Puy-Linsen stammen aus Anbaugebieten in Frankreich und zeichnen sich durch ihre grüne Farbe und ihren nussigen Geschmack aus. Hier erfährst du mehr über Nährwerte, Verwendung und Nachhaltigkeit der besonderen Linsensorte.
Puy-Linsen sind nach der französischen Stadt Le-Puy-en-Velay benannt, die in der Auvergne liegt. Sie wachsen in bergiger Lage auf Vulkanerde. Der Name Puy-Linsen ist geschützt und darf nur an Linsen vergeben werden, die in bestimmten Kommunen rund um die Stadt angebaut werden. In anderen Regionen Frankreichs heißen sie schlicht „grüne Linsen“.
Dieser einfache Name weist bereits auf eine optische Besonderheit hin: Mit ihrem grün-schwarz gesprenkelten Muster sind Puy-Linsen sehr auffällig und lassen sich leicht von anderen Sorten unterscheiden. Beim Kochen verblasst die Farbe allerdings deutlich.
Wie andere Linsensorten sind auch Puy-Linsen nährstoffreich und liefern viele Mineralstoffe. Du kannst sie in verschiedenen Gerichten verwenden. Wir stellen dir die Linsensorte näher vor und werfen dabei auch einen Blick auf ihre Nachhaltigkeit.
Puy-Linsen und ihre Nährwerte
100 Gramm Puy-Linsen haben etwa 286 Kilokalorien. Wie andere Hülsenfrüchte sind sie sehr eiweißreich und enthalten viele Ballaststoffe, aber auch viele Kohlenhydrate. Die jeweiligen Angaben können von Produkt zu Produkt schwanken. Durchschnittlich gelten für 100 Gramm ungekochte Puy-Linsen folgende Nährwerte:
- Eiweiß: 25,7 g
- Kohlenhydrate: 45,7 g
- Fett: 1,43 g
- Ballaststoffe: 11,4 g
Darüber hinaus liefern Puy-Linsen wertvolle Mineralstoffe, insbesondere Eisen (8,1 mg) und Phosphor (354 mg). 100 Gramm der Linsen können für Erwachsene bereits einen großen Anteil des Tagesbedarfs an beiden Mineralien decken.
Puy-Linsen: Eigenschaften und Verwendung
Puy-Linsen zeichnen sich durch einen recht intensiven nussigen Eigengeschmack aus. Zudem behalten sie auch nach dem Kochen eine feste Konsistenz und zerfallen nicht.
So bereitest du Puy-Linsen zu:
- Einweichen musst du Puy-Linsen nicht, bevor du sie garst – es genügt, sie gründlich zu waschen.
- Lass dann die zwei- bis dreifache Menge Wasser in einem Topf aufkochen, gib die Linsen hinein und drehe den Herd anschließend auf niedrige Hitze herunter.
- Lass die Puy-Linsen für 20 bis 30 Minuten köcheln.
Aufgrund ihrer festen Konsistenz ist die grüne Linsensorte vor allem für Linsensalate gut geeignet. Du kannst sie aber auch in Linsensuppen verwenden oder einfach als Beilage zu verschiedenen Gerichten servieren. Gewürze, die gut zu Puy-Linsen passen, sind zum Beispiel Thymian, Rosmarin oder Lorbeer. Salz oder Essig solltest du wie bei anderen Linsensorten erst kurz vor Ende des Kochens hinzufügen. Mehr Informationen findest du in unserem Ratgeber: Linsen kochen: So funktioniert die Zubereitung.
Sind Puy-Linsen nachhaltig?
Eine Besonderheit im Anbau von Puy-Linsen ist, dass sie (Branchenangaben zufolge) traditionell ohne Düngemittel und sogar ohne Bewässerung auskommen. Das macht sie nicht nur günstiger im Anbau, sondern auch ressourcenschonender.
Weil Puy-Linsen offiziell nur in der Auvergne angebaut werden dürfen, handelt es sich bei ihnen grundsätzlich um Importware. Das heißt, sie legen eventuell weitere Transportwege zurück als Linsen aus Deutschland und verursachen dabei mehr CO2-Emissionen. Da Deutschland und Frankreich aneinander angrenzen, haben französische Linsen aber dennoch eine deutlich bessere Ökobilanz als solche aus weiter entfernten Ländern. Häufig stammen Linsen zum Beispiel aus Indien, der Türkei oder den USA.
Dennoch kannst du als Alternative zu „echten“ Puy-Linsen auch auf grüne Linsen anderer Herkunft zurückgreifen. Vereinzelt wird die Sorte sogar in Deutschland angebaut, zum Beispiel in Baden-Württemberg. Grünen Linsen fehlt oft das spezielle Sprenkelmuster der Puy-Linsen – sie haben geschmacklich und was die Konsistenz betrifft aber vergleichbare Eigenschaften.
Auch andere Linsensorten bekommst du aus regionaler Landwirtschaft: Die deutschen Hauptanbaugebiete für Linsen liegen auf der Schwäbischen Alb und in Niederbayern. Für Linsensalat kannst du statt grünen Linsen zum Beispiel Berglinsen verwenden. Sie sind nicht ganz so bissfest, behalten aber trotzdem eine stabile Konsistenz, wenn du sie nicht zu lange kochst. Für Linsensuppe bieten sich dagegen Tellerlinsen an, die beim Zubereiten stärker zerfallen.
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