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Thomy, Wagner und Co.: Welche Marken zu Nestlé gehören

Nestlé-Logo
Foto: Utopia / Vipasana Roy

Nestlé steht wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken schon länger in der Kritik. Alle Nestlé-Marken kennt aber fast niemand, denn immerhin handelt es sich um den größten Nahrungsmittelkonzern der Welt. Wir zeigen, hinter welchen Marken Nestlé steckt.

Nestlé-Marken in der Kritik: Wasser, Regenwald, Tierversuche

Es gibt weltweit über 2.000 Nestlé-Marken.
Es gibt weltweit über 2.000 Nestlé-Marken.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Nestlé hat weltweit über 2.000 Marken und steht immer wieder in der Kritik:

  • So pumpt der Konzern in armen Ländern das Grundwasser ab, um es dann den Menschen wieder teuer zu verkaufen.
  • Für die Herstellung des Schokoriegels Kitkat benötigt Nestlé Palmöl und und nimmt dafür den Rückgang von Regenwaldflächen in Kauf. Das bringt unser Klima in Gefahr.
  • In Babyprodukten von Nestlé sind in einigen Ländern Zucker und Zusatzstoffe enthalten. Schon in den 70er und 80er Jahren sorgte Nestlé-Werbung für Muttermilchersatz dafür, dass viele Mütter statt zu Stillen auf Nestlé-Milchersatzprodukte zurückgriffen. In Entwicklungsländern sind wegen verschmutztem Wasser bei der Zubereitung der Ersatzprodukte Tausende Kinder gestorben.
  • Der Lebensmittelkonzert stuft selbst über die Hälfte seiner Produkte als ungesund ein.

Kein Wunder, dass viele Menschen keine Nestlé-Produkte mehr kaufen möchten und bereits die ersten Geschäftsinhaber Nestlé-Produkte auslisten. Allerdings ist das gar nicht so leicht. Denn Nestlé steckt hinter zahlreichen Produkten.

Große Marken von Nestlé: KitKat, Maggi & Co.

Nestlé steckt unter anderem hinter KitKat.
Nestlé steckt unter anderem hinter KitKat.
(Foto: CC0 / Pixabay / WikimediaImages)

Bei Müsli ist das Nestlé-Logo kaum zu übersehen, bei Getränken versteckt sich Nestlé dagegen hinter vielen verschiedenen Marken:

  • Dolce Gusto
  • Nescafé
  • Nespresso
  • Vittel
  • San Pellegrino
  • Acqua Panna
  • Nesquik
  • Auch die bekannte Eistee-Marke Nestea läuft nach einem gefloppten Relaunch 2019 wieder im alten Look bei Nestlé weiter, in Kooperation mit Columbus Drinks. Bis 2017 lief Nestea in einem Joint Venture mit Coca-Cola, die sich jedoch mit einer eigenen Eistee-Marke, Fuze Tea, abspalteten.

Getränke machen zwar einen Großteil der Nestlé-Produktpalette aus, doch es gibt noch weitere große Nestlé-Marken:

Eiscreme:

  • Nestlé Schöller (seit 2002 im Besitz von Nestlé, seit 2017 unter Froneri Schöller im Joint Venture mit Nestlé und R&R Ice Cream)
  • Mövenpick (unter Froneri Schöller)
  • Janny’s Eis (gehört zur Holding Schöller des Gesellschafters Nestlé)

Fertigprodukte:

  • Maggi
  • Thomy
  • Wagner Pizza
  • Buitoni

Süßwaren:

  • After Eight
  • Choclait Chips
  • Kitkat
  • Lion
  • Smarties
  • Rolo
  • Choco Crossies

Tiernahrung:

  • Gourmet
  • Pro Plan
  • Purina One

Kosmetikprodukte:

Wie diese Grafik auf Twitter zeigt, hat über L’Oréal auch diverse bekannte Kleidungsmarken indirekt zu Nestlé Beziehungen. L’Oréal produziert zum Beispiel Diesel-Parfums.

Dazu kommen noch zahlreiche Produkte, die unter dem Nestlé-Markennamen laufen: Nestlé-Schokoladensorten, Nestlé-Wasser, Nestlé-Cereals und in Teilen der Fleischproduzent Herta. Herta wurde dem Handelsblatt zufolge etwa zur Hälfte den spanischen Lebensmittelkonzern Casa Tarradellas verkauft. Die vegetarische Sparte von Herta möchte Nestlé jedoch behalten und sogar weiterentwickeln.

Veggie- und vegan mit „Garden Gourmet“:

Was viele Veganer:innen und Vegetarier:innen überraschen könnte: Auch die in Look-and-Feel auf Nachhaltigkeit und Gesundheit getrimmte Fleischersatz-Marke Garden Gourmet ist Teil von Nestlé. Garden Gourmet selbst existiert seit über 30 Jahren. Nestlé investierte schon früh und übernahm die Marke schließlich 2007. Das ermöglicht vertrauenserweckende Werbetexte wie: „Seit über 30 Jahren entwickelt Garden Gourmet mit großer Leidenschaft pflanzliche und vegetarische Produkte.“

Weitere Marken, die zu Nestlé gehören, findest du auf der Website des Konzerns.

Auf Nestlé-Produkte verzichten – Geht das?

Wochenmarkt statt Nestlé-Fertigprodukte: So kannst du gesünder einkaufen.
Wochenmarkt statt Nestlé-Fertigprodukte: So kannst du gesünder einkaufen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Fotoworkshop4You)

Auch wenn Nestlé zahlreiche beliebte Produkte unter seinem Dach vereint, so kann man im Alltag auch auf die aufgeführten Marken verzichten. Eine Journalistin der schweizerischen Zeitung NZZ hat es ausprobiert und kommt jedoch zu dem warnenden Schluss:

„Verzichtet man auf Nestlé, kauft man stattdessen gezwungenermaßen einfach mehr Produkte anderer Großfirmen, beispielsweise Unilever“. Unilever steht unter anderem wegen ihren Mengen an Plastikmüll und der Verwendung von Palmöl, bei dessen Ernte auch Kinderarbeit vorkommt, in der Kritik.

Ist es schwierig, auf Nestlé-, Unilever- und Coca-Cola-Produkte gleichzeitig vollständig zu verzichten? Ja, definitiv. Kauft man „gezwungenermaßen“ immer von ihnen? Nein. Hier ein paar Tipps, wie du gegen Umweltsünder-Großkonzerne standhaft bleiben kannst:

Du kannst etwas tun – 5 sinnvolle Tipps:

  1. Frisches Obst und Gemüse aus der Region kaufen,
  2. selber machen (oder kochen) statt kaufen,
  3. Leitungswasser statt Flaschenwasser,
  4. auf Fisch verzichten und
  5. auf Fairtrade- und Bio-Siegel achten.

Sei dir jedoch bewusst, dass auch Nestlé-Produkte wie KitKat Fairtrade oder Rainforest Alliance-Siegel tragen können – je nachdem, wovon sich der Großkonzern derzeit mehr verspricht. Achte also idealerweise sowohl auf Marke als auch auf Siegel. Bevorzuge, wenn möglich, strengere Bio-Richtlinien wie die von Naturland, Bioland oder Demeter dem weniger anspruchsvollen EU-Bio-Siegel.

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