Das Vogelhaus ist reichlich gefüllt, aber es kommt kein Vogel? Diese Tipps können dir helfen, dich bald über reichlich Zwitschern in deinem Garten oder auf dem Balkon zu freuen.
In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Vögel spürbar gesunken. Laut einer Studie sind die Bestände in der EU seit 1980 um 17 bis 19 Prozent zurückgegangen. In Deutschland zeigt der Vogelschutzbericht des Bundesamts für Naturschutz in den letzten Jahren wieder eine bessere Entwicklung: Die Bestände überwinternder Vogelarten und Brutvögel sind ungefähr gleich geblieben.
Ob und wann du die Vögel füttern kannst, hängt dabei von der Jahreszeit ab. In der kalten Jahreszeit haben es Vögel manchmal schwer, genug Nahrung zu bekommen. Das passiert besonders, wenn der Boden zufriert oder eine geschlossene Schneedecke die Nahrung unauffindbar macht. Vogel zu füttern kann den Tieren helfen, aber nicht immer kommen die Vögel zum eigenen Vogelhaus.
Vögel können ziemlich wählerisch sein. Sie suchen sich oft das Futter mit dem meisten Energie- und Fettgehalt. Wenn du die Futtersorte wechselst, kann das helfen. In einem weiteren Artikel erfährst du, wie du Vögel richtig füttern kannst.
1. Vögel kommen nicht zum Vogelhaus: Unsichere Futterstelle
Eine unsichere Futterstelle kann ein Grund sein, warum keine Vögel zum Vogelhaus kommen. Wenn in deiner Nachbarschaft Katzen unterwegs sind, sorge für ausreichend Fluchtmöglichkeiten:
- Wenn du eine Wasserstelle für die Vögel schaffst, stelle sie auf eine freie Fläche. So können die Vögel Fressfeinde frühzeitig sehen.
- Platziere das Vogelhaus so, dass es für Katzen nicht erreichbar ist – eine Höhe von zwei Metern gilt als gut geeignet.
- Stelle das Vogelhaus nicht zu nah an einen Baum, da es für Vögel schwieriger zu finden ist. Gleichzeitig vermeidest du, dass Katzen das Vogelhaus erreichen können.
2. Zu wenig vogelfreundliche Pflanzen im Garten
Wenn keine Vögel zum Vogelhaus kommen, kann es daran liegen, dass deinem Garten vogelfreundliche Pflanzen fehlen. Das kannst du ändern. Pflanze Sträucher und Bäume, die Vögeln als Nahrungsquelle dienen und für Schutz vor Fressfeinden sorgen. Folgende Beerensträucher sind besonders gut geeignet:
- Holunder
- Schlehen
- Schneeball
- Berberitze
- Liguster
- Weißdorn
Die immergrünen Pflanzen Schneeball, Berberitze und Liguster sind auch im Winter ein guter Schutzraum für Vögel. Schlehen tragen zwar keine Blätter, aber ihre Beeren wachsen im Winter und können eine zusätzliche Nahrungsquelle für die Vögel sein.
Neben Beeren sind Wildblumen eine geeignete Nahrungsquelle für Vögel. Sie lieben die Samen und Kerne von heimischen Wildkräutern und Blumen. Diese Arten helfen dir, Vögel anzulocken:
- Nachtkerzen
- Johanniskraut
- Brennnesseln
- Wegeriche
Auch Pflanzen, die Insekten anlocken, können die Futtersuche für die Vögel erleichtern. Dazu gehören beispielsweise Buddleja, Fetthenne und Phlox. In einem weiteren Artikel bekommst du noch mehr Tipps für einen vogelfreundlichen Garten.
3. Vögel kommen nicht zum Vogelhaus: Für eine ruhige Umgebung sorgen
Wenn in deinem Garten viel los ist, fühlen sich die Vögel gestört und suchen sich lieber einen anderen Platz. Laute Kinder, Grillfeste oder laute Musik mögen die Vögel nicht. Wenn du für eine ruhige Umgebung in deinem Garten sorgst, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass regelmäßig Vögel vorbeikommen.
Dabei bereichern die Vögel deinen Garten nicht nur akustisch, sondern schützen deine Pflanzen vor Schädlingen. Besonders in der Brutzeit zwischen März und September benötigen die Jungen eiweißreiche Ernährung und sammeln daher Insekten, Schnecken und anderes Kleingetier.
Sollte man Vögel überhaupt füttern?
Das Vogelzwitschern in Deutschland wird immer seltener. Laut Quarks ist mittlerweile jede achte Vogelart weltweit vom Aussterben bedroht. Leider hilfst du mit einem Vogelhaus nur den Arten, die nicht vom Aussterben bedroht sind. Gleichzeitig belegen die Zuhausebleiber Plätze, die sonst Zugvögeln gehören. Da auch kranke und alte Tiere durch die Fütterung überleben können, wird das natürliche Ökosystem gestört.
Für die Vögel ist dagegen ein Garten mit heimischen Baum- und Pflanzenarten hilfreich. Statt Stein- oder Schottergärten hilft viel Grün Vögeln und anderen Tieren am meisten.
Doch Vogelhäuser tun auch Gutes: Besonders im Winter kannst du den Tieren dadurch die Nahrungssuche erleichtern.
Was du beim Vogelfüttern beachten solltest
Der NABU empfiehlt, folgende Regeln zu beachten:
- Füttere die Vögel am besten nur von Ende November bis Ende Februar.
- Verstreue lieber kleine Mengen und lege täglich Futter nach, um Krankheiten vorzubeugen.
- Achte auf Sauberkeit am Futterplatz, damit sich unter den Vögeln keine Krankheiten verbreiten.
- Wirf kein Futter auf den Boden, sonst kann es sich mit dem Kot der Vögel vermischen und zu tödlichen Vogelkrankheiten führen.
- Verfüttere keine Speisereste oder Brot, da Gewürze und Salz den Tieren schaden können.
- Wie du Vogelfutter herstellen kannst, zeigen wir dir im Artikel Vogelfutter selbst machen.
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