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Spargel in Alufolie: Warum das keine gute Idee ist

spargel in alufolie
Foto: CC0 / Pixabay / LUM3N

Spargel in Alufolie zu garen ist eine beliebte Alternative zum klassisch gekochten Spargel. Allerdings bringt diese Zubereitungsmethode Nachteile mit sich. Wir erklären dir, woran das liegt.

Aufgrund ihrer länglichen Form lassen sich ganze Spargelstangen am besten in speziellen Spargeltöpfen kochen. Wer keinen solchen Topf besitzt, den Spargel aber ungern in Stücke schneiden möchte, kann ihn alternativ auch im Backofen oder auf dem Grill zubereiten. Viele Rezepte für diese Variante empfehlen, den Spargel in Alufolie zu wickeln, damit er schonend im eigenen Saft garen kann. So soll er besonders aromatisch werden. Aber ist diese Garmethode tatsächlich sinnvoll? 

Spargel in Alufolie: Praktisch, aber schlecht für die Umwelt

Alufolie ist praktisch, schadet in der Herstellung aber der Umwelt.
Alufolie ist praktisch, schadet in der Herstellung aber der Umwelt.
(Foto: CC0 / Pixabay / RitaE)

Alufolie gehört in vielen Küchen zur Grundausstattung. Sie ist praktisch, um Essensreste frisch zu halten, belegte Brote für unterwegs zu verpacken oder Ofengerichte beim Garen abzudecken. Spargel in Alufolie zu schmoren, soll das Eigenaroma des Gemüses besonders gut erhalten können und ist außerdem kaum mit Arbeitsaufwand verbunden. Schließlich müssen im Anschluss keine Töpfe oder Pfannen gereinigt werden.

Doch aus ökologischer Sicht ist Alufolie ein problematisches Material. Als Grundlage für die Herstellung dient das Erz Bauxit, das zu gut 60 Prozent aus Aluminium besteht. Dem Bauxitabbau fallen in vielen Ländern Urwälder zum Opfer und bei seiner Verarbeitung entstehen große Mengen Rotschlamm. Rotschlamm ist ein toxisches Abfallprodukt, das Ökosysteme zerstören kann, wenn es über Abwässer oder auf anderem Weg in die Umwelt gelangt. 

Darüber hinaus ist die Herstellung von Alufolie mit einem sehr hohen Energieverbrauch verbunden: Für eine Tonne Aluminium fallen etwa 15 Megawatt-Stunden Strom an – so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in fünf Jahren verbraucht. Mehr zu dieser Thematik erfährst du in unserem Artikel Alufolie: Braucht man sie wirklich?

Spargel in Alufolie zuzubereiten ist also eine praktische, aber keine besonders umweltfreundliche Garmethode. Andere schonende Methoden, die ohne Alufolie auskommen, stellen wir dir am Ende dieses Artikels vor.   

Spargel in Alufolie: Ein Risiko für die Gesundheit

Nicht nur für die Umwelt ist Spargel in Alufolie problematisch. Auch aus gesundheitlichen Gründen ist es nicht empfehlenswert, Gemüse auf diese Weise zuzubereiten.

Lange Zeit galt Aluminium zwar als ungefährlich, mittlerweile kann eine hohe Aluminium-Aufnahme laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Darauf wies das Amt erstmals 2019 hin. Denkbar sind beispielsweise negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren oder die Knochen. Abschließend erforscht ist das Ausmaß der Gefährdung bisher allerdings noch nicht.

Aluminium kann zwar auf natürliche Weise in Lebensmitteln und Getränken enthalten sein. Die Verbraucherzentrale weist aber ausdrücklich darauf hin, dass der Stoff auch über aluminiumhaltige Gebrauchsgegenstände in den Körper gelangen kann. Dazu zählen zum Beispiel Kochgeschirr, Grillschalen, Trinkflaschen, Backbleche – und Alufolie. 

Insbesondere warnt die Verbraucherzentrale davor, saure oder salzige Speisen in Alufolie aufzubewahren und zuzubereiten. Durch das Salz und die Säure können sich Aluminiumionen aus der Folie lösen und in die Lebensmittel übergehen.

Spargel selbst ist zwar von Natur aus weder salz- noch säurehaltig, doch wird Spargel in Alufolie häufig mit Salz und Zitronensaft verfeinert. Durch diese Zubereitung erhöht sich das Risiko einer Aluminiumbelastung. Auch deshalb ist es sicherer, Spargel ohne Alufolie zuzubereiten.

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat einen Grenzwert aufgestellt, wie viel Aluminium der Körper pro Woche vermutlich ohne Gesundheitsschäden aufnehmen kann. Dieser liegt bei rund 1 Milligramm pro Kilo Körpergewicht.

Spargel schonend garen: Alternativen zu Alufolie

Du kannst Spargel auch ohne Alufolie schonend zubereiten.
Du kannst Spargel auch ohne Alufolie schonend zubereiten.
(Foto: CC0 / Pixabay / HolgersFotografie)

Spargel in Alufolie ist nicht die einzige Möglichkeit, das Stangengemüse schonend und aromaerhaltend zu garen. Wenn du aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen lieber auf Alufolie verzichten möchtest, kannst du den Spargel zum Beispiel bei geschlossenem Deckel in einer großen Pfanne dünsten. Tipps und Hinweise dazu findest du in unserem Ratgeber Gemüse dünsten: Anleitung für eine schonende Zubereitung.

Du kannst den Spargel aber auch ohne Alufolie im Backofen zubereiten. Damit er nicht austrocknet, wickelst du ihn ganz einfach in Backpapier (oder einen umweltfreundlicheren Backpapier-Ersatz) ein. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung stellen wir dir in diesem Rezept vor: Spargel im Backofen zubereiten

Auch auf dem Grill lässt sich Spargel ohne Alufolie und trotzdem schonend zubereiten. Mehr dazu erfährst du unter Grillen ohne Alufolie: So gelingen auch Feta, Fisch und frisches Gemüse.

Grüner sowie weißer Spargel gelingen auch in der Pfanne, lies dazu: Spargel braten.

Übrigens: Wenn du nicht ganz auf Alufolie verzichten möchtest, kannst du der Umwelt einen Gefallen tun, indem du auf Recycling-Alufolie umsteigst. Sie soll in der Herstellung rund 95 Prozent weniger Energie als herkömmliche Alufolie verbrauchen, weil keine neuen Ressourcen dafür notwendig sind.

Rezept-Inspiration für Spargel

Spargel kannst du außerdem auf viele weitere Arten zubereiten. Hier findest du Inspiration:

Weiterlesen auf Utopia.de:

Überarbeitet von Nora Braatz

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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