Selbstgemachter Wasserkefir ist eine leckere und gesunde Alternative zu süßer Limonade. Wissenswerte Infos und eine einfache Anleitung für das probiotische Getränk findest du hier.
Wasserkefir ist ein fermentiertes Getränk, das mithilfe zahlreicher Mikroorganismen durch die Fermentierung von Zucker und Wasser entsteht. Anders als herkömmlicher Kefir auf Joghurtbasis ist Wasserkefir somit für eine vegane Ernährung geeignet. Dem Wasserkefir werden ähnlich anderer Gärgetränke wie zum Beispiel Kombucha gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt.
Wasserkefir ist reich an Probiotika, also nützliche Bakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen und wesentlich für die Gesundheit sind. Es gibt zum Beispiel Hinweise darauf, dass die Bakterien im Wasserkefir das Immunsystem unterstützen oder sogar zum Schutz vor bestimmten Krebsarten beitragen können, wobei weitere Studien notwendig sind, um die Erkenntnisse zu sichern.
Durch die Gärung bildet Wasserkefir Kohlensäure. Du kannst das Getränk daher als erfrischende, sprudelnde Alternative zu überzuckerter Limonade herstellen. Indem du Trockenobst oder Kräuter hinzugibst, lässt sich Wasserkefir individuell deinem Geschmack anpassen.
Wie entsteht Wasserkefir?
Wie alle Gärprodukte entsteht auch der Wasserkefir aus einer Symbiose verschiedener Mikroorganismen. Dazu zählen Bakterien und Hefezellen, besonders Lactobacillus brevis, Saccharomyces cerevisae und Streptokokkus lactis.
Wenn du eine Kefirknolle (eine körnige Struktur, die aus einer Vielzahl von Mikroorganismen besteht und daher auch „Kefir-Kristall“ genannt wird) in Wasser gibst, setzen diese Mikroorganismen bereits nach kurzer Zeit einen Gärprozess in Gang, bei dem Zucker und Stickstoff zu Milchsäure abgebaut werden.
Als Nebenprodukt bilden sich hierbei Kohlensäure und geringe Mengen an Alkohol. Außerdem gibt die Kefirknolle verschiedene Vitamine in die Flüssigkeit ab. Dazu zählen B-Vitamine, Vitamin C und Vitamin D.
Wasserkefir selber machen: Das brauchst du
Wasserkefir ist genügsam und braucht zum Gären nur wenige Zutaten.
Für einen Liter des selbstgemachten Erfrischungsgetränks brauchst du:
- 1 l Wasser
- 30 g Wasserkefirkristalle
- 60 g Bio-Rohrzucker
- 30 g ungeschwefelte Trockenfrüchte deiner Wahl (z.B. Feigen, Datteln, Bananen, Rosinen oder Aprikosen)
- 1-2 Scheiben einer unbehandelten Zitrone
Tipp: Wasserkefirkristalle kannst du online bestellen– in Bioqualität zum Beispiel bei Heldenpilz, Avocadostore oder Amazon. Wenn du Glück hast, kennst du jemanden, der:die dir eine Knolle abgeben kann.
Außerdem benötigst du:
- ein großes Gärgefäß (z.B. eine verschließbare Schraubflasche aus Glas)
- eine Glasflasche zum Aufbewahren des fertigen Getränks
- ein Kunststoffsieb
- ein Kunststofftrichter
Wichtig: Achte darauf, dass alles Zubehör aus Kunststoff, Glas oder Holz besteht. Kefir verträgt sich nicht mit Metall und kann verderben, wenn er damit in Kontakt kommt.
Anleitung: Wasserkefir zubereiten
Um Wasserkefir selber zu machen, sind nur ein paar Schritte und ein wenig Wartezeit nötig.
So bereitest du Wasserkefir zu:
- Löse den Rohrzucker gründlich in einem Liter Wasser auf. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben.
- Gib deine Wasserkefirkristalle und das Zuckerwasser in dein Gärglas.
- Füge die ungeschwefelten Trockenfrüchte hinzu. Trockenfrüchte dienen als Stickstoff-Quelle für die Wasserkefir-Kristalle. Stickstoff ist lebenswichtig für den Stoffwechsel deines Kefirs.
- Gib die Zitronenscheiben hinzu. Die Säure dient dazu, das Gärgetränk vor verderblichen Keimen zu schützen. Alternativ kannst du auch einige Tropfen frisch gepressten Zitronensaft verwenden.
- Verschließe das Gärgefäß. Achte unbedingt darauf, es nicht zu fest zu verschließen. Die beim Gären entstehende überschüssige Kohlensäure muss entweichen können.
- Lasse das Gemisch bei Zimmertemperatur für ein bis drei Tage stehen.
- Wenn es sehr warm ist (zum Beispiel im Sommer), solltest du den Kefir einmal täglich entlüften.
- Nun kannst du dein fertiges Wasserkefir-Getränk durch Plastiksieb und Trichter zum Verzehr in eine zweite Flasche umgießen.
- Entferne Trockenfrüchte, Zitronenscheiben sowie die Kefirkristalle aus dem Sieb. Brause die Kristalle anschließend unter kaltem Wasser vorsichtig ab und setze sie, wenn du magst, gleich zum nächsten Kefir an.
Tipp: Zucker ist für den Wasserkefir ein wichtiger Bestandteil, da er ihn zu Milchsäure verstoffwechselt. Tatsächlich empfiehlt sich zur Herstellung Rohrohr- oder Haushaltszucker. Mit alternativen Süßungsmitteln wie Honig erzielst du keine guten Ergebnisse.
Jetzt ist dein selbstgemachter Wasserkefir fertig und kann genossen werden. Im Kühlschrank gelagert, hält sich der Wasserkefir mindestens vier Wochen lang.
Wie unterscheidet sich Wasserkefir von Kombucha?
Seit Jahrtausenden werden Mikroorganismen zur Zubereitung von Lebensmitteln und Getränken verwendet. Beispiele dafür sind der bekannte „Kombucha„, „Kwaß“ aus Russland oder der traditionelle „Milchkefir„.
Wasserkefir ist eng mit dem inzwischen zum Trendgetränk aufgestiegenen Kombucha verwandt. Der Unterschied zwischen den beiden Getränken liegt in ihrem Gärprozess:
- Wasserkefir benötigt im Gegensatz zu seinem bekannteren Kollegen keinen Sauerstoff, um zu gären. Er gärt anaerob (also in einer Umgebung ohne Sauerstoff), während Kombucha durchgängig mit Sauerstoff versorgt werden muss.
- Wasserkefir gärt wesentlich schneller als Kombucha. In nur zwei Tagen kannst du aus Wasserkefirkristallen ein fertiges Getränk herstellen.
- Weil Wasserkefir weniger lange gärt und du Zucker zum Gären hinzufügen musst, enthält Wasserkefir mehr Zucker als Kombucha, der beinahe zuckerfrei ist.
- Außerdem enthält Wasserkefir einen geringen Anteil Alkohol (etwa 0,5 Prozent nach zwei Tagen), der während dem Gärprozess entsteht.
Wichtig: Diabetiker:innen und Schwangere sollten die beiden letzten Punkte berücksichtigen.
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- Kefir: Was du über das gesunde Milchgetränk wissen musst
- Ingwerlimonade: Leckeres Rezept für das gesunde Erfrischungsgetränk
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Überarbeitet von Annika Reketat
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