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Resveratrol: Wie wirksam ist der sekundäre Pflanzenstoff?

Resveratrol
Foto: CC0 / Pixabay / pedrofigueras

Resveratrol soll zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Doch wie wirksam ist der sekundäre Pflanzenstoff wirklich?

Resveratrol ist ein Stoff pflanzlichen Ursprungs, der neben anderen Pflanzenstoffen wie OPC oder Traubenextrakten derzeit ein wachsendes Interesse in der Medizin- und Ernährungsforschung genießt. Im Fokus stehen dabei besonders die dem Stoff nachgesagten positiven Effekte auf die Gesundheit.  Resveratrol gehört zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, genauer zu den Polyphenolen.

Resveratrol – sekundärer Pflanzenstoff im Fokus der Forschung

Kakaobohnen enthalten Resveratrol.
Kakaobohnen enthalten Resveratrol. (Foto: CC0 / Pixabay / dghchocolatier)

Als sekundärer Pflanzenstoff ist Resveratrol für die Farbgebung der Pflanze verantwortlich und schützt sie vor Fressfeinden und Krankheitserregern. Verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe findest du in fast allen Sorten Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen. Zu den Nahrungsmitteln, die besonders viel Resveratrol enthalten, zählen:

Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE zufolge zählen sekundäre Pflanzenstoffe für uns Menschen nicht zu den lebensnotwendigen Nährstoffen. Sie können aber durchaus positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Übrigens: Resveratrol ist der Stoff, der dem sogenannten „französischen Paradoxon“ zugrunde liegt. Es entstand während einer in den 90er-Jahren durchgeführten wissenschaftlichen Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Rahmen der Umfragen wurde aufgedeckt, dass Franzosen trotz verhältnismäßig cholesterolhaltiger Ernährung und einem hohen Nikotinkonsum rund 40 Prozent weniger Herzinfarkte verzeichneten als Deutsche. Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet, kam man zu der Annahme, dass dafür der von den Franzosen ebenso in höheren Mengen konsumierte Rotwein verantwortlich war, genauer: die gefäßschützende Wirkung des Resveratrols im Rotwein.

Wie wirksam ist der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol?

Resveratrol kann gegen chronische Entzündungen helfen.
Resveratrol kann gegen chronische Entzündungen helfen. (Foto: CC0 / Pixabay / VSRao)

Dem sekundären Pflanzenstoff Resveratrol werden einige gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt. Dazu zählen unter anderem:

Antioxidative Wirkung

Eine Studie des US-Amerikanischen „Institute for Occupational Safety and Health“ konnte nachweisen, dass Resveratrol in der Lage ist, freie Radikale zu binden und unschädlich zu machen. Auf diese Weise könnte der Stoff dein Immunsystem stärken.

Antientzündliche Wirkung

Besonders spannend ist die entzündungshemmende Wirkung von Resveratrol. Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet, rücken sogenannte ’silent inflammations‘ (deutsch: stille Entzündungen) immer mehr in den Verdacht, Mitverursacher von chronischen Erkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes-Typ2, Multiple Sklerose oder Alzheimer zu sein. Antiinflammatorische, Entzündungen lindernde Therapien werden daher derzeit immer bedeutsamer. Der Pharmazeutischen Zeitung zufolge hat der Resveratrol die Fähigkeit, zwei der wichtigsten Verursacher von Entzündungen zu hemmen: Das Enzym Cyclooxigenase 2 und die Stickstoffmonoxid-Synthetase. Damit ist Resveratrol ein Stoff mit besonderer antiinflammatorischer Wirkung.

Möglicherweise Krebshemmend

Resveratrol wird der DGE zufolge außerdem nachgesagt, vor Krebs schützen zu können. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet von Studien, die dem Stoff attestieren, Zellen in den geplanten Zelltod bringen zu können. So könne man möglicherweise in Zukunft bestimmte Krebszellen ganz gezielt absterben lassen. Darüber hinaus spielt auch bei der krebshemmenden Wirkung das hohe antientzündliche Potenzial des Stoffs eine Rolle.

Ausgleichende Wirkung auf Hormonhaushalt

Laut einer 2016 im Journal of clinical Endocrinology & Metabolism erschienenen Studie haben Frauen, die über einen längeren Zeitraum Resveratrol-Präparate eingenommen haben, einen stabileren Zyklus als vorher. Das Ärzteblatt berichtet, dass das bei Frauen nicht seltene PCOS-Syndrom durch die Einnahme des Pflanzenwirkstoffs nachweisbar gelindert werden konnte und der Hormonhaushalt sich insgesamt stabilisierte.

Forschungen zu Resveratrol noch nicht abschließend geklärt

Blaubeeren enthalten Resveratrol.
Blaubeeren enthalten Resveratrol. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Trotz aller positiven Studienergebnisse zu Resveratrol bleibt die Forschung bislang vorsichtig. Noch ist nicht klar, inwieweit sich Ergebnisse aus dem Labor auch auf den Menschen anwenden lassen. So wurden zwar einerseits bei Untersuchungen zur krebshemmenden Wirkung von Resveratrol in Tierversuchen vielversprechende Ergebnisse erzielt. Andererseits stehen vergleichbare Studien am Menschen noch ganz am Anfang, wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet. Interessant für Medizin und Forschung wird der Stoff aber sicherlich weiterhin bleiben.

Generell gilt: eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst und Ballaststoffen versorgt einen gesunden Menschen mit allen wichtigen sekundären Pflanzenstoffen. Das empfiehlt auch die DGE. Inwieweit eine zusätzliche Zufuhr von Resveratrol sinnvoll ist, muss noch abschließend geklärt werden. Wenn du regelmäßig Weintrauben oder Beeren isst, machst du sicherlich nichts verkehrt.

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