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Tomatensoße bei Öko-Test: Schimmelpilze auch in einigen Bio-Soßen

Tomatensoßen bei Öko-Test: Nicht alle Bio-Soßen überzeugen
Fotos: Ökotest

Spaghetti mit Tomatensoße – ein Klassiker, der fix zubereitet ist. Mit einer fertigen Tomatensoße geht es noch schneller. Doch ist die Soße im Glas oder Tetrapak auch zu empfehlen? Öko-Test wollte es genauer wissen und hat rund 20 Tomatensoßen überprüft. In einigen Soßen fand das Labor Schimmelpilze, in anderen steckte zu viel Salz.

Das liebste Essen der meisten Kinder? Richtig, Nudeln mit Tomatensoße. Das Praktische: Die Soßen gibt es bereits fertig zu kaufen, man muss nur noch die Pasta dazu kochen. Doch was genau steckt in den Tomatensoßen aus dem Handel? Nur sonnengereifte Tomaten aus Bella Italia? Leider nicht, wie Öko-Test im Tomatensoßen-Test herausfand.

Öko-Test prüft Tomatensoßen – mit durchwachsenem Ergebnis

Insgesamt 21 Tomatensoßen ließen die Verbraucherschützer:innen analysieren, davon acht Bio-Produkte. Rund die Hälfte der Soßen konnte überzeugen, sie sind frei von bedenklichen Inhaltsstoffen oder Pestiziden und die Lieferketten sind nachvollziehbar.

Öko-Test hat die Testergebnisse erstmalig in der Ausgabe 08/2022 veröffentlicht, jetzt sind sie auch im Jahrbuch 2023 abrufbar. Haben sich zwischenzeitlich Änderungen bei den Produkten oder bei gesetzlichen Grenzwerten ergeben, ließ Öko-Test eine neue Laboranalyse durchführen.

Tomatensoßen-Test: Das sind die besten Soßen

Die „sehr guten“ Testsieger sind allesamt Bio-Produkte, doch auch viele günstige Eigenmarken konnten immerhin ein „gutes“ Gesamtergebnis erzielen. Viele Markenprodukte landeten dagegen nur im Mittelfeld. Die Ergebnisse im Detail:

  • Dennree Sugo Pronto (sehr gut)
  • Rapunzel Toskana (sehr gut)
  • La Selva Pomodoro al basilico (sehr gut)
  • Combino Tomatensauce Basilikum von Lidl (gut)
  • Cucina Nobile Pasta-Sauce Basilico von Aldi (gut)
  • Ja! Tomate-Basilikum Pasta-Sauce von Rewe (gut)
  • Mondo Italiano Nudelsauce Napoli von Netto (gut)
  • Barilla Pomodoro (ausreichend)
  • Miracoli Klassiker (ausreichend)

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Öko-Test: Gefährliche Schimmelpilze in Tomatensoßen

Doch leider gibt es auch schlechte Nachrichten aus dem Testlabor. In vier Tomatensoßen fand man erhöhte Mengen an Schimmelpilzgiften – ausgerechnet auch in drei Bio-Produkten. Die nachgewiesenen Schimmelpilze gehören zu den Alternariatoxinen, genauer fand das Labor Alternariol (AOH) und Tenuazonsäure (TEA). AOH hat laut Öko-Test in Zellstudien das Erbgut geschädigt, TEA könnte zu Organschäden führen.

tomatensoße selber machen
Öko-Test hat den Tomatensoßen-Test gemacht: Nicht alle Produkte überzeugten. (Foto: CC0 / Pixabay / Catkin)

Betroffen von Schimmelpilzgiften waren im Test die Tomatensoße „Gut & Günstig Napoli“ von Edeka sowie die Bio-Tomatensoßen von Alnatura, dm und Rossmann. Die TEA-Werte im Alnatura-Produkt waren sogar so hoch, dass das Testurteil „ungenügend“ ausfiel.

Zu viel Salz in der Soße

Und das sind nicht die einzigen Kritikpunkte; Öko-Test wollte auch wissen, wie viel Salz in den Fertigprodukten steckt. Denn zu viel Salz ist auf Dauer ungesund. Das Interessante: Im Testsieger von La Selva, der die Tester:innen auch geschmacklich überzeugte, ist so gut wie kein Salz verarbeitet (0,01 Gramm auf 100 Gramm Soße). Bei 14 anderen Soßen bemängelt das Verbrauchermagazin dagegen einen erhöhten Salzgehalt.

Zu viel Salz steckt unter anderem in folgenden bekannten Tomatensoßen: Maggi Pomodoro Sauce, Miracoli Klassiker und Oro di Parma Sugo Tomatensauce Kräuter von Hengstenberg.

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Woher stammen die Tomaten in der Soße?

Öko-Test prüfte zudem, wo die Tomaten für die Soße angebaut wurden und fragte die Hersteller nach Belegen für die Lieferkette. Hier sind nicht alle gleich vorbildlich: Öko-Test kritisiert, dass „gerade die großen Anbieter Barilla und Unilever (Knorr)“ sich wenig Mühe geben, um die Herkunft der Tomaten bis aufs Feld zurückzuverfolgen.

Alle anderen Hersteller konnten – mindestens teilweise – nachweisen, dass sie Tomaten aus Italien und teils aus Portugal und Spanien verarbeiten. Damit sind die Transportwege relativ kurz. Was viele nicht wissen: Zahlreiche Dosentomaten stammen aus China.

Nicht alle Tomatensoßen schmecken den Tester:innen

Und wie schmecken die Tomatensoßen aus dem sonnigen Süden? Wenn es nach den Tester:innen geht, sind nicht alle gleich gut. In vereinzelten Produkten im Test fehlte es an Gemüsearoma, andere schmeckten zu süß oder zu salzig und in der Soße von Maggi dominierte Thymian zu stark.

Das mag teils Geschmacksache sein, doch was uns und Öko-Test definitiv nicht schmeckt, sind unnötige zugesetzte Aromen. Beispielsweise in der Soße „Barilla Pomodoro“ führte das zu einem Punktabzug. Insgesamt aber überzeugten die meisten Tomatensoßen im Geschmack.

Unser Fazit? Tomatensoße muss man nicht kaufen, sondern kann sie mit unserem Rezept ohne viel Aufwand schnell selber kochen. Wenn du die Soße doch lieber kaufen möchtest, sprechen die gefundenen Schimmelpilzgifte in den drei Bio-Tomatensoßen für uns keinesfalls generell gegen Bio-Produkte. Das zeigen auch die sehr guten Bio-Testsieger.

Die Testergebnisse kannst du im Öko-Test Jahrbuch 2023 oder auf ökotest.de lesen.

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