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Speed Hiking: So läuft das Turbo-Wandern ab

speed hiking
Foto: CC0 / Pixabay / stokpic

Speed Hiking klingt nach einer geschwindigkeitsbetonten Sportart. Was wirklich dahinter steckt und wie du Speed Hiking für dich umsetzen kannst, erfährst du hier.

Mit Speed Hiking ist eine Art „Turbowandern“ mit möglichst leichter Ausrüstung, bevorzugt mit Stöcken in anspruchsvollem Gelände in der Natur gemeint. Dabei handelt es sich weder um Nordic Walking noch um Trailrunning. Trotz einiger Gemeinsamkeiten unterscheidet sich Speed Hiking in einigen Punkten von beidem. 

Wir erklären dir in diesem Artikel die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den drei vergleichbaren Sportarten. Außerdem erfährst du, welches Equipment du für Speed Hiking benötigst, welche Vorteile es dir bringt und wie du es am besten ausüben kannst.

Speed Hiking: Abgrenzung zu Trailrunning und Nordic Walking

Der größte Unterschied zwischen Speed-Hiking und Nordic Walking liegt im Gelände. Nordic Walking wird überwiegend im flachen Gelände ausgeübt.
Der größte Unterschied zwischen Speed-Hiking und Nordic Walking liegt im Gelände. Nordic Walking wird überwiegend im flachen Gelände ausgeübt.
(Foto: CC0 / Pixabay / NickyPe)

Trailrunning erfolgt im durchgehend schnellen Laufschritt und ist dabei meist zeitlich begrenzt oder auf eine bestimmte Strecke ausgelegt. Sportliche Vergleiche, bestimmte Laufzeiten und hohe Geschwindigkeiten bestimmen das Trailrunning. Zudem sind Trailrunner meist allein unterwegs. Bei dieser Sportart steht ganz klar der sportliche Erfolg im Vordergrund. Das Equipment ist beim Trailrunning auf ein Minimum begrenzt. Meist führen Trailrunner nur Funktionskleidung, einen kleinen Laufrucksack und eine Trinkflasche mit. 

Beim Speed Hiking dagegen gibt es keine zeitlichen Begrenzungen. Jede mögliche Etappenlänge ist denkbar. Sowohl die Abendrunde auf den Hausberg als auch die mehrtägige Bergtour mit Hüttenübernachtung im Hochgebirge können Speed Hiking sein. Laufzeit, Laufgeschwindigkeit und sportliche Vergleiche spielen hier keine große Rolle. Grundsätzlich ist das Lauftempo zwar höher als beim normalen Wandern, doch lange nicht so schnell wie beim Trailrunning. Auch Pausen und das Erlebnis in Gruppen gehören zum Speed Hiking. Zeit zu verweilen, die Natur zu genießen und dabei den Körper kennenzulernen und an die Grenze zu bringen, steht hier an vorderster Stelle. Zur Laufunterstützung werden häufig Stöcke verwendet.

Stöcke gehören auch beim Nordic Walking dazu. Doch der Unterschied zu dieser Sportart liegt in den Geländevoraussetzungen: Nordic Walking erfolgt meist in flachem Gelände und in langsamen Tempo.

Equipment für das Speed Hiking

Stöcke sind beim Speed-Hiking nicht nur Trainingsbegleiter für den Oberkörper, sondern unterstützen die Balance und schonen im Abstieg die Knie.
Stöcke sind beim Speed-Hiking nicht nur Trainingsbegleiter für den Oberkörper, sondern unterstützen die Balance und schonen im Abstieg die Knie.
(Foto: CC0 / Pixabay / cripi)

Mit der passenden Ausrüstung bist du beim Speed Hiking nicht nur optimal ausgestattet, sondern es macht auch gleich mehr Spaß.

Folgende Grundausstattung benötigst du:

  • Trage Sportschuhe mit gutem, griffigem Profil, zum Beispiel geeignete Laufschuhe. Gerade auf schwierigem Gelände zahlen sich gute Schuhe aus, da du so einen besseren Halt hast. Achte auch darauf, leichte Schuhe zu wählen. So läufst du schneller. Übliche Wanderschuhe sind oftmals sehr schwer. 
  • Greife auf enganliegende und atmungsaktive Kleidung zurück, die vielseitig verwendbar ist. Jacken und Hosen mit abnehmbaren Ärmeln sind ideal. Dadurch kannst du deine Kleidung an das Wetter anpassen. Mit Softshell-Materialien schützt du dich optimal vor Regen.
  • Ein leichter Laufrucksack erspart dir unnötiges Gewicht. Zudem sind spezielle Laufrucksäcke meist aus weichem Material und passen sich an deinen Körper an. Dadurch schonst du deinen Rücken. Auch eine gute Belüftung und eine Feuchtigkeitsableitung am Rücken ist von Vorteil. 
  • Stöcke mit einer Handschlaufe unterstützen dich beim Bergaufgehen. Deine Antriebskraft ist dadurch höher. Zudem unterstützen die Stöcke deine Balance in schwierigem Gelände, schonen deine Knie beim Abstieg und sind ein guter Trainingsbegleiter für deinen Oberkörper. Achte auf das Gewicht der Stöcke. Es gilt: Je leichter, desto besser. 

Spezielles Equipment on top:

  • Aus einer großen Trinkflasche mit Schlauch kannst du schnell und unkompliziert Flüssigkeit zu dir nehmen. Achte auf eine ausreichende Größe der Trinkflasche, um genug Flüssigkeit dabei zu haben.
  • Je nachdem wo du unterwegs bist und wie gut du dich auskennst, sind auch eine Karte oder ein GPS-Gerät hilfreich.
  • Mit einer Sportuhr kannst du deine Herzfrequenz überwachen.

Grundsätzlich gilt natürlich: Passe deine Ausrüstung an die jeweilige Jahreszeit, die Witterungsbedingungen und das Gelände an. Zudem gehören ausreichend Flüssigkeit, Sonnenschutz, Essen und Energie-Snacks immer in deinen Rucksack. Plane dein Gepäck gut überlegt. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Wenn du beim Kauf deiner Speed-Hiking Ausrüstung Wert auf Nachhaltigkeit legst, findest du in unserem Ratgeber zu nachhaltigem Wanderzubehör weitere Informationen.

Vorteile von Speed Hiking

Speed Hiking vereint Cardio, Kraftworkout und Entspannung in der Natur. Durch das Gehen mit deinen Stöcken auf unterschiedlichem Gelände beanspruchst und trainierst du viele Muskelgruppen gleichzeitig und schonst dabei deine Gelenke. Speed Hiking ist ein umfassendes Workout, das deine Beinmuskulatur, Oberkörper und Rumpfmuskulatur beansprucht.

Je nach Streckenlänge und Tempo trainierst du im Vergleich zum Wandern auch deine Ausdauer und dein Herz-Kreislauf-System stärker.

Mit anspruchsvolleren Touren und einer Temposteigerung kannst du dich selbst an dein eigenes Limit bringen und deine Komfortzone verlassen.

So kannst du Speed Hiking ausüben

Beim Speed Hiking darfst du dir Zeit nehmen und die Natur genießen.
Beim Speed Hiking darfst du dir Zeit nehmen und die Natur genießen.
(Foto: CC0 / Pixabay / dreamypixel)

Prinzipiell kann jede:r Speed Hiking betreiben, da das Lauftempo individuell bestimmbar ist. Zudem handelt es sich um eine Sportart ohne viel Aufwand.

Je nachdem, wie deine sportliche Verfassung aussieht, solltest du dich langsam herantasten und dich an das Anforderungsprofil der jeweiligen Route anpassen. Um den Körper nicht zu schädigen, solltest du als Anfänger:in zu Beginn keine Mehrtagestouren in den Hochalpen einplanen. Schwieriges Gelände, große Distanzen und große Höhenunterschiede solltest du nicht unterschätzen.

Wo kannst du Speed Hiking nun ausführen?

Überall in der Natur! Zum Beginn reichen schon kleine Wanderspots in deiner Nähe. Je geübter du wirst und je besser du dein Können einschätzen kannst, desto höher, länger und schwieriger kannst du deine Tour gestalten. Bei der Tourenplanung kann dir eine Wander-App helfen. Dort findest du technische Daten wie die Kilometeranzahl, Höhenmeter, Wegbeschreibung oder die voraussichtliche Dauer. Deutschland bietet zudem eine große Auswahl an beliebten Fernwanderwegen, die sich ideal zum Speed Hiking eignen.

Anfänger:innen: Mittelgebirgsregionen, kleine Wanderrouten und kurze Touren sind völlig ausreichend, um mit der neuen Sportart vertraut zu werden.

Profis: Alpines Hochgebirge mit herausforderndem Gelände ist möglich. Das Programm reicht von intensiven Tagestouren über Mehrtagestouren bis hin zum Weitwandern.

Das Wichtigste beim Speed Hiking: Vergiss deinen Alltag, genieße die Natur und verlasse deine Komfortzone.

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