – besser bekannt als Styropor.

Wo steckt Polystyrol drin?

Da transparentes Polystyrol steif und hitzebeständig ist, ist es ein beliebtes Verpackungsmaterial. Viele Lebensmittel, wie zum Beispiel Joghurt oder Margarine, werden in Bechern und Schalen aus Polystyrol verkauft. Auch einige harte Kunststoffartikel enthalten Polystyrol.

Der Kunststoff steckt unter anderem in wiederverwendbaren Essensbehältern, Fahrradhelmen oder Kleiderbügeln. Polystyrol kommt sogar in der Landwirtschaft vor, um Böden aufzulockern. Da der Kunststoff unter Hitze gut formbar ist, ist er außerdem ein beliebtes Baumaterial im Modellbau. Polystyrol besitzt zudem eine gute Isoliereigenschaft. Daher steckt es auch in Schaltern und Gehäusen von elektronischen Geräten.

Aufgeschäumtes Polystyrol – Styropor – hält hohem Druck stand und nimmt nur wenig Wasser auf. Es ist günstig und leicht zu verarbeiten. Deshalb eignet es sich gut, um Gebäude zu dämmen. Auch anderweitige Anwendungsmöglichkeiten gibt es: In Sitzsäcken oder Vakuummatratzen befinden sich beispielsweise lose PS-Schaumkugeln.

Gefahr für die Gesundheit

Da es an sich unbedenklich für Lebewesen ist, ist Polystyrol für Lebensmittelverpackungen uneingeschränkt zugelassen. Aus dem Kunststoff kann sich allerdings Styrol herauslösen – eine gesundheitsschädliche chemische Verbindung. Es ist unter anderem in Zigarettenrauch und Autoabgasen vorhanden. Styrol reizt Augen und Schleimhäute und gilt als Giftstoff für das zentrale Nervensystem. Die Gefahr, dass sich Styrol aus dem Kunststoff löst, ist besonders hoch, wenn Lebensmittelverpackungen mit heißen oder öligen Inhalten befüllt werden.

Auswirkungen auf die Umwelt

Verpackungen mit Polystyrol verrotten nicht.
Verpackungen mit Polystyrol verrotten nicht.
(Foto: CC0 / Pixabay / hhach)

Polystyrol verrottet nicht. Es kann zwar technisch wiederverwertet werden, die Recyclingrate ist allerdings niedrig. Das liegt daran, dass Polystyrol in den Endprodukten oft mit anderen Stoffen vermischt wird. Außerdem ist die Technik, die zum Recycling von PS nötig ist, nicht weit verbreitet. Daher wird es oft verbrannt oder verbleibt in den Deponien. Mit der Zeit reichert sich der Kunststoff in der Umwelt an – und trägt damit zu den problematischen Folgen von Plastikmüll bei.

Da aufgeschäumtes Polystyrol stark brennbar ist, enthält es häufig das giftige Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD). Laut dem Bundesumweltamt gilt der Flammhemmer als besonders besorgniserregend, weil er sich in Lebewesen anreichert. Das Umweltgift ist schwer abbaubar und giftig für Wasserorganismen. Es steht außerdem in Verdacht, die Fortpflanzung zu beeinträchtigen.

Polystyrol vermeiden – nachhaltige Alternativen

Glas ist eine nachhaltige Alternative zu Kunststoffverpackungen
Glas ist eine nachhaltige Alternative zu Kunststoffverpackungen
(Foto: CC0 / Pixabay / Imoflow)

Polystyrol kann deiner Gesundheit schaden und belastet unsere Umwelt sowie andere Lebewesen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, darauf zu verzichten:

  • Probiere, Lebensmittelverpackungen aus Polystyrol beim Einkauf zu vermeiden. Ob eine Verpackung den Kunststoff enthält, erkennst du an dem Recycling-Code auf der Verpackung: Er lautet „PS 6“. Einige Lebensmittel wie Milch oder Sahne kannst du auch im Pfandglas kaufen.
  • Du kannst einige Lebensmittel wie zum Beispiel Joghurt selber machen – dabei verzichtest du komplett auf eine Plastikverpackung.
  • Als Alternative kannst du Einmachgläser aus Glas benutzen und Plastikflaschen durch Glasflaschen ersetzen. Du kannst Lebensmittel auch komplett unverpackt einkaufen und insgesamt in deinem Alltag Plastik vermeiden.
  • Wenn du vorhast ein Haus zu bauen oder zu renovieren: Nachhaltiges Bauen schont Ressourcen und Umwelt, beispielsweise durch umweltfreundliche Dämmmaterialien beim Dach dämmen.
  • Herkömmliche Onlineshops verwenden als Füllmaterial der Pakete unter anderem Styropor. Nachhaltige Shops verzichten darauf und nehmen umweltfreundliche Alternativen.

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